2011 - Uganda

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Mit der Anreise hat alles besten geklappt. Gegen 10 Uhr abends erreichen wir die Jungle Junction in Nairobi. Unser Toyota steht in einer Ecke und wir wollen ihn etwas mehr in die Mitte stellen. Der Motor springt sofort an. Müde gehen wir auch bald ins Bett. Am nächsten Vormittag wollen wir einkaufen gehen, doch unser Toyota springt nicht mehr an. Die Voltanzeige sinkt schnell nach unten und die Starterbatterie hat nur noch 8 Volt. Chris und seine Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und bauen die Batterie aus um sie zu laden. Danach fahren wir zum Nakumatt um unsere Vorräte einzukaufen.
Da wir die Batterien noch schonen wollen, machen wir den Kühlschrank erst an als wir wieder zurück in der Jungle Junction sind. Doch oh Schreck, dieser zeigt eine Innentemperatur an die stetig bis auf 50 Grad steigt. Wir machen ihn auf und rütteln an allen Drähten und Steckern, aber ohne Erfolg. Reparieren lassen kann man ihn hier kaum. Via Email teilt und Waeco mit, wo die nächste Reparaturwerkstätte ist. Da gibt es eine in Südafrika und eine in Westafrika. Für uns also nicht erreichbar. Ohne Kühlschrank können wir nicht viel an frischen Vorräten mitnehmen.
Via Chris bekommen wir Kontakt zu Reinhold Schuhmacher. Dieser hat eine Landrover-Vertretung in Nairobi Karen und einen gebrauchten Kühlschrank zu verkaufen. Wir fahren hin und sehen ihn uns an. Es ist der gleiche den wir schon haben und wir kaufen ihn. Gegen Mittag sind wir wieder in der Jungle Junction und packen unseren Kühlschrank voll.
Und dann geht es endlich los. Unser erstes Ziel ist das Kembu Camp in der Nähe von Nakuru. Der Platz liegt schön auf einer grossen Farm. Schon um ca. 5 Uhr morgens wird auf der Farm gearbeitet. Es hört sich an, als ob blecherne Milchkannen den Berg hinunter purzeln.
Die Hauptstrasse zwischen Nakuru und Eldoret hat zum Teil sehr tiefe Spurrinnen und eine etwas grössere Bodenfreiheit kann nichts schaden. Sogar die sonst immer rasenden Busse fahren hier im Schritttempo.

Bei Malaba überqueren wir die Grenze zu Uganda. Am Übergang ist sehr viel los. Endlose Lastwagenkolonnen warten auf die Abfertigung. Wir gehen auf die Bank im Zollgebäude da wir den vielen Geldwechslern nicht so richtig vertrauen.

Ein paar Schlepper drehen uns noch eine eigentlich unnötige Comesa Yellow Card (Autoversicherung) an.

Die Häuser in Uganda sehen viel einfacher aus als auf der kenianischen Seite. Die Strasse von Tororo nach Mbale ist zum Teil in schrecklichem Zustand. Es hat so viele Löcher im Teer, dass man diese gar nicht mehr umfahren kann. Als es schon dunkel wird erreichen wir endlich Mbale und campieren im Garten des Salem Brotherhood Camp. Beim Nachtessen beobachtet uns die ganze Zeit ein grosser Frosch.
 
Von Mbale fahren wir nach Masindi. Die Strasse ist zum Glück meist in sehr gutem Zustand und wir kommen gut voran. Auf dieser Strecke fahren wir durch ganz unterschiedliche Gegenden. Manchmal sehen die Ortschaften wohlhabender aus, aber meist sieht es eher ärmlich aus. In einer Gegend werden am Strassenrand nur Kartoffeln verkauft.
Eigentlich wollten wir nach Busingiro zur Ecotourism Site, doch da wir da ganz alleine auf einer Wiese im Wald sind, wird es uns etwas unheimlich und wir fahren zurück nach Masindi. Dort übernachten wir im grossen schönen Garten des Masindi Hotels und geniessen die neuen Sanitäranlagen mit sauberen Duschen und Einhebelmischern.
 
