2011 - Tansania

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Die Einreise nach Tansania klappt ebenfalls sehr gut und schon bald fahren wir weiter. Die Strasse hier ist sehr gut und führt durch ein landschaftlich sehr schönes Gebirge. Immer wieder sind Hügel zu sehen auf welchen grosse Felskugeln liegen.
 
Beim Ndabaka Gate fahren wir in den Serengeti Nationalpark. Im Office am Gate stehen viele Kreditkarten Leser herum, die aber fast alle nicht funktionieren. Beim dritten oder vierten klappt es doch noch und wir können den relativ teuren Eintritt mit Karte bezahlen. Momentan kostet der Eintritt 50 USD pro Person, 40 USD für das ausländische Auto und 30 USD für Camping pro Person (jeweils pro Tag).
Wir fahren auf einer Piste ohne Abzweigungen durch den sogenannten Western Corridor, den wir leider zu zügig durchfahren. Momentan hat es hier im Westen grosse Gnu und Büffelherden und die Steppe ist relativ grün. Wir wollten uns im Zentrum des Parks mehr Zeit lassen, aber dort hat es kaum noch grosse Herden und alles sieht eher vertrocknet aus.
Je näher wir nach Seronera kommen, desto mehr rasende Safari-Autos mit Touristen sind unterwegs.
In Seronera am Visitor Center picknicken wir in Gesellschaft von vielen Vögeln, Klippschliefern und Fuchsmangusten, die alle sehr zutraulich sind.
Am Nachmittag fahren wir in den Osten zu den Kopjes, das sind Hügel auf welchen grosse Felskugeln liegen. Tiere sehen wir in dieser ausgetrockneten Gegend kaum welche.
Erst am Fluss sind wieder Tiere zu sehen. Löwen und Elefanten sind in diesem Gebiet unterwegs.
Am Abend wenn die Sonne noch knapp über dem Horizont steht, wirkt die Landschaft in diesem Licht wie verzaubert.
Weniger romantisch sind die Public Campsites in der Serengeti. Die Plätze liegen nicht besonders schön, sind teuer und haben wenig zu bieten. Und alleine in der Natur ist man auch nicht.
Eher zufällig besuchen wir den Retima Hippopool. Alles ist schon sehr ausgetrocknet, nur hier hat es noch etwas Wasser im Fluss und alle Hippos aus der Umgebung kämpfen um einen Platz im lebenswichtigen Wasser.
Leider gibt es bis heute noch keine Fotos welche auch den zu ihnen gehörenden Duft an den Betrachter vermitteln können...
Bei der Weiterfahrt in Richtung Ngorongoro kommen wir wegen einem einzigen Löwen noch in einen Verkehrsstau.
 
Die staubige endlos lange Piste von der Serengeti zum Ngorongoro Krater ist sehr übel und die Autos rasen in gefährlich überhöhter Geschwindigkeit.
Wir haben eine sehr schlechte und kostspielige Zeiteinteilung: In die Serengeti sind wir am frühen Morgen gekommen. Am Tag danach am Nachmittag fahren wir weiter zum Ngorongoro Krater, also haben wir zwei volle Tage Eintritt für die Serengeti zu bezahlen. Und da wir jetzt zum Ngorongoro Krater fahren, müssen wir für diesen Park auch den Eintritt bezahlen. Wieder sind 50 USD pro Person fällig, dazu 40 USD für das Auto und 30 USD für Camping pro Person.
Da wir am Krater nur übernachten und am nächsten Morgen weiter fahren, bezahlen wir somit für zwei Tage Aufenthalt in den Parks drei Tage Eintritt.
Auf eine Fahrt in den Krater hinunter verzichten wir, weil das Wetter ziemlich diesig ist und von oben kaum Tiere zu sehen sind. Und das Ganze würde uns nochmals 200 (zweihundert!) USD extra an Gebühren kosten.
Im schön gelegenen Simba A Camp direkt am Kraterrand auf 2320 Metern über Meer übernachten wir. In der Dunkelheit kommt noch ein Overlander Truck direkt neben uns und blendet uns mit seiner Küchenlampe, weshalb wir uns noch ein paar Meter weiter entfernen.
Entlang dem Kraterrand hat es viele Masai Dörfer. Die Masai dürfen im Park leben und versuchen durch die Touristen ein paar Dollars zu verdienen oder zu erbetteln.
Durch diese Besiedlung ist der Krater von der Umgebung abgetrennt. Die im Krater eingeschlossenen Löwen sind Mangels frischem Erbgut und Inzucht mittelfristig vom Aussterben bedroht.
Am Kraterrand halten wir an einem schönen Aussichtspunkt. Mindestens so interessant wie der Blick in den Krater ist das bunte Treiben der vielen Besucher am Aussichtspunkt. Scheinbar darf man nur hier aussteigen, wegen den gefährlichen Tieren, die aber den Masais nichts antun, welche überall zu Fuss unterwegs sind.
 
