Georgien - unterwegs auf der Weltreise 2017
(30.08.-26.09.2017)

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Die Einreise nach Georgien verläuft problemlos. Speziell ist, dass ich als Beifahrerin aussteigen und zu Fuss durch den Zoll gehen muss, während Tobias beim Fahrzeug bleibt, das vom Beamten kontrolliert wird.
Schon an der Grenze steht eine beeindruckende Festung, die wir allerdings nicht besichtigen, denn wir wollen erst mal weiter. Der erste Ort ist Stepantsminda, ein quirliger Touristenort, von wo aus die Bergtouren in die Region starten. Wir wechseln Geld, kaufen eine SIM-Karte von Beeline und suchen uns in einer Nebenstrasse einen Stellplatz mit schöner Aussicht. Am Abend gibt es ein kurzes aber heftiges Gewitter mit Regen wie aus Kübeln und Hagel. Unserem Auto tut das gut, denn der ganze Staub der trockenen Steppe wird abgewaschen.
 
Wir werden mit strahlendem Wetter und Sonnenschein geweckt. Da die SIM-Karte nicht sofort funktioniert, sind wir erst einmal eine Weile damit beschäftigt sie zum Laufen zu bringen. Wir fahren dann wie fast jeder hier mit einem der vielen 4x4-Taxis zum Kloster Tsminda Sameba hinauf, das auf einem Berg auf 2300 m liegt. Im Hintergrund zeigt sich immer mal wieder der Berg Kazbeg (5033 m) mit seiner Schneemütze. Die Taxifahrt zum Kloster hinauf ist sehr abenteuerlich. Der Weg ist so schmal, dass oftmals kein Platz zum Kreuzen ist.
Steil windet sich der Pfad in engen Serpentinen den Berg hinauf. Tief ausgewaschene Gräben wechseln sich mit Geröllfeldern ab. Obwohl die Fahrt sehr anspruchsvoll ist, hat unser Fahrer immer noch eine Hand frei um an der Musikanlage zu drehen oder mit dem Handy zu telefonieren. Die Fahrt für die 6 km dauert ca. 30 Minuten, kostet Nerven und 60 GEL. Am Kloster haben wir dann 40 Minuten Zeit, bevor es wieder runter geht. In der Kirche dürfen wir nicht fotografieren, können dafür aber an einer Messe teilhaben, die zwei Pater gerade zelebrieren.
 
Wieder im Dorf Stepantsminda machen wir uns auf den Weg ins nahe gelegene Sno-Tal. In Sno gibt es eine Trinkwasser Quelle, wo wir Wasser tanken und dann weiter ins Tal hinein fahren.

Bei Sonnenschein und klarem Wetter leuchten die Berge und wir finden einen herrlichen Platz an einem Gebirgsbächlein. Wir bleiben zwei Tage hier und geniessen die tolle Bergwelt. Wir erledigen Haushaltsarbeiten, faulenzen und laufen ein Stück in die Berge hinein.
 
Weiter geht es über den Kreuzpass, es ist Samstag und es hat relativ viel Verkehr. Anscheinend sind einige Wochenend-Ausflügler unterwegs. Wir kommen bei den Kalksinter-Terrassen an, wo ein rechter Trubel mit vielen Souvenir- und Essständen herrscht.
An den grossen grünen Hängen gegenüber sind grosse Schafherden unterwegs. Sie laufen in einer Reihe am Hang entlang und sehen aus wie Perlen an einer Kette.
Auf der anderen Seite des Passes sind steile Serpentinen, die sich den Berg hinunter winden.

Wir machen einen Abstecher in ein Seitental bei Pasanauri auf der Suche nach einem schönen Stellplatz am Fluss. Es hat hier zwar eine gute Strasse, aber der steile Berg bietet keine Möglichkeit für einen Stellplatz.
 
Also fahren wir wieder aus dem Tal und weiter bis nach Ananuri am Zhinvali Stausee. Der Stausee ist warm und Tobias wagt sich ins Wasser und badet. Es hat viele Badende am See. Sie liegen auf Matten am steilen Schotterstrand. Es ist relativ ruhig, da keine laute Musik aus den parkierten Autos dröhnt.
Wir bleiben noch einen Tag hier und bereiten das Iran-Visum vor. Wir müssen die Unterlagen ausdrucken und ausfüllen etc. sowie die Russland-Seiten auf unserer Homepage aktualisieren und online stellen.
 