Im Shell-Shop in Masindi, dem besten Shop gemäss Reiseführer, hat es eine sehr bescheidene Auswahl und wir kaufen nur ein weisses Toastbrot. Mit entsetzter Mine gibt uns der Mann an der Kasse Auskunft, dass es hier kein Bier gibt. Die Besitzer sind wohl Moslems, sie wissen auch nicht, ob es sonst wo in der Stadt Bier gibt.
Heute fahren wir in den Murchisons Falls Nationalpark. Am Gate bezahlen wir die Eintrittsgebühren, 30 USD pro Tag und Person plus einmalig USD 50 für ein ausländisches Auto.
Im Park wo es vom Gebirge in den Ebene abfällt (Escarpment), steht eine lustige Tafel die vor dem steilen Weg warnt. Ich öffne das Fenster um sie zu fotografieren. Dabei werde ich sofort von Fliegen umschwärmt. Es scheint als ob sie darauf gewartet haben ins Auto einzudringen. Sehr schnell realisieren wir, dass das Tsetse-Fliegen sind und genauso schnell werden wir schon von ihnen gebissen. Dann beginnt die Jagd auf die grauen Biester. Sie scheinen sehr intelligent zu sein, verstecken sich irgendwo und machen erst mal gar nichts. Zudem spürt man sie nicht, wenn sie sich auf einen setzen, bis sie urplötzlich schmerzhaft in den Rücken oder in die Zehen beissen. Mit der Fliegenklatsche lassen sie sich nicht fangen. Auch muss man sie richtig zermantschen, da sonst schon tot geglaubte Fliegen wieder zum Leben erwachen.
Wir machen eine interessante Bootsfahrt auf dem Victoria Nil sehen wir vom Wasser aus sehr viele Tiere, wie Elefanten, Büffel, Hippos, Krokodile und viele Wasservögel. Ein Ranger gibt interessante Informationen über die Tiere.
Kurz vor den Falls sind wieder Tsetse-Fliegen zu sehen und zu spüren. Ein Tourist hinter uns hat in kurzer Zeit sein ganzes Insektenmittel versprüht und seine Haut glänzt jetzt richtig.
Unser Boot fährt bis vor die Murchison Falls, hält aber in gebührendem Abstand vor den eigentlichen Falls, denn schon hier hat es grosse Wirbel im Wasser und viel weissen Schaum.
Wieder an Land fahren wir zum Top of Falls Camp und bemerken erst auf halber Strecke, dass das gar keinen Sinn macht, da wir morgen sehr früh wieder zur Fähre zurück wollen um einen Gamedrive auf der anderen Seite des Nils zu machen.
Also kehren wir um und erreichen das Red Chili Camp gerade bei Sonnenuntergang. Zum Abendessen gibt es hier drei Menus zur Auswahl, welche Kantinen-artig in grossen Töpfen gekocht werden und sofort nach der Bestellung auf dem Tisch landen. Ein Dessert gibt es für uns nicht mehr, da diese schon kurz nach 19 Uhr ausverkauft sind.

Als wir nach dem Essen im Dunkeln zum Campinggelände gehen wollen, kommt ein Auto vorbei und hält an. Der Fahrer meint, wir könnten hier nicht alleine unterwegs sein, wir sollten einen Guide holen der uns rüber führt, es sei sehr gefährlich in der Wildnis. Schliesslich meint er, wir sollen bei ihm einsteigen, er würde uns fahren. Wir steigen ein und er fährt uns die 20 Meter rüber zum Campinggelände und übergibt uns noch seine Visitenkarte für zukünftige Hilfsdienste. Auf dem Campinggelände sind wir wieder ganz alleine in der dunkeln Wildnis...
 
