2010 - Ägypten

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Bei Venedig campieren wir direkt an der Lagune, im Hintergrund ist Venedig zu sehen, teilweise verdeckt durch riesige Kreuzfahrtschiffe. Im Kanal vor dem Campingplatz fahren grosse Schiffe vorbei.
Das Terminal der Visemar Line ist nur wenige Kilometer von hier entfernt.
Das ist das unscheinbare Office der Visemar Line. Checkin ist von 10 bis 12 Uhr. Wir sind etwas früher da, aber kurz vor 10 Uhr sind wir immer noch die Einzigen. Die Abfertigung ist fast familiär. Wir wundern uns, dass so wenig Leute auf die Fähre wollen und denken, dass es noch einen anderen Zugang für Lastwagen zur Fähre gibt. Aber es kommen keine weiteren Passagiere und Fahrzeuge mehr. Am Schluss sind es nur 7 Autos, ein kleiner Anhänger und etwa 30 Passagiere.
Wegen Fahrplanwechsel fährt die Fähre diesmal direkt nach Alexandria und nicht via Syrien. Allerdings erst am nächsten Morgen, so dass wir den Nachmittag auf dem Schiff geniessen können bzw. müssen, denn wir dürfen das Schiff nicht mehr verlassen.
Um 7 Uhr ist es endlich soweit und die Fähre fährt bei Sonnenaufgang los, entlang den im Morgenlicht glitzernden Industrieanlagen.

Nach all den zum Teil hektischen und nervenaufreibenden Vorbereitungen haben wir jetzt vier Tage Zeit auf der Fähre um uns zu entspannen und auf Afrika einzustellen. Mit 40 km/h tuckern wir unserem Ziel entgegen.
Einen Tag können wir an der Sonne sitzen (auf unseren Campingstühlen). Die restlichen Tage sind nicht so schön, teilweise stürmisch und auch regnerisch. Im Speisesaal kaufen wir uns das Abo für alle Mahlzeiten für 64 Euro pro Person. Da es so wenig Passagiere sind, kennt man sich bald und jeder hat auch sein eigenes Stammplätzchen.
 
Unter Begleitschutz von Militärbooten, die sich hinter schwarzen Dieselabgaswolken verstecken, fahren wir in den Hafen von Alexandria ein. Die ägyptischen Polizei- und Zollbeamten kommen an Bord. Hier gibt es das Visum für diejenigen die noch keines haben (sogar etwas günstiger als zuhause). Auch Geldwechsel ist schnell und einfach möglich (Euro und Dollar). Diese Formalitäten auf dem Schiff werden für ägyptische Verhältnisse sehr zügig erledigt und wir können schon bald mit dem Auto das Schiff verlassen.

Im Hafengelände werden die ankommenden Autos von mindestens 10 Personen gleichzeitig eingewiesen, wobei aber jeder in eine andere Richtung zeigt. Nach einer Weile werden sie sich schliesslich einig, wie und wo der kleine Konvoi von Autos parkiert werden soll. Dann werden die Autos von Hunden beschnuppert und mit Spiegeln von unten untersucht. Plötzlich werden alle Reisenden zur Seite geschickt, da ein Lastwagen mit einer Röntgenvorrichtung die Autos durchleuchtet.

Nach einer Weile können wir alle einem Beamten im Auto zum nächsten Posten folgen. Seine seltsamen Handzeichen die er bei Abbiegungen macht sind für nicht-Ägypter kaum zu verstehen. Schliesslich halten wir vor dem Zollgebäude des Hafens. Wir müssen unsere Autos öffnen und zu jedem Auto fährt ein Gepäckwagen vor um das Gepäck, das die Zollbeamten untersuchen wollen aufzuladen. Da unsere Sachen in Schränken verstaut sind, haben wir Glück und müssen nichts ausladen. Ein Blick in einzelne Schränke reicht dem Beamten. Weniger Glück haben unsere holländischen Mitreisenden die fast das ganze Auto ausladen müssen. Etwas später kommen nochmals zwei Beamte vorbei und prüfen die Chassis- und Motornummer.