Eine echte Wohltat ist es wieder mal auf einer richtig guten staubfreien Teerstrasse zu fahren.

In Arusha kaufen wir im Shoprite unter anderem ein sehr empfehlenswertes Brown Bread und ein gar nicht zu empfehlendes äusserst zähes Rinderfilet. Tomaten und Gurken kaufen wir an einem Strassenmarkt vor Moshi. Es werden aber nur Grossmengen verkauft. Kleine Portionen sind nicht üblich und kosten gleich viel wie Grossmengen. Und so haben wir jetzt einen Vorrat von 25 Tomaten und 10 Gurken!
 
Bei Moshi im Garten der Honey Badger Lodge entspannen wir uns und geniessen die gute Infrastruktur. Die Campinggebühren sind mit 5 USD pro Person günstig, doch alles Weitere kostet extra, wie z.B. die Benutzung des Pools 3 USD pro Tag.
Am ersten Tag versteckt sich der Kilimanjaro noch hinter Wolken. Am zweiten Tag zeigt sich das 5895 Meter hohe "Dach von Afrika" in seiner ganzen Grösse und Pracht.
 
Wir wollen nördlich der Pare-Mountains zum Lake Jipe, finden aber den Weg nicht und fahren wieder zur Hauptstrasse zurück. Dann machen wir einen Abstecher in die South Pare Mountains. Gleich zu Beginn fahren wir durch Mwembe, wo heute Markt ist.
Die Fahrt durch die South Pare Mountains gefällt uns sehr. Es hat viele Dörfer im Gebirge und überall wird Landwirtschaft betrieben. Diese Strecke quer durch das Gebirge ist bei Regen sicher schlecht bis gar nicht zu befahren. An einigen Stellen ist es noch feucht und die Piste ist ohne Allrad und grösserer Bodenfreiheit kaum zu bewältigen.
Im Südwesten wollen wir wieder vom Gebirge hinab in die Ebene. Die Wege hier werden aber immer schlechter und sehen eher nach Trampelpfaden aus. Wir erwischen einen ziemlich schlechten Weg, der bei uns zuhause nicht mal die Bezeichnung Wanderweg bekommen würde. Wir kommen meist nur im Schritttempo vorwärts. Monika muss immer wieder aussteigen und die Bodenfreiheit kontrollieren. Wie schon oft, vergessen wir in solch angespannten Situationen das Fotografieren...
Am späten Nachmittag sind wir endlich im Tal und können wieder etwas schneller fahren. Zu schnell für ein armes Huhn, welches nach unserer Durchfahrt platt auf der Piste liegt...

Nach Buiko kommen wir bei Sonnenuntergang zum Pangani River Camp. Ich gehe ein paar Schritte zum Fluss und sehe gerade noch wie ein Krokodil neben mir im Wasser abtaucht.
 
Der nächste Abstecher führt uns in die Usambara Mountains. Hier auf ca. 2000 Metern herrscht ein angenehmes Klima was schon früh Europäer und insbesondere Deutsche anlockte die Kaffee, Bananen und Gemüse anbauten.
Am bekannten Irente View Point bei Lushoto stoppen wir kurz und geniessen die diesige Aussicht.
 
Bei der Muller's Mountain Lodge bekommen wir das typische Gebirgsklima zu spüren. Am Nachmittag beginnt zu regnen und wir müssen unser Vordach aufbauen. Gegen Abend scheint wieder die Sonne und die nasse Landschaft glitzert im Licht. Am nächsten Morgen ist es feucht und neblig und wir fahren früh weiter.
 
