2011 - Sansibar

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Bei der Einreise nach Sansibar müssen Ausländer einen Reisepass mit dabei haben. Dieser wird bei der Einreise auch abgestempelt, obwohl Sansibar zu Tansania gehört.
Die Insel hat eine lange Geschichte hinter sich. Schon vor unserer Zeitrechnung fuhren Sumerer, Phönizier, Araber und sogar schon die Chinesen mit ihren Booten hier her und betrieben Handel. Im 19. Jahrhundert war die Insel ein Sultanat und der bedeutendste Sklaven- und Elfenbein-Handelsplatz in Afrika. 1963 wurde Sansibar unabhängig und schloss sich 1964 nach blutigen internen Wirren mit dem ebenfalls unabhängig gewordenen Festland Tanganyika zum heutigen Staat Tansania zusammen.
Die dichten Urwälder sind inzwischen fast alle gerodet worden. Heute wird Obst wie Mangos, Bananen, Kokosnüsse, Kakao und anderes angebaut. Zudem hat es viele Gewürzplantagen, wo unter anderem Pfeffer, Chili, Kardamom und Zimt wächst.
 
Am Hafen hat es wider erwarten kaum Schlepper, welche die ankommenden Touristen zu "ihrem" Hotel führen wollen. Unser Taxifahrer verlangt für die Fahrt zum Hotel Abuso Inn zuerst 5 USD, ist aber nach kurzer Verhandlung auch mit 3000 TSH (1.5 USD) sehr zufrieden. Auf der Fahrt erwähnt er zwar immer wieder, wie gross der Umweg ist, den er wegen den Einbahnstrassen machen muss. Nach einer kleinen Pause im Hotelzimmer machen wir einen Rundgang durch den alten Stadtteil "Stone Town" von Sansibar-Stadt.
 
Nach der Revolution von 1964 wurden die Häuser enteignet und zu symbolischen Preisen an Bedürftige und Bekannte der zuständigen Beamten vermietet. Da die Bauten nicht mehr unterhalten wurden, begannen sie zu zerfallen. Erst in der heutigen Zeit und nachdem die Altstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde, beginnt man wieder die alten schönen Bauten fachgerecht zu restaurieren.
In den alten Gassen gibt es viel Interessantes zu entdecken. Zu Beginn ist es schwer sich in den verwinkelten und gebogenen Gassen zurecht zu finden. Da der alte Stadtteil relativ klein ist, hat man schon bald eine gute Übersicht über das Gassengewirr.
Noch immer findet man diese schönen reich verzierten Holztüren arabischer und indischer Herkunft. Es soll davon noch 560 originale Exemplare geben.
Am Abend beginnt auf dem Forodhani Platz ein buntes Treiben. An vielen Ständen wir Essen zubereitet und an Touristen und Einheimische verkauft. Am Hafen springen jeden Abend übermütige Jugendliche über die Mauer ins Wasser und baden im Meer.
 
Da die Stromversorgung und Verteilung nicht auf dem neuesten Stand ist, gibt es immer wieder Stromausfälle. Jedes Hotel und auch einige Private haben deshalb schon eigene riesen grosse Notstrom Aggregate die ein paar Sekunden nach dem Ausfall zu brummen beginnen und eine Abgaswolke in die Luft blasen.
 
Obwohl es schon moderne Transportmittel gibt, wird vieles auch noch ganz traditionell transportiert.
 
Auf dem Markt herrscht eine hektische Geschäftigkeit. Früchte, Gemüse und duftende Gewürze werden angeboten. Der Fleisch- und Fischmarkt ist auch sehr interessant, obwohl es hier weniger gut duftet.
 
Am Abend trifft man sich am Hafen und schaut dem bunten Treiben zu. Fischer sind mit ihren Booten beschäftigt. Jugendliche baden und waschen sich im Meer. Touristen knipsen die vielen Motive und bewundern den Sonnenuntergang.
Eindrücklich ist es das Be- und Entladen der älteren Fährschiffe zu beobachten, die hier direkt am Strand anlegen.
Auch die alte Autofähre nach Dar es Salaam und zur Nachbarinsel Pemba wird hier beladen. Die Autos rasen mit Vollgas durch den tiefen Sand zur Fähre hinunter. Sie müssen aber meist an der steilen Auffahrt zur Fähre abrupt abbremsen, weil auf dem Deck ein grosses Chaos herrscht. Danach kommen diese Fahrzeuge nicht mehr alleine weiter und müssen mit Muskelkraft hochgeschoben werden. Ebenfalls von Hand werden schwere Säcke auf die Fähre verladen. Irgendwann wird es ruhig, die Fähre steht beladen da und wartet auf die Flut für die Abfahrt.
 
Eine Spice Tour auf Sansibar ist schon fast obligatorisch und wir machen sie auch mit. Auf einer Schaufarm wachsen alle gängigen Gewürze und Früchte und können bewundert werden. Auf den produktiven Farmen wird in der Regel nur eine Sorte angebaut. Ein Führer gibt uns viele Hintergrundinformationen.
 
Auch ein verlassenes altes persisches Bad besichtigen wir auf der Spice Tour.
Die hier wohnenden Jugendlichen flechten aus Palmblättern Hüte, Armbänder, Krawatten und vieles mehr und behängen damit die Touristen. Sie möchten damit Geld für ihr Dorf verdienen. Die Jugendlichen auf der letzten Farm haben damit nicht mehr viel Glück. Da sich dieses Szenario immer wiederholt, hat am Schluss keiner mehr Lust sich mit Pflanzenschmuck behängen zu lassen.
Wir können diverse unbekannte Früchte probieren. Die meisten dieser exotischen Früchte schmecken unseren Touristengaumen aber nicht. Viele sind sauer bis eklig und fast jeder in der Gruppe verzieht das Gesicht als ob man Essig bekommen hätte...

Und natürlich werden die Gewürze zum Verkauf angeboten.
 
Zur Spice Tour gehört zum Abschluss der Besuch eines Strandes. Schatten unter Palmen, wurde uns versprochen. Doch Palmen hat es kaum und Schatten keinen. Dafür ein Dorf, viel Müll und stinkender Fischabfall. Aber das Meer ist schön und warm zum Baden.
 
In einer kurzen kommunistischen Phase leistete die DDR Entwicklungshilfe und baute ein paar schöne Wohnblocks für die Genossen auf Sansibar.
 
Auf der Hinfahrt waren die Erstklasstickets ausverkauft. Jetzt auf der Rückfahrt bekommen wir eines und können die Fahrt fast allein im oberen Erstklassabteil geniessen.
Unterwegs schaukelt es heftig und ein Steward verteilt überall Kotztüten, welche wir aber zum Glück nicht benützen müssen.
Weiter geht es in Tansania auf dem Festland.
 
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