Schon nach Sonnenuntergang geht es im Konvoi zur Polizei, wo wir unsere ägyptischen Autokennzeichen und Zulassung erhalten. In einer stockdunkeln Seitengasse im Hafen parkieren wir unsere Autos. Auf dem Weg zur Zulassungsstelle stürzt die Holländerin Marieta in einen Kanalisationsschacht ohne Deckel und verletzt sich dabei erheblich. Wir sind in Afrika und es wird uns bewusst, dass man beim Laufen immer aufpassen muss wohin man tritt. Die Formalitäten hier dauern sehr lange und sind äusserst komplex (und ändern sich sicher noch täglich). Zuerst muss der Beamte der das Auto untersucht hat auf der Rückseite des Carnet-Abschnittes unterschreiben. Danach muss der Beamte mit dem Hund unterschreiben. Und die jeweiligen Beamten muss man auch noch irgendwo auftreiben. Dann wird eine Bearbeitungsgebühr von 505 Pfund fällig. In der Zwischenzeit werden nochmals Motor- und Chassisnummer überprüft. Jetzt werden die Formulare für das Kennzeichen und die Versicherung ausgefüllt und bezahlt, 226 Pfund. Und dann wieder endlos warten bis die Zulassung im Kreditkarten-Format hergestellt ist. Jedes Auto erhält seine ägyptischen Kennzeichen mit Draht montiert. Immer wieder wird die Hand für Bakschisch aufgehalten und es ist nie genug. Bei den ganzen Formalitäten unterstützt uns ein freundlicher Ägypter aus Österreich der ebenfalls mit eigenem Auto einreist und den die Beamten Doktorrrr nennen. Endlich bekommen wir die Zulassung und ein Polizeiauto führt unseren Konvoi zum Hafenausgang und entlässt uns dort ins finstere Chaos von Alexandria.

Da es schon spät ist, beschliessen wir doch zum (teuren) Hotel Radisson Blu zu fahren, da dieses etwas ausserhalb ist und wohl einen schönen gesicherten Parkplatz für unseren vollbeladenen Toyota hat. Der Doktorrrr wird von Bekannten aus Kairo abgeholt, damit er den Weg dorthin besser findet und diese sind so freundlich und zeigen uns den Weg zum Hotel. Unsere GPS-Karte besteht den ersten Test und hätte den Weg auch gefunden. In Alexandria wird uns in stockdunkler Nacht schnell bewusst, dass man auch auf den Strassen genau hinsehen muss wo man fährt. Es hat meist an Abzweigungen grosse Löcher, in welchen ein normales Auto durchaus stecken bleiben kann.

Das Hotel ist wegen einer Hochzeit fast restlos ausgebucht. Nur noch die teuren Suiten sind zu haben. Wo sollen wir jetzt noch was anderes suchen? Wir sind todmüde und nehmen eine Suite. Endlich sind wir im Zimmer und möchten uns entspannen, da hören wir plötzlich extrem laute Musik von draussen. Im Garten unter unserem Fenster wird die Hochzeit gefeiert, aber zum Glück nicht die ganze Nacht.

Wir sind in Afrika angekommen! Jetzt geht es eigentlich erst richtig los!
 
Auf der Desert Road von Alexandria nach Kairo ist der Verkehr ordentlicherer als erwartet. Es wird zwar links und rechts gleichzeitig überholt, aber jeder passt auf sich selbst auf und erwartet kein korrektes Verhalten von den anderen Verkehrsteilnehmern.
Am Rande Kairos füllen wir unsere Dieseltanks für 1.10 Pfund pro Liter (18 Rappen bzw. 14 Cents).

Auf der Wüstenstrasse fahren wir zur Oase Bawiti. Es hat kaum Verkehr.

 
Die Oase Bawiti ist relativ grossflächig mit grüner Vegetation. In den älteren Teilen wachsen grosse Palmen und andere Bäume. In den neu bewässerten Teilen hat es zum Teil schon wieder vertrocknete Pflanzen, es ist wohl schwer hier aus der Wüste neue Grünflächen zu machen.

Auf dem Markt von Bawiti haben wir Brot gesucht, was gar nicht einfach ist, es gibt Fladenbrot zum Füllen oder Tunken oder lange Sandwich-artige Brote die aber süsslich sind.

 
Die relativ kurze Strecke durch die Schwarze Wüste mit den schwarz-dunkeln Kegelbergen und weiter zur Weissen Wüste ist landschaftlich sehr abwechslungsreich.
 