Mit der Fähre fahren wir auf die andere Seite des Victoria-Nils. Die Fahrt geht über einen Hügel und auf der anderen Seite sieht man wieder den Nil, der aber inzwischen im Lake Albert war und deshalb Albert-Nil heisst und nicht mehr Victoria-Nil (der Nil aus dem Victoria-See).
Beim Airfield hat es ein schönes Dorf mit Rundhütten unter Palmen. Beim Delta sieht man plötzlich den Weg nicht mehr vor lauter hohem Gras. Vorsichtshalber aktivieren wir den 4x4, aber es ist nicht sumpfig, es hat nur hohes Gras.
Wir sehen viele Tiere, Elefanten, Antilopen, Büffel und Giraffen. Leider werden die Wege gerade neu gemacht. Die Neubaustrecke ist sehr breit und die Borde am Wegrand ohne Vegetation, was gar nicht schön aussieht.
Als wir zur Fähre zurück kommen, werden die wartenden Autos schon von Baboons (Pavianen) belagert. Einer springt in einen Bus, eine Touristin kreischt und der Baboon flüchtet mit einem Karton in den Händen und irgendetwas im Maul. Dieses Szenario wiederholt sich in leichten Variationen mehrmals und wir essen deshalb mit geschlossenen Fenstern im Auto.
Ein Baboon turnt an unseren Rückspiegeln herum, worauf diese sich wie herabhängende Ohren nach unten drehen.
Heute wollen wir zum Top of Falls Camping direkt oberhalb der Murchison Falls, dem schönster Campingplatz gemäss unserem Reiseführer. Doch schon an der Abzweigung beginnt die Tsetse-Fliegen-Invasion. Links und rechts am Fenster verfolgen uns ganze Schwärme und auch am Heck im Windschatten wimmelt es nur so von Fliegen. In der Hoffnung dass das noch aufhört, fahren wir weiter. Doch es hört nicht auf.
Ich Schnappe den Fotoapparat und mache mich auf zu den Falls. Zum Glück hat es dort kaum Fliegen und ich schiesse ein paar Fotos, während Monika vor Fliegen geschützt im heissen Auto wartet. Ich bin ganz alleine bei den Falls. Ein Wasserfall ist das eigentlich nicht. Der Nil zwängt sich mit aller Gewalt durch einen Felseinschnitt. Es erinnert mehr an die gewaltigen Stromschnellen wie wir sie auch in Island gesehen haben.
Aus reinem Interesse schauen wir uns den Top of Falls Camping an, um zu sehen was wir dort verpassen. Dieser sieht aber sehr verlassen, verwachsen und verwahrlost aus. Verpasst haben wir hier nichts. Wahrscheinlich wird dieser Platz wegen den Fliegen gar nicht mehr benutzt.
Also planen wir schnell um und fahren zurück aus dem Park nach Masindi um wieder im Garten des Masindi Hotels zu übernachten.
Unterwegs im Urwald beginnt es zu regnen und die Sonne scheint dazu. Das nasse grüne Blätterwerk leuchtet intensiv in diesem Licht. Am Wegrand steht sehr schnell das Wasser und weicht den erdigen Boden auf.
 
Die Fahrt geht heute auf einer Piste durch viele kleine Dörfer und Wälder nach Fort Portal. Im Forex-Bureau wechseln wir US-Dollars. Für grosse Noten (50) gibt es einen besseren Kurs. Das Parkieren in der Stadt kostet 1000 Shilling.
 
Danach fahren wir auf der Piste weiter in Richtung Kibale Forest Nationalpark zum Park Headquarter, wo man ganz erstaunt ist, als wir dort erscheinen. Man kann uns hier keine Auskunft zu den Schimpansen geben, es ist eben nur das Headquarter.
Wir fahren weiter zur Primate Lodge am Parkeingang, wo auch Shimp-Trackings angeboten werden. Auf einer Wiese im dichten Wald können wir campieren. Auch ein Lagerfeuer wird für uns angezündet und das Duschwasser aufgeheizt. Auf die Dusche verzichten wir aber, da es schon dunkel wird.
Da die Permits für die Schimpansen Trackings eigentlich in Kampala zu besorgen sind, kommen wir auf der Warteliste und sollen uns morgen früh bei den Rangern melden um eventuell freie Plätze zu bekommen. Und das klappt zum Glück auch. Wir bezahlen hier vor Ort den gleichen Preis, pro Person 30 USD Eintritt in den Park plus 90 USD für das Shimp-Tracking. Insgesamt sind 15 Personen da, die auf drei Gruppen aufgeteilt werden.
Etwa drei Stunden sind wir erfolglos im schönen dichten Wald unterwegs. Unser Ranger hat Funkkontakt mit den anderen Rangern. Somit wird die Chance vergrössert, die Schimpansen zu finden.