Am nächsten Tag fahren wir nach Tiflis und machen unterwegs einen Abstecher zum Bazaleti See. Dort ist heute nicht viel los, aber am Wochenende wird hier einiges in den Bars, Restaurants und Hotels geboten sein. Auf der Rückfahrt tanken wir wieder Wasser an einer Quelle.
 
Vor Tiflis liegt der Ort Mtskheta. Hier befinden sich einige Bauwerke des UNESCO-Kulturerbes. Wir besuchen zuerst die Kirche Jvari auf dem Berg gegenüber mit schöner Aussicht.
Im Ort Mtskheta selbst besuchen wir anschliessend die Kirche Sveti Tskhoveli. Es ist sehr heiss und ein Pater bespritzt am Eingang mit kindischer Freude jeden grosszügig mit erfrischendem Weihwasser.
In den alten engen Gassen hat es viele Souvenirshops, über denen auch aus Düsen Wassernebel auf die Besucher gesprüht wird.
 
Am Ortseingang von Tiflis hat es eine grosse Shopping-Mall, in der wir einkaufen wollen. Nachdem wir eine Runde um die Mall gefahren sind, müssen wir feststellen, dass es keinen Parkplatz ausserhalb, sondern nur ein Parkhaus gibt, in das wir aber nicht reinpassen. Wir parken dann irgendwo hinter dem Lieferanteneingang und müssen unsere Einkäufe bis dorthin schleppen, was aber durch die vielen Gratis-Plastiksäcke erleichtert wird.
Der Strassenverkehr in Tiflis ist bis jetzt am schlimmsten. In keiner anderen Grossstadt war es bisher so chaotisch. Jeder fährt wie er will oder kann. Obwohl Fahrspuren markiert sind, werden diese nicht eingehalten und man fährt einfach auf dem Mittelstrich, so dass wir mit dem LKW immer wieder in Bedrängnis geraten. Und unser grosses Fahrzeug scheint hier viel weniger Respekt und Eindruck zu machen als noch in Russland.
Wir suchen uns einen Übernachtungsplatz in der Nähe der Iranischen Botschaft und finden etwas oberhalb der Stadt vor dem Ethnografischen Freilichtmuseum einen Parkplatz, wo wir die Nacht verbringen. Es ist relativ ruhig, bis auf ein paar laute Vorbei-Raser in der Nacht.
Die Iranische Botschaft ist ein grosses repräsentatives Gebäude, aber die Visa-Geschäfte werden in den zwei Portier-Häuschen am Eingang abgewickelt. Wir werden nach dem Kontrollieren der Anträge zur Bank geschickt, um 50 EUR (nicht 50 USD wie im Kleingedruckten) pro Person einzuzahlen. Das Klima ist schon am Vormittag heiss und feucht und bis wir in der Bank ankommen, sind wir nass geschwitzt. In der Bank werden zuerst unsere Pässe registriert. Erst danach können wir den Betrag einzahlen. In der klimatisierten Bank füllen wir unsere Visa-Anträge aus und trinken kühles Wasser aus den Wasserspendern. Weil es so heiss ist, fahren wir mit dem Taxi zur Botschaft zurück.
In der Botschaft sind jetzt viel mehr Leute. Beim Beamten sieht es aus wie in einem Schulzimmer. Er sitzt vorne und viele Wartende in mehreren Sitzreihen sitzen ihm gegenüber. Als er uns entdeckt, dürfen wir aber gleich nach vorne zu ihm und unsere Unterlagen abgeben. Wir werden freundlich und bevorzugt behandelt und können in drei Tagen unser Visum abholen.
 
Wir wollen die drei Tage nicht in der Stadt verbringen und fahren durch den Tiflis Nationalpark im Norden von Tiflis. Dieser ist aber nicht so zu empfehlen. Es hat zwar eine gute Strasse, aber diese ist schmal und sehr kurvig und führt durch endlose Berge und genauso endlose Wälder ohne Aussicht. Die Ortschaften unterwegs sind meist verlassen und sind sehr alt-sowjetisch angehaucht.