Gleich am Anfang des Tracks am nördlichen Ende der Weissen Wüste bleiben wir im Sand stecken, da unser Toyota vollbeladen und schwer ist und die Reifen viel zu hart gepumpt sind. Zudem fehlt der Schwung. Bevor wir aussteigen können, kommt ein anderes ägyptisches Auto mit zwei Schweizer Touristen vorbei. Der ägyptische Fahrer zeigt uns gleich wie man das Auto wieder frei bekommt uns setzt sich selbst ans Steuer unseres Autos. Wir fahren noch ein Stück den Track weiter, kehren aber wieder um, da die Landschaft nicht so abwechslungsreich ist und hier auch keine Steinfiguren zu sehen sind.
Beim Haupteingang steht ein Wohnwagen mit Rangern, die den Eintritt und die Campinggebühr kassieren. Wir lassen uns viel Zeit und bestaunen die vielfältigen weissen Steinfiguren und Skulpturen.
Am Abend kommen zwei Ranger vorbei und wollen unser Eintrittsticket sehen. Dann verlangen sie nochmals 5 USD für unser nicht-ägyptisches Auto. Wir erklären, dass wir am Eingang nicht danach gefragt wurden und so weiter, worauf die Ranger auf diese zusätzliche Gebühr (wahrscheinlich ein persönliches Bakschisch) verzichten.
 
In der Oase Dakhla sehen wir uns den alten, meist verlassenen Ort El Kasr an. Kaum haben wir das Auto parkiert, kommt schon ein älterer Bettler. Ich gebe ihm 50 Piaster (10 Rappen bzw. 7 Cents) und bringe ihn so zum Strahlen.
Danach werden wir von Guides umringt, die uns durch den Ort führen und uns alles zeigen wollen. Einer will uns sogar in sein "official Touristinfo" lotsen um so an unser Geld zu kommen. Nach einer Weile totaler Ignoranz haben wir unsere Ruhe und können alles selbst ansehen. Ein schüchterner zurückhaltender Knabe folgt uns und zeigt uns immer wieder was Verstecktes. Er bekommt am Ende 1 Pfund und strahlt dabei überglücklich.
 
Bevor es von Mut nach Luxor 240 Kilometer durch die Wüste geht, wird an einem Kontrollposten alles notiert, so dass keiner in der Wüste verloren geht. Wir werden auch darauf hingewiesen, dass wir genügend Treibstoff und Wasser dabei haben müssen.
 
Vor Luxor kommen wir an den Nil. Es wird plötzlich grün und die Gegend ist besiedelt. Entlang den Nilkanälen stehen armselige Lehmhütten. Der Abfall wird einfach in den Kanal bzw. ans Ufer geworfen, manchmal auch angezündet. Das Leben spielt sich sozusagen im Kanal ab, Tiere werden getränkt, Menschen waschen sich und ihre Kleider, selbst das Geschirr wird in der Brühe abgewaschen. Und im Kanal treibt der Abfall und ab und zu auch ein aufgedunsener Tierkadaver. Kein Wunder verlangt der Sudan eine Cholera-Impfung bei Einreise aus Entwicklungsländern, zu denen der Sudan auch Ägypten zählt...
 
In Luxor ist weniger los als wir erwartet haben, aber es ist Nachmittag und es hat über 40 Grad. Einen kurzen Halt machen wir bei den Kreuzfahrtschiffen, die hier dicht aneinander liegen. Auf eine Besichtigung der altägyptischen Sehenswürdigkeiten verzichten wir, da wir diese früher schon mal angeschaut hatten.
 
Wir fahren am Westufer des Nils von Luxor nach Assuan. Momentan (Oktober 2010) ist keine Fahrt im Konvoi notwendig. In Esna verpassen wir einen Abzweig der Hauptstrasse und landen im tiefsten Mittelalter. Es sieht aus wie in der Earls Lane vor der Sanierung im Film "Der kleine Lord". Direkt am Nilufer fahren wir auf holpriger Erdstrasse durch enge Slum-artige Gassen. Die Menschen hausen hier in sehr armseligen Verhältnissen. Nach einigen Kurven in sehr engen Gassen kommen wir wieder auf die Hauptstrasse.
 