Wir wollen heute nach Dar es Salaam, ein weiter Weg. Nach 90 Minuten sind wir wieder unten im Tal in Mombo und erst 50 Kilometer gefahren! Die Teerstrasse im Tal hat viele tiefe Schlaglöcher. Erst ab Segera beginnt eine gute Teerstrasse und es hat wenig Verkehr.
Bei Msata zweigen wir nach Bakamoyo ab. Zunächst fahren wir auf einer breiten nagelneuen Teerstrasse. Doch nur für kurze Zeit. Bald beginnt eine endlose Baustelle mit mühsam holperigen Umfahrungen. Nach der Baustelle führt die alte noch schlechtere und staubigere Piste bis Bakamoyo.
 
Die Silversand Beach Campsite in Dar es Salaam soll ein Travellertreff sein, so haben wir es immer wieder gelesen. Doch diese Zeiten sind vorbei! Die Anlage macht einen verwahrlosten Eindruck. Es sind kaum Gäste da.
Shop und Internet Cafe dienen als Abstellkammern und in den Dächern hat es grosse Löcher. Die Toiletten und Duschen sind gerade noch als solche zu erkennen.
Nur weil es schon so spät ist, bleiben wir trotzdem für eine Nacht hier. Der Campingplatz ist eingezäunt und das Tor wird abgeschlossen. Doch dauernd kommen Rinder auf den Campground und werden wieder verjagt, also muss irgendwo eine Sicherheitslücke sein. Wir fühlen uns etwas unwohl hier.
Hier am verlassenen Strand könnten wir ein Campfire machen. Also frage ich an der Reception nach Firewood. Ein grosses Bundle soll "fifty" kosten. Ich frage nochmals nach, ja "fifty". Das ist ja spottbillig! Beim Bezahlen wird klar was "fifty" bedeutet: damit sind 15'000 TSH gemeint. Für dieses Geld können ja 3 Personen auf dem Camping übernachten! Wieder nichts mit Campfire...
Am nächsten Tag verlassen wir den verkommenen Silversand Beach und kommen zügig durch Dar. Es ist Sonntag und die Stadt ist fast leer. Im Hafen kaufen wir gleich noch die Fährtickets nach Sansibar. Die hinterlistige Angestellte am Schalter gibt mir als Wechselgeld alte Dollarnoten mit grossen Köpfen, welche in Afrika nicht mehr akzeptiert werden.
 
An der Kigamboni Fähre ist dafür sehr viel los. Wir erwischen die falsche Autoschlange die nicht zur Fähre führt, doch als ortsunkundige Ausländer dürfen wir uns in die richtige Schlange drängeln.
 
Am Mikadi Beach können wir fast direkt am Meer campieren, nur ein grosser Busch trennt und schützt uns von Meer, Wind und Sonne.
Hier machen viele Reisende halt und parken ihr Fahrzeug um für ein paar Tage nach Sansibar zu fahren.
Am Sonntag ist am Mikadi Beach viel los. Viele Einheimische baden am Strand nebenan. Am Abend hören wir noch Musik oder vielmehr die tiefen Bässe von Strand nebenan.
Schon vor Sonnenaufgang rufen zwei Muezzins. Danach läuft auch schon laute Musik im Ort, es scheint eine Art Propaganda zu sein. Auf jeden Fall nervt es. Wir Parken unseren Toyota und machen uns auf nach Sansibar. Ein Tuktuk bringt uns zur Kigamboni Fähre. Als Fussgänger gehen wir auf die Fähre und laufen auf der anderen Seite zum Fähr-Terminal. Heute am Montag ist in Dar mehr los als gestern. Zuerst gehen wir durch das Regierungsviertel. Plötzlich wird die Strasse gesperrt und Motorräder eskortieren ein paar Limousinen, eine mit dem Kennzeichen "STATECAR 2", zu einem Regierungsgebäude.

Die Anmache der Tickethändler ist geringer als wir erwartet haben. Sobald wir sagen, dass wir schon ein Ticket haben, lassen sie uns in Ruhe. Ein Passant klärt uns auf, dass ein Ticketvermittler pro Ticket 500 Schilling bekommt. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir ja auch einem Vermittler eine kleine Freude machen können!
Es ist schon ziemlich heiss. Das Azam Terminal hat einen klimatisierten und von Händlern geschützten Warteraum. Man bekommt hier als Passagier mindestens ein Wasser (0,5 L) und je nach Zeit und solange Vorrat auch einen kleinen Imbiss, Tee oder Kaffee.

Die Azam Fähren sind alle ganz neu und werden von verschiedenen Stellen empfohlen. Wir können sie ebenfalls empfehlen. In nur etwa anderthalb Stunden fahren sie von Dar es Salaam zur Insel Sansibar hinüber.
 
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