2012 - Zimbabwe (Teil 1)

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Pünktlich und relativ fit sind wir früh am Morgen mit British Airways in Lusaka angekommen. Die Abfertigung am Zoll dauert zwar etwas, ist aber problemlos. Die Autofahrt quer durch Lusaka dauert in der morgendlichen Rushhour etwas länger. Schon bald können wir unseren Toyota beladen und losfahren. Um es etwas ruhig anzugehen, beschliessen wir noch eine Nacht in Lusaka auf dem Eureka Camp zu bleiben. In der neuen Makeni Mall geben wir eine Million Kwachas (ca. 200 CHF) für Lebensmittel aus. Am Abend zieht ein Gewitter auf und ein heftiger Platzregen überrascht uns, wir meinten eigentlich es sei jetzt Trockenzeit ohne Regen. Dieses Mal besuchen uns sogar ein paar Zebras auf dem Eureka Camp.
Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir den Karibasee. Ein 1959 fertig gestellter 128 Meter hoher Betondamm staut den Zambesi zu einem See von 280 Kilometern Länge. Die erzeugte Elektrizität wird primär für die Industrie (Kupferproduktion) verwendet. Bei Knappheit gehen die Lichter in den Städten aus, die Industrie hat absoluten Vorrang.

Heute sieht der See wie ein natürlicher See aus.
 
Wir verlassen Zambia, fahren über den Staudamm und reisen nach Zimbabwe ein. Die zwei Grenzposten sind sehr übersichtlich und es ist kaum etwas los. Trotz dieser Ruhe stempelt die Beamtin in Zambia unser Carnet auf einem falschen Abschnitt ab, doch da wir für Zimbabwe ein neues Folge-Carnet haben, macht das gar nichts aus. Ganz ohne Hektik kommen wir von einem Schalter zum anderen bis alle Formalitäten erledigt sind. Wir sind in Zimbabwe, einem noch weissen Fleck auf unserer Afrika-Karte.

Bei der Landreform in Zimbabwe im Jahre 2000 unter der Herrschaft vom Robert Mugabe wurde fast alles Land das im Besitz von weissen Farmern war neu verteilt. In der Folge fiel das Land in einen chaotischen Zustand, die Infrastruktur brach zusammen, Nahrungsmittel wurden knapp und die Rechtslage wurde sehr instabil. Inzwischen geht es mit Zimbabwe wieder etwas aufwärts. Nachdem so langsam wieder ausländisches Kapital nach Zimbabwe fliesst, will Robert Mugabe den Anteil der ausländischen Beteiligungen auf eine Minderheits-Beteiligung reduzieren und allfällige Gewinne ebenfalls behalten. Dabei gibt es neben sehr wenigen Gewinnern nur unzählige Verlierer im Land.

Zimbabwe hat eine Fläche von 390'000 km² und ist damit etwa so gross wie Deutschland und die Niederlande zusammen. Etwa 12 Millionen Menschen leben in Zimbabwe. Das Land ist sehr gebirgig, bis etwa 2600 Meter. Die tiefsten Stellen liegen im Süden sowie erstaunlicherweise auch im Nordosten (Zambesi Fluss).

Die momentane Landeswährung in Zimbabwe ist der US-Dollar in Scheinen und der südafrikanische Rand, meist in Münzen um den Dollar weiter zu unterteilen. Der Zimbabwe Dollar wurde 2009 nach streichen von Dutzenden von Nullen aus dem Verkehr gezogen, wird aber in erstaunlich gut erhalten Scheinen gegen harte US-Dollars als Souvenir an Touristen verkauft.
 