Um Sioni hat es wieder offenere Landschaft mit trockenen Wiesen und Feldern und dem Sioni-Stausee. Aber leider auch kaum Möglichkeiten um wirklich an den See zu kommen. Wir fahren deshalb weiter und finden schliesslich einen Platz an Fluss Iori bei Kudro. Zwei streunende Hunde besuchen uns immer wieder und bekommen von uns jeder ein Ei und etwas Wurst. Dafür haben sie uns dann bis zu unserer Abfahrt auch treu bewacht. In Georgien hat es viel mehr Hunde als in Russland, meist grosse Hunde, wahrscheinlich abstammend von früheren Hirtenhunden.
 
Am nächsten Tag fahren wir zum Höhlenkloster David-Gareja. Die Hauptstrasse in Richtung David-Gareja ist viel befahren, mit den üblichen haarsträubenden Überholmanövern. Der Abzweig zum Kloster ist zuerst eine sehr gute Strasse, die dann aber immer weniger gut wird, bis sie schliesslich wirklich miserabel ist.
 
Das Höhlenkloster ist sehr beeindruckend und liegt direkt an der Grenze zu Aserbaidschan. Tobias geht noch den Berg hoch um einen Blick nach Aserbaidschan zu werfen. Die Wanderung auf den Grat ist gemäss Navi ein Kilometer in 12 Minuten, was bei 200 Höhenmetern natürlich nicht realistisch ist.
Gegen Abend wird es immer ruhiger in David-Gareja. Nur ein Kaffee-Verkäufer (gemäss Werbung Kaffee einer Schweizer Rösterei), ist noch auf dem Parkplatz. Später kommt noch ein Reisecar an und der Kaffeeverkäufer freut sich, dass er noch mehr Geschäfte machen kann.
Abends kurven noch Mönche mit ihrem Mercedes rassig und staubend auf den holperigen Wegen herum, für die wir einen 4x4 benötigen würden. Die Nacht ist aber ruhig und sternenklar.
 
Zurück in Tiflis holen wir am Freitag unsere Iran-Visa ab, die wir mit einem freundlichen "Welcome" überreicht bekommen. Wir fahren danach gleich los in Richtung Kutaisi.

Da wir unterwegs wegen steilen Tälern keinen passenden Übernachtungsplatz finden, dafür aber einen guten Kastanienhonig am Strassenrand kaufen, landen wir schlussendlich nach einer viel zu langen Fahrt in Kutaisi.
 
Wir parken in der Nähe der Altstadt und sie gefällt uns auf Anhieb. Wir machen noch einen Spaziergang über den abendlichen Basar und gehen anschliessend in einem kleinen Restaurant am Fluss essen.
Am Morgen gehen wir zu Fuss zur UNESCO-Kulturerbe Bagrati Kathedrale, die auf einem Hügel über der Stadt liegt. Hier wäre auch noch ein toller Übernachtungsplatz bei der Kathedrale.
 
Anschliessend geht es weiter zum UNESCO-Kulturerbe Gelati Kloster etwas ausserhalb der Stadt. Wir wollten eigentlich dort bleiben und übernachten, aber da gerade eine Baustelle vor dem Kloster ist, hat es kaum Platz und wir fahren nach der Besichtung gleich weiter.
Auch im Kloster ist eine grosse Baustelle, alles wird gerade (und wahrscheinlich auch noch längere Zeit) renoviert.
 
Wir wollen schlussendlich in die Gebirgsregion Swanetien nach Mestia und starten in Richtung Berge. Bald steigen die Berge steil an, das Tal wird immer enger, die Abgründe immer tiefer und nirgends ist ein halbwegs geeigneter Platz zum Bleiben zu finden. In einem Tunnel hat es eine Baustelle, welche nur einspurig befahren werden kann. Die Fahrzeuge werden aber nicht vor dem Tunnel angehalten, sondern im Tunnel. Es ist dunkel, staubig und mit Abgasen verpestet. Als wir dann weiter fahren können, wird es ziemlich eng, weil ein entgegenkommender LKW eher in der Mitte und nicht am Rand angehalten hat. In kniffliger Millimeter-Arbeit kommen wir aber durch und unsere hellen LED-Zusatzscheinwerfer kommen hier im Tunnel zum ersten richtigen Einsatz.
Es wird immer später, die Sonne ist schon unter gegangen und wir befürchten, unsere erste Nachtfahrt vor uns zu haben. Bevor es ganz dunkel ist, öffnet sich das Tal etwas und wir finden endlich neben der Strasse eine relativ ebene Wiese, wo wir übernachten. Es hat wenig Verkehr und wir können ungestört schlafen.