In Edfu besichtigen wir den Horustempel um die Mittagszeit. Es ist sehr heiss, sogar die Souvenirverkäufer sind träge. Die Touristen suchen den Schatten, der um diese Zeit sehr klein ist.
Am späten Nachmittag erreichen wir Assuan und suchen den Supermarkt aus dem Reiseführer, da wir unsere Wasservorräte auffüllen wollen.
 
Für zwei 19 Literflaschen verlangt der Gauner 100 Pfund, schon etwas viel, 50 Rappen der Liter. Gauner deshalb, weil später in einem anderem Laden eine Flasche nur 20 Pfund kostete.... Wir schauen schon mal schnell am Fährbüro vorbei, aber dieses ist heute geschlossen.
Bei Adams Home werden wir sehr freundlich mit einem Getränk empfangen. Die Nubier sind für ihre Gastfreundschaft bekannt. Hier treffen wir die ersten Reisenden an, die mit uns auf die gleiche Fähre nach Wadi Halfa wollen.

Es hat jeden Tag weit über 40 Grad, kaltes Wasser gibt es nicht.
Angenehm sind Spazierfahrten mit offenem Fenster oder Klimaanlage zum Beispiel durch die schönen Nubierdörfer am Westufer des Nils. Überall wo es Wasser hat wird auch etwas angebaut, meist in Handarbeit. Das Wasser aus dem Nil ist hier wohl noch etwas sauberer als weiter flussabwärts.
Überall sind Wasserspender zu sehen die bei der Hitze auch fleissig benutzt werden. Die traditionellen Tonkrüge halten das Wasser durch Verdunsten kühl. Die modernere Variante wird elektrisch gekühlt solange die Maschinerie funktionstüchtig ist.
Heute ist Samstag und das Tagesprogramm ist vorgegeben. Bereits um 8 Uhr warten wir mit ein paar anderen vor dem Fährbüro auf Mr. Salah um uns registrieren zu lassen und unsere Tickets zu kaufen. Mr. Salah notiert und checkt sehr speditiv die Namen und Fahrzeuge aller Reisewilligen. Unsere Reservation via Email hat problemlos geklappt.

Dann erklärt er wie es weiter geht: Erste Station ist der Traffic Court, der uns bestätigen muss, dass wir unfallfrei gefahren sind. Von Mr. Salah erhält man die GPS-Koordinaten, falls man sie nicht schon hat. Darauf stürmen alle zu ihren Fahrzeugen und in einem kleinen Rennen geht es zum Traffic Court, wo bald alle wieder gleich weit sind. Ein Beamter auf einem Stuhl vor dem Gebäude sammelt alle Pässe und die Zulassung ein. Nach einiger Zeit erhalten wir die Pässe zurück. Dann heisst es mehrere Stunden warten auf die Bescheinigung. Scheinbar hat sich im Ablauf dieses Prozesses etwas geändert, sagt man uns. Auch mehrmaliges Nachfragen und die Aussicht auf Bakschisch können nichts beschleunigen. Endlich kommt Bewegung in die Sache und wir dürfen alle ins Büro im ersten Stock gehen, wo die Bescheinigung erteilt wird. Ein Beamter versucht unsere Namen in arabischer Schrift auf den Zulassungen zu entziffern und vorzulesen und unter grossem Beifall hält der erste seine Bescheinigung in der Hand.

Dann geht es zurück zu Mr. Salah, wo wir jetzt die Passagiertickets kaufen können. Plötzlich wird festgestellt, dass nur wenige aus der Gruppe die eigene Bescheinigung erhalten haben. Eine Tauschaktion mit Mr. Salahs Hilfe kann die Situation etwas verbessern, doch einige haben sogar Bescheinigungen von nichtanwesenden Ägyptern erhalten und es bleibt ihnen nicht anderes übrig, als nochmals zum Traffic Court zu fahren um die richtige Bescheinigung zu erhalten.