Wir fahren auf einer guten Teerstrasse durch ein schönes Gebirge nach Marongora zum Headquarter des Mana Pools Nationalparks. Unterwegs wollten wir im Ort Makuti noch ein Brot kaufen, doch der Ort besteht nur aus zwei Häusern. Im Headquarter erfahren wir, dass der Park ausgebucht ist. Die sehr freundliche Rangerin klärt ab und telefoniert herum. Schliesslich können wir zwei statt der geplanten drei Nächte bleiben. Alles ist danach ausgebucht, weil irgendeine grosse Gruppe kommt um die Tiere zu zählen oder so ähnlich. Die Zufahrt in den Park ist relativ ruppig, aber eigentlich nicht schlecht, wir haben schon Schlimmeres erlebt. Am Gate beim eigentlichen Eingang zum Park stehen ein paar verlassene Camping-Anhänger mit mindestens einem abgebrochenen Rad herum...
 
Im Mana Pools Nationalpark im Nyamepi Camp hat es relativ viele Gäste, meist Einheimische oder Südafrikaner in eher lauten Gruppen. Den ganzen Tag über sind auch Affen auf dem Camp, viele Meerkatzen, seltener Baboons. Und auch Elefanten besuchen regelmässig das Camp, oder besuchen die Menschen die Elefanten? In der Nacht als der Mond schon unter gegangen ist, kommen ein paar Hippos ganz nahe bei uns vorbei. Nur ihre Umrisse sind in der stockdunkeln Nacht zu erkennen.
Einzig am Ufer des Zambesi ist die Vegetation noch etwas grün. Sonst ist alles ausgetrocknet und verdorrt. Es fehlen die Farben, es sieht aus wie schwarzweiss gemalt. Auch der Himmel ist grau und diesig, obwohl es keine Wolken hat und die Sonne heiss auf die Erde brennt.
Auf einem Gamedrive sehen wir viele Tiere, Affen, Baboons und Meerkatzen, unzählige Impalas, Wasserböcke, Kudus, Warzenschweine, Zebras und viele Elefanten. Hippos sehen wird nur weniger und Giraffen und Löwen gar keine.
Am Nachmittag kommt ein Elefant ins Camp, rüttelt heftig an einem Baum damit die Früchte nach unten fallen und er sie dann essen kann. Am Abend als es schon dunkel ist, sind plötzlich drei Elefanten bei uns, die aber friedlich durch das Camp weiter ziehen.
 
Auf der Rückfahrt aus dem Park, schon fast an der Teerstrasse, hat es plötzlich viel Tsetse-Fliegen. Und auf der Teerstrasse gleich einen Tsetse-Kontrollposten, an dem ich beinahe ohne anzuhalten vorbei fahre, weil nur ein paar Leute herumsitzen und nichts tun. Doch plötzlich kommt der Tsetse-Controller aus dem Häuschen und checkt unser Auto auf Fliegen und fragt auch nach, ob wir welche im Innern haben.
Dann führt die kurvige Strasse das Escarpment hinauf, von ca. 500 Meter auf über 1000 Meter. In jeder Kurve die man verfehlen kann sind Unfallspuren von Lastwagen zu erkennen. Auf einer langen Distanz ist die Gegend praktisch unbewohnt. Erst bei Karoi leben wieder Menschen. Im Spar in Karoi versuchen wir etwas einzukaufen, doch das Angebot ist minimal. Immerhin erhalten wir ein sehr gutes Brot. Das Rückgeld von 5 Cents erhalten wir in Form von Sweets.
 
In Richtung Harare wird Landwirtschaft betrieben, es hat viele Felder und Rinder. Im Westgate Shopping Center kaufen wir nochmals ein. Das Angebot von Lebensmitteln ist gut, aber die Preise recht hoch. Welche Einheimischen können sich das leisten? Am Stadtrand entlang fahren wir in Richtung zum Lake Chivero. Es hat keine Wegweiser und ohne GPS wäre die Orientierung nicht einfach.
Im Kuimba Shiri Bird Park lassen sie gerade Falken fliegen und wir können noch zusehen. Eine Schulklasse verlässt soeben den Park. Auf der schönen Camping Wiese am See sind nur wir und zwei Reisende aus Australien. Wir haben am Wochenende mehr Betrieb erwartet, sind aber ganz froh, dass es so ruhig ist.
In einfachen und meist kleinen Käfigen sind diverse afrikanische und ein paar südamerikanische Vögel zu sehen. Viele Vögel sehen zerzaust aus oder haben gebrochene Flügel. Auf dem Areal hat es noch weitere Tiere wie Gänse, Pferde sowie zwei Zebras welche immer gemeinsam mit einem Schaf umherziehen.
 