Schliesslich haben wir Glück und treffen auf einige Schimpansen die hoch oben in den Bäumen herum turnen. Schnell treffen auch die anderen Ranger mit ihren Gruppen hier ein.
Einer der Touristen schiesst endlos Fotos, kann den Finger gar nicht mehr vom Auslöser nehmen. Ein grosser Schimpanse kommt sogar zu uns herunter, verschwindet aber gleich wieder im Wald. Ein Junger turnt hoch oben herum und schaukelt eine ganze Weile an einem Arm am Ast.
Die Wanderung durch den Wald ist an sich schon interessant. Wir sehen riesige Bäume, schöne Pflanzen und ein paar Tiere wie riesengrosse Spinnen und Schmetterlinge.
 
Nach dem Schimpansen Tracking fahren wir zum Kratersee Lake Nkuruba zur Community Campsite. Auf einem Feldweg der immer weniger nach Weg aussieht fahren wir durch kleine Dörfer und Bananenplantagen. Mitten in einem Dorf erreichen wir wieder die Hauptpiste. Der Weg ist auf Track4Africa vorhanden, aber so wie die Abzweigung von diesem Dorf aussieht, wären wir diesen Weg in umgekehrter Richtung wahrscheinlich nicht gefahren.
Etwas verwirrend ist, dass es am Lake Nkuruba inzwischen mehrere Community Campsites gibt. Wir haben die Koordinaten von einem Camp, welches sich als die "original Community Campsite" bezeichnet und fahren dort hin. Das Camp liegt am Rand des Kratersees.
Überall in den Bäumen sitzen Colobusaffen und auch Meerkatzen. Im diesem See soll man baden können, als einziger der Seen gilt er als Bilharziose frei. Am Abend kommen die Affen zu uns ans Auto. Sicherheitshalber machen wir alle Luken dicht. Auch ein paar scheue Hörnchen oder Erdmännchen erscheinen kurz und verschwinden sofort wieder.
 
Bevor wir losfahren, gehen wir dem Wegweiser "Forest Walk" nach und kommen so durch einen schönen dichten grünen Wald mit interessanten Pflanzen. Später führt der Weg auch durch eine Bananenplantage.
 
Auf dem Camp hat es eigentlich ein schön aussehendes Restaurant, welches wir erst entdecken, als wir bezahlen und abreisen wollen. Das Personal war so zurückhaltend, dass sie und das Restaurant gar nicht gezeigt haben.
 
Wir fahren quer durch das Gebiet der Kraterseen und sehen viele kleine abgelegene Dörfer und Bananenplantagen. Ein Weg erweist sich als Sackgasse, da eine Brücke über einen Bach eingestürzt ist und das Bord so hoch und steil ist, dass der Bach nicht durchfahren werden kann. Auf dem Weg sind überall Fahrräder unterwegs, die schwer beladen mit Bananen sind. Diese werden an eine Sammelstelle gebracht, von wo sie mit Lastwagen weiter transportiert werden.
Unser heutiges Ziel ist Kluge‘s Guest Farm. Dort soll es Campingmöglichkeiten geben sowie einen Farmladen haben wo man frische Produkte und auch Brot kaufen kann. Doch die Guest Farm ist inzwischen zu einer Luxuslodge geworden. An der Reception fragen wir nach dem Laden und werden auf die Shops in den Dörfern verwiesen. Vom Campingplatz sind wir sehr enttäuscht. Erstens ist er sehr teuer und zudem hat es keinen Schatten. Die grüne Wiese am abfallenden Hang zum Eukalyptuswald bietet keine schöne Aussicht um hier den Nachmittag zu verbringen. Wir beschliessen deshalb weiter zum Queen Elizabeth Nationalpark zu fahren.

An der geteerten guten Hauptstrasse wollen wir gelbe Bananen am Strassenrand kaufen, doch wir verpassen diese Gelegenheit. Plötzlich sind die üppig mit Bananen bepflanzten Berge zu Ende und eine Ebene ganz ohne Plantagen und ohne Strassenmärkte beginnt. Und Monika bekommt heute leider keine gelben Bananen mehr. An einer Kreuzung hat es ein paar Imbissstände. Dort kaufen wir eine Ananas und vier rohe Kochbananen sowie ein paar Flaschen Bell Bier.