Ich wechsle noch Geld, da ich glaube auch das Ticket für das Auto schon kaufen zu müssen, doch das wird erst am Montag im Hafen bezahlt. Da Samstag ist, sind die Banken geschlossen. Es ist wieder brütend heiss, kein ATM funktioniert richtig oder mit den Karten die auf ihm angegeben sind, doch schliesslich akzeptiert einer meine Visakarte. Ich habe bei dieser Aktion sicher ein paar Liter Wasser verschwitzt, das in der trockenen Hitze allerdings sofort verdunstet ist.
Damit ist der Pflichtteil für heute erledigt. Nächster Fixpunkt ist Montag 8 Uhr bei der Traffic Police, wo die Kennzeichen abgegeben werden müssen. Wir können so lange noch beliebig herumfahren. Früher musste man die Kennzeichen schon vorher abgegeben und man durfte das Zentrum von Assuan nicht mehr verlassen.
Heute Sonntag ist unser freier Tag, denn die Bürokratie haben wir ja hinter uns. Wir schauen uns den Staudamm an. Es ist wieder extrem heiss. Auf den Besuch von klimatisierten Shoppingpalästen mit Souvenirs wie Papyrusbildern und Schmuck verzichten wird.
Die in Fett gebackenen Falafel sind bei der Hitze nicht gerade eine leicht verdauliche Nahrung.
Heute am Montag fährt die Fähre los. Vor 8 Uhr fahren alle zur Traffic Police um das ägyptische Kennzeichen abzugeben. Die Wartezeit ist relativ kurz, es reicht gerade noch um nebenbei Wasser und Brot zu kaufen. Im Konvoi mit Polizeibegleitung geht es ohne ägyptisches Nummernschild zum Fährhafen.
Die Einheimischen haben enorm viel Gepäck und Waren mit dabei. Hier ist alles billiger als im Sudan und auch die Auswahl ist grösser. Geschirr, Töpfe, Fernseher in Massen, Kindervelos, Kuscheltiere, sogar Möbelstücke und viele schön verpackte Pakete deren Inhalt nicht erkennbar ist... alles wird mitgeschleppt auf die Fähre. Von den Passagieren mit Auto werden jeweils ein paar Gepäckstücke ausgewählt, die kontrolliert bzw. durchleuchtet werden.

Es dauert den ganzen Nachmittag bis die Fähre beladen ist. Aus unerfindlichen Gründen können die Fahrzeuge nicht parallel dazu auf den separaten Kahn verladen werden. Zuerst muss der Lastkahn voll werden. Nur keine Hektik. Monika ist schon in der Fährkabine, wir haben zum Glück eine in der ersten Klasse. Einziger Nachteil daran ist die kalte Klimaanlage. Draussen hat es weit über 40 Grad, in der Kabine nur knapp die Hälfte.
Unseren Kühlschrank haben wir auf 9 Grad eingestellt um die Batterie zu schonen und damit unser Fleisch und Käse die lange Fahrt in brütender Hitze unbeschadet überstehen kann. Wenn die Temperatur tiefer eingestellt ist, dann erreicht der Kühlschrank die Temperatur gar nicht, da die Aussentemperatur einfach zu hoch ist. Ein Schaumstoff-Polster oben auf dem Kühlschrank-Deckel isoliert zusätzlich und rettet wahrscheinlich sogar unsere Vorräte.
Bei Sonnenuntergang können auch die Fahrzeuge verladen werden, was natürlich auch seine Zeit braucht. Ein paar Motorräder haben aber keinen Platz mehr und müssen auf den eigentlich auch schon vollen Lastkahn verladen werden.
Schon in der Dunkelheit fährt die Fähre endlich los. Am Abend gibt es ein Essen im Esssaal, aber für uns ohne Getränke, da wir keine Pfund mehr haben und der Essgutschein nur für ein Essen ohne Trinken gilt. Aber wir haben ja von der Klimaanlage gekühltes Wasser mit dabei.
Die Passagiere ohne Kabine breiten sich auf dem Deck aus, bzw. liegen dicht an dicht nebeneinander, so dass man dort gar nicht mehr durch kommt.

Wir können ein Kabine nur empfehlen, diese muss allerdings auch vorher reserviert werden, da es nur wenige gibt. Den auf der Seite gut versteckten Schalter für die Klimaanlage haben wir leider erst im Hafen von Wadi Halfa entdeckt...
Wir stehen früh auf um einen Blick auf Abu Simbel werfen zu können. Es sind schon Touristen dort, welche für dieses Monument die zwei mal 280 km von Assuan hier hin und zurück fahren.
Wir versuchen auf der Fähre Geld zu wechseln, doch der Kurs scheint eher schlecht zu sein, insbesondere beim Kapitän und seinen Leuten. Zum Glück wechseln wir nur ein paar wenige Dollars.

Kurz vor Mittag erreichen wir Wadi Halfa, Sudan.
 
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