Am Sonntag morgen fahren wir durch die Hauptstadt Harare. Es ist kaum etwas los, der Verkehr ruhig und entspannt. Auf sehr guten Strassen erreichen wir schon bald die Abzweigung nach Diana's Vow, wo interessante Felsmalereien zu bewundern sind. Durch das Abbiegen von der Hauptstrasse etwa 25 Kilometer vor Rusape sparen wir noch einen Dollar Strassengebühr.
Diana's Vow gilt als die bedeutendste Felsmalerei in Zimbabwe. Die Zufahrt ist fast zugewachsen, wir sind die einzigen Besucher. Eine genaue Deutung dieser sehr detaillierten Malereien gibt es nicht.
 
Auf der Weiterfahrt in die Eastern Highlands sind immer wieder schöne Felsformationen mit grossen Kugeln zu sehen. Leider ist die Sicht sehr schlecht, es hat zwar keine Wolken, doch es ist ziemlich diesig. Der Ort Juliasdale besteht nur aus wenigen Häusern. Troutbeck sieht auch nicht anders aus, dieser Ort besteht aus dem berühmten Resort und einer Wohnsiedlung wo wahrscheinlich die Angestellten wohnen.
Wir fahren hoch zum Aussichtspunkt World's View. Oben auf dem Berg hat es viele Villen und Waldhäuser, mehr oder weniger versteckt im Wald. Wegen dem diesigen Wetter ist die Aussicht beim World's View ziemlich trübe. Wir bezahlen trotzdem je einen Dollar Eintritt. Später kommen noch zwei Autos voller Chinesen an, die wie wild alles abknipsen was ihnen vor die Linse kommt und dann wieder verschwinden.

In Nyanga finden wir den Campingplatz nicht und beschliessen wieder zurück nach Juliasdale zu fahren um dort das Camp bei den Mutarazi Falls (auch Mtarazi Falls) zu reservieren. Im Office kommt gerade eine weisse Frau an. Sie ist Farmerin, die letzte Weisse wie sie sagt. Sie klagt über das Ausbleiben der Touristen. Es werde viel Schlechtes über Zimbabwe geschrieben und deshalb kommen keine Besucher mehr ins Land, meint sie.
 
Quer durch den Nyanga Nationalpark führt der sogenannte Scenic Drive. Wir finden diesen Drive gar nicht so scenic, meist führt die holprige Piste durch Waldplantagen. Kurz bevor wir in der Dämmerung das Mutarazi Camp erreichen, kommt uns auf dem schmalen Waldweg plötzlich ein grosser Bus voll mit singenden Waldarbeitern entgegen. Zum Glück hat es zufällig gerade eine Ausweichstelle.
Auf 1730 Metern über Meer wird der Abend kühl.
In der Nacht hören wir Regentropfen auf das Dach fallen. Am nächsten Morgen ist alles nass und neblig und die Sicht reicht etwa 20 Meter. Von den Bäumen tropft das kondensierte Wasser. Trotz dem nassen Wetter wandern wir zu den Falls, sehen sie im Nebel aber gar nicht. Am Wegesrand sind unendliche Variationen von Wassertropfen zu entdecken. Nach der kleinen Wanderung sind wir von Innen genauso nass wie von aussen. Der kurze Aufenthalt im Nebel wird teuer, pro Person 20 USD für Camping und 20 USD für den Parkeintritt, plus 10 USD für das Auto.
 
