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Im November/Dezember 2003 haben wir in sechs Wochen einiges von Namibia und Botswana
gesehen und erlebt... und sind so "nebenbei" 8500 Kilometer gefahren.
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Nach unserer ersten fixfertig organisierten Reise durch Südafrika wollten wir dieses Mal
unsere Route selbst planen. Das Reiseziel war ursprünglich nur Namibia. Beim Studium der
Reiseliteratur stiessen wir irgendwie noch auf Botswana und beschlossen die zwei Länder
zu kombinieren. Als Fahrzeug und Unterkunft diente uns ein Toyota Hilux mit Camping-Ausrüstung
und Dachzelt.
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Da die Distanzen lang sind, muss man die Route doch etwas voraus planen. Deshalb haben wir zu
Hause via Internet und Fax schon Unterkünfte in den Nationalparks (Etosha, Moremi, Chobe,
Kgalagadi) gebucht. Vor Ort merkten wir aber, dass eine Vorausbuchung nicht notwendig gewesen
wäre. Wir waren manchmal ganz alleine im Camp. So war der Camping-Platz am Sossusvlei bei
den berühmten Dünen in Namibia leider schon komplett ausgebucht.
Zum Glück fuhren wir ganz frech trotzdem hin, ohne Reservation. Im Office dann gleich die
Frage an uns ’do you have a reservation ?’. Auf das unschuldige ’no’ wurde uns dann gesagt, dass
wir ein Formular auszufüllen haben und schon waren wir auf dem ausgebuchten - aber in
Wirklichkeit nur halb vollen - Campingplatz.
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Zum Fahrzeug : in Namibia genügt eigentlich ein normales Auto. Für Botswana hingegen,
speziell in den Parks, ist ein 4x4-Fahrzeug empfehlenswert bis notwendig. Von den berüchtigten
Tiefsand-Strecken im Moremi und Chobe haben wir nichts bemerkt, da es gerade geregnet hatte und der
Sand verfestigt war. Dafür blieben wir mal längere Zeit in einem Schlammloch stecken,
konnten uns aber selbst wieder befreien. Zur Versicherungsfrage können wir aus eigener Erfahrung
sagen, dass die von den Vermietern oft angebotene Maximal Super Extra Cover oder wie sie auch immer
genannt wird, in den meisten Schadenfällen dann doch nichts bringt, weil es noch eben viel
Kleingedrucktes gibt. Mit einem Restrisiko muss man halt leben...
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Probleme hatten wir eigentlich keine. Das Auto lief zwar nach der Übernahme - mit mehrfach
visiertem Qualitätscheck-Abnahmeprotokoll - nur auf etwa drei Zylindern, aber nach wenigen
Stunden wurde ein neues Verteilerkabel eingesetzt und wir hatten auf der ganzen Reise keine Probleme
mehr. In Lüderitz hatten wir einen kleinen folgenschweren Unfall vor einer Bank. Beim
rückwärts Fahren übersah ich einen dahinter stehenden Opel Meriva. Von dem schmalen
Kleinwagen war in den Rückspiegeln überhaupt nichts zu sehen. Dabei wurde eine Schraubenmutter
von unserem Auto in die Stossstange des Opels gedrückt. Bei uns zu Hause würde wegen diesem
Parkkratzer ja keiner etwas sagen. Nur dieses Auto gehörte einer leitenden Bankangestellten und es
war dummerweise nagelneu, noch nicht einmal 100 km gefahren. Da sie den Schaden unbedingt repariert
haben wollte, kostete uns das Ganze nach ein paar Stunden verhandeln inklusive Polizeiprotokoll 800
Franken (die Versicherung zahlte in diesem Fall natürlich nicht, weil grobfahrlässig). Beim
Abschied sagte ich ihr, sie solle sich doch von dem Geld ein schönes Weihnachtgeschenk kaufen,
aber es schien, dass ihr ein schönes Auto viel wichtiger ist. Und noch zu den obligatorischen
Reifenpannen welche überall erwähnt werden : wir hatten keine.
