2013 - Namibia und Zambia

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Relativ kurz vor Beginn dieser Reise haben wir uns entschieden, diesmal nicht wie lange geplant Botswana, sondern Namibias Norden zu bereisen. Unser Aufenthalt in Zambia ist sehr kurz, eigentlich nur An- und Abreise, weil wir unseren Toyota in Livingstone untergestellt haben.
 
Positiv überrascht sind wir von der Stadt Katima Mulilo. Als wir 2003 das erste Mal hier waren, sah die Stadt ziemlich verkommen aus. 10 Jahre später sieht Katima Mulilo viel freundlicher aus.

Die über 500 Kilometer lange Fahrt durch den Caprivi Streifen im Norden Namibias ist nicht sehr abwechslungsreich. Immerhin ist die Strasse wie alle Teerstrassen in Namibia in sehr gutem Zustand.

Fast hätte ich eine am Strassenrand liegende Kobra überfahren. Im Rückspiegel sehe ich sie noch mit jetzt hoch aufgerichtetem Kopf.
Die Popa Falls haben wir uns nicht angesehen, da der Okavango immer noch viel Wasser hat und die kleinen Fälle dann eher wie Stromschnellen aussehen.
 
Bei Grootfontein sehen uns den Hoba Meteoriten an. Es ist der grösste bisher gefundene Meteorit auf der Erde. Er besteht aus Eisen, Nickel und Kobalt. Erstaunlicherweise ist kein Krater zu sehen.
 
Von Grootfontein fahren wir via Ondangwa und Oshakati nach Ruacana. Wir sind erstaunt, was in Ondangwa und Oshakati gebaut wird. Es gibt hier neue Einkaufszentren mit einem besseren Angebot als in Grootfontein.

In Ruacana wollen wir uns die Wasserfälle ansehen, doch wir finden sie nicht. Hätten wir eventuell durch das Zollgebäude fahren sollen?
 
Die Campingplätze sind meist sehr liebevoll eingerichtet.

Viele Plätze sind Community Camps welche von der lokalen Dorfbevölkerung unterhalten werden. Die Menschen können sich so Arbeitsplätze und ein kleines Einkommen sichern.
 
Die Strecke Ruacana - Swaartboysdrif ist gut befahrbar. Auf die Strecke weiter dem Kunene River entlang nach Epupa Falls haben wir verzichtet und sind via Okangwati auf besten Pisten nach Epupa Falls an der Grenze zu Angola gefahren.
 
 
Bei Epupa Falls besuchen wir das Otjivakuanda Himba Village. Es ist eine geführte Tour, was für Besucher und Bewohner besser ist. Der Führer kennt die Bewohner und gibt uns interessante Hintergrund Informationen.
Die Himbas sind ein halbnomadisches Hirtenvolk, welches im Kaokoveld im Nordwesten Namibias noch heute selbstbewusst nach überlieferten Traditionen lebt.

Bauen ist auch ohne Nägel möglich! Die kleinen Häuser auf Stelzen sind die Vorratslager der Himbas.

Die Himbafrauen sind reich geschmückt und haben aufwändige Frisuren. Da es hier kaum Wasser gibt, waschen sich die Himbafrauen nicht. Trotzdem sind sie sauber und riechen nicht unangenehm, denn sie reiben sich mit einer roten Paste aus eisenhaltigem Gesteinspulver und Butterfett bzw. heute auch Vaseline.
 
In Okangwati füllen wir zur Sicherheit unsere Dieseltanks, da jetzt auf hunderten von Kilometern keine Tankstelle mehr kommt. Die Tankstelle hier besteht aus einer Halle, wo ein grosses Fass mit Diesel steht welches von Hand abgepumpt wird.
Die Piste D3702 von Okangwati nach Otjitanda ist auf den ersten Kilometern recht gut, wird aber bald zum ruppigen Feldweg und sieht streckenweise aus wie ein ausgewaschenes Bachbett. Genügend Bodenfreiheit ist notwendig und auch die Untersetzung ist ab und zu im Einsatz.
Um unser Auto und unsere Nerven zu schonen, fahren wir nicht über den berühmt berüchtigten Van Zyls Pass. Doch auch die "Umfahrung" hat Passagen welche ebenso anspruchsvoll sind wie der Van Zyls Pass.
Dafür ist die Landschaft und die Vegetation sehr interessant und abwechslungsreich. Ausser einem Pickup in einem Dorf sehen wir auf dieser Tagesetappe kein weiteres Auto.
 