Auf der Weiterfahrt weiterhin dichter Nebel. Wir machen einen kurzen Abstecher ins Honde Valley, in der Hoffnung, dass dort der Nebel aufhört. Das tut er aber nicht, im Gegenteil! Wir kehren um und fahren auf der Hauptstrasse nach Mutare. Erst kurz vor Mutare fallen die letzten Regentropfen. Im Zentrum wollen wir einkaufen, doch haben sie hier ein kompliziertes Parksystem mit einer "prepaid disk", die zuerst 2 USD kosten soll und kurz darauf noch 1 USD, scheinbar gültig für 30 Minuten? Wir fahren weiter an den Stadtrand und finden dort einen grossen Spar mit minimalem Angebot. Da es kaum Autos auf dem Parkplatz hat und irgendwie seltsam aussieht, bleibt Monika im Auto. Ich kaufe ein Toastbrot und einen Sixpack Bier. Der sonst günstige Obikwa-Wein kostet hier das Doppelte wie sonst, über 13 USD! Beim Ladenausgang werde ich nicht wie üblich durchgewunken, hier wird meine Quittung genau mit dem Einkauf verglichen.
 
Die Fahrt hinauf ins Gebirge nach Chimanimani ist sehr schön. Das Wetter auch wieder, blauer Himmel und Sonnenschein. Um Chimanimani hat es endlose Holzplantagen und auch Holzverarbeitungs-Fabriken.

Im Chimanimani Hotel sind wird fast die einzigen Gäste. Das Hotel und der schöne Garten lassen erahnen, wie luxuriös die Gäste früher hier hausten. Das (selbst gekochte) Geburtstagsmenu für Monika heute: Spaghetti an einer feinen Tomatensauce. Da ist der feucht neblige Morgen fast schon wieder vergessen...
 
Auf einer malerischen Strasse fahren wir durch die Berge wieder hinab in die Ebene. Dort ist die Landschaft nicht mehr so interessant. Eigentlich wollen wir noch Diesel tanken, aber vermeintliche Orte entpuppen sich als Strassenkreuzung mit Bushaltestelle. Doch plötzlich taucht am Strassenrand ein neuer Komplex auf, eine Mall-ähnliche Einkaufsgelegenheit mit Läden insbesondere für Einheimische. Es gibt Stosskarren, WC-Schüsseln und weitere praktische Dinge zu kaufen. Auch eine gut besuchte Bank hat es und eben eine Tankstelle (-20.760 S, 32.227 E).
 
Wir erreichen den Gonarezhou Nationalpark auf einer guten Piste. Der Park hat eine Grösse von fast 5000 km². Es ist (schon seit Jahren) geplant, dass er mit dem Kruger Park in Südafrika und den Wildschutzgebieten in Mosambik vereinigt wird.
Die Spuren der Elefanten sind deutlich zu sehen, überall sind abgebrochene oder gar ganz zerstörte Bäume zu sehen.
Da direkt neben dem Park Menschen wohnen, weiden ab und zu auch Rinder und Ziegen in den Randgebieten des Parks. Sie werden bewacht von Hirten, die eilig im Busch verschwinden wenn sich ein Auto nähert.
Ausser in Wassernähe ist auch hier die Vegetation trocken und farblos. Die Sanitäreinrichtungen sind momentan in einem top Zustand und sehr sauber. Auch fliessendes Wasser, heiss und kalt gibt es.
In den Camps kommen immer wieder Tiere vorbei, vom Hörnchen bis zu den Elefanten. Der Fussabdruck neben den Elefantenspuren ist meiner, Grösse 41.
Von den Chilojo Cliffs hat man einen grossartigen Ausblick auf die Landschaft. Leider wieder etwas diesig. Man sieht gut, dass momentan alles vertrocknet ist. Tiere sind fast keine zu entdecken von hier oben, es gibt ja auch nichts mehr zu essen.
Die Fahrt durch die Sandebene und den Runde River ist problemlos. Das felsige Flussbett ist fast ausgetrocknet. Interessant wäre, die gleiche Stelle in der Regenzeit zu sehen...
Wir fahren nicht mehr zum gebuchten Chinguli Camp, sondern zu den Chipinda Pools, weil es uns dort besser gefällt. Bei Sonnenuntergang kommen zwei Elefanten durch den Runde River und baden ausgiebig und sichtlich vergnügt.
Als wir ins Bett gehen, hören wir schon die Elefanten auf dem Camp. Bäume und Äste krachen heftig. Sie kommen immer näher. Da der Mond noch nicht aufgegangen ist, ist es stockdunkel und wir können gar nichts sehen. Am nächsten Morgen sehen wir mehrere abgebrochen Äste und umgerissene Bäume auf unserem Platz herumliegen.