Hier steht auch das Äquator-Denkmal, dass aber einen sehr sparsamen Eindruck hinterlässt: auf beiden Seiten der Strasse steht eine Betonröhre von etwa zwei Metern Durchmesser und einem halben Meter Länge. Wir realisieren erst nachdem wir schon vorbei sind, dass dies das Denkmal gewesen sein muss...
 
Die Piste die zum Parkeingang Mbeya führt, ist in sehr schlechtem Zustand. Erst im Park wird sie etwas besser. Der Campingplatz Mbeya liegt sehr schön auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf die Umgebung und den Wasserkanal. Einige Tiere laufen auf dem Campingplatz herum: Wasserböcke, Antilopen, Schweine und auch Marabus. Unten am Wasser sind Hippos, Elefanten, Kaffernbüffel zu sehen. Auf eine Bootsfahrt verzichten wir hier, da wir schon eine im Murchison Falls Nationalpark gemacht hatten. Im runden Shelter mit schöner Aussicht auf die Umgebung gibt es heute ein für Afrika nicht ganz typisches Abendessen: Toastbrot welches beim blossen Berühren schon auseinander fällt und dazu unsere letzte Packung Käsefondue.
Gleich früh am Morgen gehen wir zur Lodge um zu sehen, ob sie hier Internet-Zugang haben. Es klappt und wir können unseren Antrag für ein Ruanda-Visum online machen. Gemäss den Auskünften die wir haben, ist das notwendig. Innerhalb von etwa drei Tagen wird man ein Mail erhalten mit der Bestätigung. Diese Bestätigung muss man ausdrucken und an der Grenze vorweisen. Für die Nationen die ein Visum benötigen, ist dieser Ablauf so festgelegt. An der Grenze werden ohne diese ausgedruckte Bestätigung keine Visa ausgestellt.
Der Gamedrive von Mbeya zum Gate an der Hauptstrasse ist enttäuschend. Es hat viel Busch und Wald und dadurch schlechte Sicht auf eventuell vorhandene Tiere. Wir sehen einige Wasserböcke und ein paar Elefanten die plötzlich hinter einem Busch an einer Kurve auf dem Weg stehen.
 
Die Fahrt in den Südteil des Queen Elizabeth NP führt durch etwas offeneren Wald. Plötzlich fällt das Gelände ab zum Lake Edward (Lake Rutanzige), wo wir einen kurzen Abstecher zum Fischerdorf Kisenyi machen.
Am Strand liegen viele kleine Boote. Die Fischer sind damit beschäftigt ihre Netze zu ordnen. Fische sehen wir keine, die sind wohl schon alle abtransportiert. Zwischen den Booten suchen Marabus nach etwas Essbarem. Im Wasser vor den Booten badet ein Hippo. Eine grosse Gruppe Baboons (Paviane) beginnt einen Feldzug durch das Fischerdorf.
Bei Ishasha hat es eine weitläufige offene Savannenlandschaft. Hier soll es die berühmten kletternden Löwen geben: Löwen die auf Bäume klettern. Vielleicht weil das Gras zu hoch ist und Löwen sonst nichts sehen?
Wir campen direkt am Fluss. Die Ranger erklären uns, dass am Abend zwei mit Gewehren bewaffnete Ranger kommen werden um uns zu bewachen. Aber alles sei safe, security no problem.
Wahrscheinlich waren das gar keine Ranger, sondern Soldaten, denn auf der anderen Seite des Flusses ist ein anderes Land, die Demokratische Republik Kongo.
Die Hippos bleiben im Wasser am Flussrand gegenüber und wir können sie gut beobachten. Erst in der Nacht hören wir sie durch den Fluss waten.
Am Morgen machen wir einen Gamedrive um die kletternden Löwen zu suchen. Wir sind aber erfolglos. Auf einem nicht offiziellen Ausgang verlassen wir den Park und müssen so nicht die ganze Strecke zum anderen Gate zurück. An diesem Ausgang stehen zwei Tafeln, von innen nach aussen steht "no through road" und in umgekehrter Richtung "not open for public".
 