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Wer gerne Tiere beobachten will, für den ist Botswana ein empfehlenswertes Ziel. Zwar sind die
Gebühren in den Parks sehr hoch, doch es wird auch sehr viel geboten (gilt für Flora und Fauna,
meist nicht für die Infrastuktur der Campingplätze). Im Moremi Nationalpark hatten wir dann auch
ein ganzes Rudel Löwen direkt ums Auto. Unheimlicher wurde es im Chobe Nationalpark : nach der
Freude, über die ersten Elefanten wurde es bald einmal zuviel, plötzlich waren wir mitten drin.
Grosse Elefantenfamilien mit Jungen und Halbstarken vor, hinter und neben uns. So bald wir weiter fahren
wollten, kam auch schon die nächste Familie aus dem Busch. Sogar in der Nacht kamen die Elefanten
zu einem Besuch auf den Campingplatz (oder waren wir die Besucher in ihrem Revier ?).
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Den Kgalagadi Transfrontier Park erreichten wir über die Nordzufahrt von Kang via Zutshwa. Im Dorf Zutshwa
gibt es laut Reiseführer (Hupe) einen Campingplatz. Dieser war zwar noch da, aber wir waren seit Wochen
wieder die ersten Gäste und wurden entsprechend begrüsst. Die Kinder sangen und tanzten und wollten
gar nicht mehr aufhören. Am nächsten Morgen ging es weiter zum Gate des Parks, welches wir dank GPS
auch gleich gefunden haben (ohne hätte es wahrscheinlich etwas länger gedauert). Die Dame am Gate
war eine Aushilfe und hatte vom Park, den Gebühren und Wegen überhaupt keine Ahnung. Wir bezahlten
die Gebühren dann im Süden in Rooiputs. Dort wollten sie von unseren zuvor unter sehr grossen Aufwand
gewechselten Pulas nichts mehr wissen, lieber hätten sie die Gebühren in Rand kassiert. An der
Tankstelle im südafrikanischen Teil des Parks waren sie hingegen sehr bereit, unsere letzten Pulas gegen
dringend benötigtes Benzin zu tauschen. Dem Tankwärter war wohl noch nie ein Toyota mit leerem
Zusatztank begegnet. Als die Tankuhr die 100 Litermarke erreichte, schaute er jedenfalls von allen Seiten unter
das Auto um zu sehen wo das Benzin hinläuft.
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In Nambias Süden hat es kaum wilde Tiere, dafür sehr viel Landschaft, Wüste und Halbwüste.
Wobei der Begriff Wüste relativ ist : ein Stück Land welches für uns wie Wüste aussieht,
gehört doch noch einem Farmer welcher darauf erfolgreich Tiere züchtet (Rind, Strauss). Und beim
genaueren Hinsehen wächst und lebt wirklich überall etwas.
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Und dann ist da noch im Gegensatz zum Landesinnern die Küste Namibias. Das Wasser ist eiskalt, da es direkt
aus der Antarktis angeströmt kommt. Meist schon am späteren Vormittag kommt ein Wind auf, der sich im
Verlaufe des Tages zum Sturm aufbaut und erst nach Sonnenuntergang wieder abklingt. So haben wir in Lüderitz
auf Shark Island unser Dachzelt erst am Abend aufgestellt, da wir befürchten mussten, dass es Schaden nimmt.
An Weihnachten waren wir in Windhoek. Zu dieser Zeit ist es dort trocken und warm bis heiss und die Stadt ist wie
ausgestorben, da alle an die Küste zum Beispiel nach Swakopmund in die Ferien fahren. Dort geniessen die
Einheimischen bei Nordseeklima (Nebel, Wind und kaum 20 Grad) auf überfüllten Campingplätzen die
Weihnachtszeit.
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Tipps
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Für die einsamen Parks und deren Zufahrten in Botswana kann GPS sehr hilfreich sein, man weiss dann
ziemlich genau wo man ist. Voraussetzung ist natürlich, dass man zuverlässige Wegpunkte von anderen
Reisenden erhält. Hilfreich ist auch ein Kompass, weil man sich über die Mittagszeit nicht an der
Sonne orientieren kann, da diese dann fast senkrecht am Himmel steht. Übrigens geht der Verlauf der
Sonne auf der Südhalbkugel von Osten via Norden nach Westen, das heisst am Mittag steht die Sonne im Norden.
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