Der Gonarezhou Nationalpark besteht aus zwei komplett getrennten Gebieten. Wir verzichten auf einen Besuch des westlichen Teils, da die Anfahrtswege lang und nicht in bestem Zustand sind.
 
Bei der Ausreise erhalten wir am Gate einen sehr gut gestalteten Fragebogen. Dort können wir notieren was uns besonders gefiel und was weniger. Und Verbesserungsvorschläge kann man auch loswerden. Dies macht einen guten Eindruck auf uns. Es wird intensiv am Image und Zustand des Parks gearbeitet. Die Infrastruktur in den Camps welche wir besuchten, war in tadellosem Zustand.

Kaum sind wir wieder auf der Teerstrasse, schon eine Polizeikontrolle. Sie wollen unser Auto durchsuchen. Zwei südafrikanische Autos mit Camping Anhänger werden ebenfalls untersucht. Es ist uns nicht klar, nach was hier gesucht wird. Sind sehr freundlich und finden unser Auto toll. Auch heute haben wir gute Teerstrassen auf welchen wir zügig via Bota und Zaka zum Lake Mutirikwe kommen. Unterwegs sieht die Gegend etwas ärmer aus. Die Hütten sind sehr einfach. Es hat nur noch wenige bewirtschaftete Felder. Viele Felder mit Bewässerungsanlagen sind verkommen und verlassen. Vor der Landreform muss hier einiges los gewesen sein und intensiv Landwirtschaft betrieben worden sein.
 
Vom Lake Mutirikwe Recreation Park sind wir enttäuscht, wir haben mehr erwartet. Im Office am Gate hat es uralte zerschlissene Stühle. Uns wir freundlich angeboten, uns doch zu setzen, was wir der Freundlichkeit wegen auch etwas widerwillig tun. An der Wand hängt die Urkunde "Best Park of Zimbabwe 1989" und wir ahnen schon, was hier auf uns zukommt. Auf einem kleinen Gamedrive sehen wir nur vier blasse Giraffen, eine ganz andere Art als die intensiv gemusterten Masai Giraffen.
Auf dem Camp werden wir von der freundlichen Rangerin Alaska sozusagen überfallen. Bevor wir ins Camp fahren können, müssen wir den Krokodilpool ansehen. Der sieht ziemlich schrecklich aus und sogar ein armes Krokodil haust darin. Dann werden wir ins sogenannte Museum geführt, ein Abstellraum mit vielen ausgestopften Jagdtrophäen in nicht mehr bestem Zustand. Die Rangerin bietet uns eine Mitgliedschaft im Park an, 10 USD pro Monat. Dafür würde man bei der Einreise ins Land bevorzugt empfangen.
Sie fährt mit uns zum etwa 800 Meter entfernten Campingplatz um dort zu putzen. Den ganzen Nachmittag putzt sie die WCs und Duschen. Wir sind wohl die ersten Gäste seit langer Zeit.
Die Atmosphäre auf dem Platz berauscht uns nicht. Schatten ist Mangelware. Der Stausee hat sehr wenig Wasser und deshalb kahle Ufer. Die Sicht ist schlecht, da es wieder mal diesig ist.

Obwohl der Eintrittspreis von insgesamt 50 USD für eine ganze Woche gültig wäre, sind wir froh, den Park am nächsten Morgen wieder zu verlassen.
 
Die Stadt Masvingo sieht nicht so wohlhabend aus. Im Spar und TM kaufen wir ein paar Sachen ein. Die Fleischauswahl ist sehr beschränkt und wir kaufen nur etwas Hackfleisch, das ist wenigstens zart. Auf dem Parkplatz warten Kinder am Auto und wollen es bewachen. Sie schauen auch hinten rein und sind begeistert von der Einrichtung, like a house! Ein junger Mann fragt uns nach Essbarem. Wir geben ihm unser altes Toastbrot und ein Babybel, worauf er sich freundlich bedankt und weiter zieht. Die zwei Kinder bekommen je zwei Ricolas und ziehen auch davon. Beide haben einen riesengrossen Sack dabei, wahrscheinlich zum Sammeln von Essbarem.
 