Die Piste geht bald durch ein interessantes Gebirge. Ständig geht es in Kurven auf und ab. Die Piste ist sehr staubig und führt durch Waldplantagen, wo die Stämme gleich von Hand zu Brettern und Balken zersägt und abtransportiert werden. Diese Piste ist in Track4Africa als "not recommended" markiert, weshalb unser GPS diese Strasse immer ignoriert und weite Umfahrungen berechnet um diese Strecke zu umfahren. Wir können diese Strecke durchaus empfehlen.
Dann endet die Gebirgspiste in einem grünen Tal wo Rinder auf saftigen Wiesen weiden. Eine neue super Teerstrasse führt die paar Kilometer nach Kabale und wir erreichen wieder einmal eine grössere belebte Stadt. In einem von geschäftstüchtigen Indern geführten Supermarket (=Shop) kaufen wir ein: braunes Toastbrot, Bier und sogar Wein, gefrorenes Hackfleisch.
Im Internet-Café nebenan versuchen wir unsere Mails zu lesen wegen dem Ruanda Visum, doch es klappt nicht. Die Verbindung ist zu langsam und bricht immer wieder ab.
 
Am Lake Bunyonyi mieten wir einen Einbaum, der aber sehr schwer zu steuern und sehr wackelig ist, so dass wir nicht lange unterwegs sind.
 
Am Abend gehe ich zur Reception um im Internet nachzusehen ob schon etwas über unser Ruanda-Visum angekommen ist. Doch der erste Computer funktioniert nicht, kommt nicht ins Netz. Beim zweiten klappt es. Die Formulare sind inzwischen wirklich angekommen, zwar im Spam-Ordner, doch sie sind da. Leider geht das aus Ausdrucken nicht, "mechanical problem". Also lade ich die zwei Formulare auf den Memorystick um sie später woanders auszudrucken.

Wir wollten eigentlich dem See entlang nach Norden fahren, doch wegen den zwei Formularen für die Einreise nach Ruanda fahren wir nochmals zurück nach Kabale um sie dort auszudrucken. Gleich am Anfang der Stadt finden wir ein Internetcafe abseits der Strasse. Mit angeschlossen ist ein Coiffeur-Salon. Die Chefin hat alles im Griff, mein Memorystick wird zuerst auf Viren getestet und anschliessend kann ich die zwei Formulare ausdrucken.
 
Auf der schön ausgebauten Teerstrasse fahren wir via Muko nach Kisoro. Kurz nach dem Pass ist momentan noch Schluss mit der Teerstrasse. Fleissig wird aber daran gebaut. Die ganze Abfahrt nach Kisoro ist eine einzige Baustelle. Die Berge sehen hier wie Flickenteppiche aus, sind ganz bedeckt mit Feldern in diversen Grüntönen.

Die Menschen am Strassenrand scheinen uns nicht mehr ganz so freundlich gesinnt zu sein. Das übliche "how are you" tönt nicht mehr so freundlich und das "how" klingt eher nach "hauen". Auch die Strassenarbeiter fragen uns ganz offen nach Geld, "Muzungu Money"...
Kurz vor der Grenze in Cyanika ist die Strasse wieder geteert, doch das bringt hier nichts mehr. Wahrscheinlich wegen Rebellen oder so sind die letzten Kilometer vor der Grenze nur im Schritttempo zu befahren, da alle paar Meter ein hohe Schwelle quer über die Strasse gepflastert ist damit keiner zu schnell fahren kann.

An der Grenze ist fast nichts los und die Abfertigung ist relativ problemlos. Es dauert nur etwas, bis wir ein kleines Zettelchen namens "Gate Pass" erhalten. Nur mit diesem darf man durch die ugandische Schranke fahren. Zuerst erhalten wir einen falschen Gate Pass, für Fussgänger und nicht für Autofahrer. Also nochmals zurück. Der Beamte macht einen weiteren Eintrag in einem grossen Buch, wirft einen der zwei Gate Passe die wir schon haben weg, schreibt auf den übrig gebliebenen nochmals "Gate Pass". Jetzt ist alles ok und wir können die Schranke passieren und nach Ruanda einreisen.
 
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