2010 - Argentinien, Chile - Valparaiso

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Im Laufe des Tages wird das wirkliche Ausmass des Bebens klarer. Viele Strassen sind unpassierbar. Die Schäden sind auf einem sehr grossen Gebiet von 100x300 km. Die Zahl der Toten steigt ständig. In der Villa Kunterbunt läuft nonstop der Fernseher mit Berichten über das Beben.

Wir entschliessen uns doch, hoch oben im Dachzimmer zu übernachten. Hier zuoberst im Gebälk, wird es zwar kräftig schaukeln wenn es wieder bebt, dafür haben wir eine schöne Rundum-Aussicht.

Es bebt auch immer wieder, noch die ganze Woche, so dass die Balken in Dachzimmer knarren...
 
Wir machen ein paar Spaziergänge durch die an steilen Hügeln liegende Stadt Valparaiso. Es ist eine der wenigen Städte, welche nicht Schachbrett-artig angelegt werden konnte.

Eigentlich eine sehr schöne Stadt, aber richtige Sightseeing-Stimmung will nicht mehr aufkommen.
 
Interessant sind die Aufzüge mit welchen man schnell ein paar Höhenmeter zurücklegen kann. Wenige Tage nach dem Beben sind sie geprüft und wieder offen für das Publikum.
 
Direkt in der Stadt am Meer liegt der Container- und Kreuzfahrtschiff-Hafen.
Bei einer Fahrt entlang der Küste entdecken wir diesen riesengrossen Friedhof in Valparaiso, den Friedhof Nummer 3.
 
 
Die Organisation der Containerverschiffung unseres Toyotas nachhause hat den Umständen entsprechend gut geklappt. Nach dem Erbeben muss vieles neu organisiert und improvisiert werden. Am späten Nachmittag vor unserem Abflug ist unser Toyota endlich im Container.
Auch mit unserem Flug klappt es. Der Flughafen ist nach dem Beben wieder offen, aber der Flugplan ändert sich laufend. Wir gehen zu LAN um zu sehen was mit unserem Flug ist. Da das Ticket aber von Air France ausgestellt ist müssen wir zu Air France in Viña del Mar um unser Ticket neu ausstellen zu lassen. Der Flug geht allerdings nicht um 14:00 sondern schon um 07:00 morgens. Wir sind froh um diese Möglichkeit, weil wir sonst über eine Woche auf den nächsten Flug warten müssten.
Pünktlich um 2 Uhr früh steht das Taxi hupend vor der Tür. Um 03:30 sind wir am Flughafen und erfahren am ersten Infoschalter, dass unser 7 Uhr Flug gecancelled ist. Erst später, zwar nicht viel später aber eben später, wird uns gesagt, dass ein anderer Flug für uns um 8 Uhr nach Sao Paulo geht. Checkin ist im Carpa, dem Zelt. Das Gepäck wir von Hand weitergeleitet. Die Gates und Wartezonen im Flughafengebäude sind in Betrieb. An der Decke fehlen überall Platten die heruntergefallen sind und auch ein paar Scheiben sind defekt oder fehlen. Das Flughafenpersonal hat alles gut im Griff und ist sehr hilfsbereit.

Dann geht es endlich los nach Sao Paulo, mit 1.5 Stunden Verspätung, aber das verkürzt den Aufenthalt in Sao Paulo auf nur noch 9 Stunden, die wir erstaunlich gut überstehen.

Die Turbulenzen auf dem Flug von Sao Paulo nach Paris über dem Atlantik fühlen sich genauso an wie Erdbeben, weshalb Monika auch Alpträume hat.

Nach weiteren 4 Stunden Aufenthalt in Paris, erreichen wir endlich unser Zuhause. Zwar schon wieder via Paris ohne Gepäck, da in Paris auch die 4 Stunden nicht ausreichten um es zu verladen.
 
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