Auch die Strecke zwischen Otmenje und Red Drum hat es in sich. Das Profil unserer Reifen leidet sichtbar, doch die Reifen halten ohne Panne durch.
Red Drum ist auf Landkarten eingezeichnet wie eine Ortschaft. Es ist aber nur ein rotes Fass, welches einsam als Orientierungspunkt in der Wildnis steht. Ein Relikt aus vergangenen Tagen, als man noch nicht mit GPS seine Position auf wenige Meter bestimmen konnte.
Im Marienflusstal ist es nicht mehr ganz so einsam, ein bis zwei Autos pro Tag trifft man schon an...
An vielen Orten in Namibia sind diese sogenannten Feenkreise zu finden. Es sind Kreise ohne Vegetation im Innern. Dazu gibt es viele, aber noch keine endgültigen Erklärungen. Wahrscheinlich leben im Kreis Termiten, welche die Wurzeln der Pflanzen abfressen. Dadurch haben die Termiten mehr Wasser für sich. Und am Rand des Kreises gedeiht ein Kreis von Pflanzen besonders gut.
Entlang dem Kunene River können ein paar grüne Pflanzen gedeihen. Auf der anderen Seite des Flusses ist Angola. Die Grenze wird von Krokodilen bewacht.
 
 
Von Orumpembe nach Purros wählen wir nicht die Piste D3707, da diese aus übelstem Wellblech bestehen soll. Viel besser ist die Strecke durch das Flussbett des Khumib und Hoarusib Rivers. Das lohnt sich auf jeden Falls, denn die Strecke ist landschaftlich sehr interessant.
Kurz vor Purros verlaufen alle Wege buchstäblich im Sand. Die Piste wurde weggespült und unendlich viele Spuren führen oft ziellos durch den Tiefsand. Natürlich muss ausgerechnet in einer Tiefsandpassage ein Wüstenelefant bedrohlich nahe an unserer Fahrspur stehen...
 
Recht zutraulich sind die Vögel auf Campingplätzen. Meist bekommen sie auch ein paar Krümel, falls sie sich nicht selbst bedienen.
 
Die Strecke von Purros nach Sesfontein (D3707) ist zwar landschaftlich schön, doch eine sehr schlechte Gravel-Piste und extremes Wellblech fordern die Konzentration und Nerven von Fahrer und Beifahrer. Wir sind erleichtert, als wir den staubigen Ort Sesfontein erreichen und im ebenfalls staubigen Cameltop Camp eine erfrischende Dusche finden.
Die Strecke von Sesfontein nach Palmwag ist wieder mal eine gute Piste. Es ist ja schliesslich auch eine Hauptstrasse (C43).
 
Wir überlegen uns, ob wir noch in die Palmwag Concession Area oder gar weiter südlich bis zum Brandberg fahren. Doch nach 800 Kilometern Piste und Bachbett haben wir momentan genug und beschliessen noch ein paar Tage im Etosha Nationalpark zu bleiben.

Als die Rangerin am Gate sieht, dass wir 6 Nächte im Park bleiben wollen, sagt sie "oh you are a bushbaby"...
Der Etosha Nationalpark ist etwa halb so gross wie die Schweiz. An vielen Orten wurden zusätzliche künstliche Wasserstellen gebaut. In diesem Jahr sieht es schon sehr trocken aus, weil die Regenzeit mehr oder weniger ausgefallen ist.
Da der Park so gross ist, fahren wir in den 6 Tagen im Park über 600 Kilometer. Dabei sehen wir verschiedene Vegetationen und natürlich sehr viele Tiere.
 
Auf der Rückfahrt kommen wir bei Rundu in einen heftigen Regen (der einzige in 4 Wochen). Da wegen der fast ausgefallenen Regenzeit schon alles am Vertrocknen ist, freuen sich die Einheimischen sichtbar über den Regenguss.
Nach 4907 Kilometern erreichen wir pannenfrei und gesund Livingstone, das Endziel dieser Transafrika Etappe.
 
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