Bei Masvingo besuchen wir die Great Zimbabwe Ruinen, ein UNSECO Weltkulturerbe. Eine superbreite und gute Strasse führt von Masvingo zu den Ruinen. Unterwegs auf den paar Kilometern hat es sogar eine grosse Tankstelle mit Shop. Hier war vor der Landreform sicher viel los. Wir wollten eigentlich bei den Ruinen campieren, aber am Gate wird uns gesagt, dass sie kein Wasser hätten und dass wir uns den Platz erst mal ansehen sollten und dann entscheiden ob wir bleiben wollen.
Es hat sehr wenig Schatten. Ein Zelt und ein Auto stehen da. Wasser hat es eben keines und die WCs sind alle schon randvoll. Hier wollen wir nicht bleiben.
Deshalb sehen wir uns nur die Ruinen an. Es sind kaum Besucher da, zwei Autos und ein Bus stehen auf dem Parkplatz.

Diese Festung wurde etwa 1100 nach Christus erbaut und es wohnten bis zu 18000 Menschen hier in der damals grössten Stadt südlich der Sahara. Die Anlage gab dem Land auch seinen Namen: Zimbabwe bedeutet grosse Steinhäuser. Great Zimbabwe birgt noch viele Geheimnisse und wird sie auch nicht mehr preisgeben, da unzählige Hobbyforscher die Bodenschichten umgeschichtet und gründlich vermischt haben.
Die Steinruinen sind sehr interessant und von grossem Ausmass. Die imposanten Mauern sind mit losen, wahrscheinlich behauenen Steinen aufgeschichtet. Teilweise sind in den Mauern auch Muster zu sehen. Es gibt keine geraden Mauern, alles ist kurvig und gebogen.
 
Auch die Strasse von Masvingo nach Gweru ist gut, bis auf ein Stück mit heftigen Bodenwellen, auf welchen man bei schneller Fahrt fast abheben kann. In Tracks4Africa wird diese Strecke bezeichnet als Teer und Schlaglöcher.
Vor Gweru wird die Vegetation plötzlich grüner, keine Ahnung wieso, denn regnen tut es hier momentan auch nicht. Die Stadt Gweru sieht wohlhabender aus. Es hat schöne Häuser, meist hinter Mauern versteckt und grüne Gärten mit blühenden Sträuchern und Bäumen.
 
Bei Gweru besuchen wir den Antelope Park. Hier ist alles schön grün, zwar bewässert, aber es tut den Augen gut. Weil es uns so gut gefällt, bleiben wir gleich drei Nächte. Activities haben wir keine gebucht, wir entspannen uns einfach. Man könnte hier unter anderem mit Löwen spazieren gehen. Aber nachdem wir von weitem gesehen haben wie zwei Löwen gefolgt von ca. 20 Touristen über die Wiese gehen, verzichten wir darauf (Preis 50 USD, non-Residents 80 USD).
Hier finde ich auch Zeit um den Gasherd nochmals anzusehen. Einer der zwei Brenner ist verstopft. Nach vielen Versuchen mit Druckluft von oben und unten und Wasser von oben funktioniert er endlich wieder, allerdings mit einer nur sehr schwachen Flamme.

Am Nachmittag kommen plötzlich vier Elefanten und ein Ranger vorbei. Die Motorhaube unseres Autos ist offen und schon steckt einer seinen Rüssel rein. Er geht aber sofort weiter als der Ranger "stop it" sagt.
Die meisten Dächer werden noch heute mit Stroh gedeckt, oft kunstvoll zu Mustern zurecht geschnitten.
 
Weiter geht es via Bulawayo in den Matobo Nationalpark mit seinen imposanten Felsformationen.
 
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