Typisch in dieser Gegend ist, dass immer wieder Kühe auf der Strasse sind. Oft liegen sie auf dem Mittelstreifen und lassen den Verkehr unbeeindruckt an sich vorbeiziehen. Und in den Ortschaften sind viele frei laufende, glückliche Schweine unterwegs.
 
Wir machen uns wieder auf den Weg und biegen ins Dolkha-Tal ab. Wir fahren bis zum Ende des Tals nach Mazeri, in der Hoffnung ein ungestörtes, ruhiges Plätzchen zu finden. Etwas abseits des Weges stellen wir uns auf eine Wiese zwischen Rhododendron Büschen. So ruhig es anfänglich noch aussieht bleibt es leider nicht. Der Weg ist mehr befahren als die Hauptstrasse und wird auch von vielen Wanderern benutzt. Immerhin ist die Aussicht atemberaubend.
Da hier die russische Grenze nicht weit entfernt ist, sind dauernd Polizeiautos unterwegs. Am Abend wird es ruhiger, bis dann um ca. 1 Uhr nachts neben uns ein Polizeiauto mit Blaulicht hupt und ein nicht mehr ganz nüchterner Polizist fragt, ob alles okay sei. Wir konnten erst mal nicht gleich wieder einschlafen, ich nicht weil ich mich über den blöden Polizisten aufgeregt habe und Tobias nicht weil er inzwischen von Durchfall geplagt wird.
 
Am Morgen ziehen wir es vor, von hier zu verschwinden. Wir wollen nach Mestia auf einen Campingplatz und dort ein paar ruhige entspannende Tage verbringen.

In Mestia sind zwar sehr viele Schilder mit Guesthouse und Camping angeschrieben, aber die Einfahrten in den Garten sind für uns alle zu schmal oder die Camping-Wiesen nicht eben genug. Beim Parkplatz spricht uns ein englisch sprechender Georgier an und wir fragen ihn ob er nicht einen Campingplatz weiss, der gross genug ist für unser Auto. Er lädt uns gleich zu sich nach Hause ein und bietet uns seine Wiese unterhalb seines Hauses an. Wir bekommen Tee und leckeren frischen selbstgebackenen Kuchen.
 
Danach will er uns den Weg hinten herum zur Wiese zeigen. Da er einen Anruf bekommt und weg muss, soll das sein Vater übernehmen. Nach Tee und Kuchen steigen wir alle ins Auto um zur Wiese zu fahren.

...denken wir! Der Vater spricht nur russisch, ist ein lustiger Typ und heisst Ruslan. Er ist hell begeistert von unserem Auto und will natürlich reinschauen. Wir starten und er will uns noch eine Mineralwasser Quelle in der Nähe zeigen. Wir parken das Auto und laufen ein Stück den Berg bis zu Quelle hinauf. Unterwegs erklärt er wie das Heilwasser wirkt. So wie wir ihn verstehen ist es stark Salz-haltig und wirkt abführend, also genau das, was Tobias im Moment gar nicht braucht. Das Wasser ist begehrt, andere sind auch hier und füllen es ab. Es ist ziemlich braun und schmeckt wie Salzlauge, also ekelig. Wir füllen unseren Kanister und ich weiss jetzt schon, dass ich nichts davon trinken werde.

Wir fahren wieder zurück und Ruslan dirigiert uns durch die Strassen. Wir sollen kurz vor dem Flugfeld anhalten und er schreit aus dem Fenster über den Zaun nach seinem Kolleg Oleg und winkt diesen heran. Er will ihm unser Auto zeigen. Wir werden schon stutzig und hoffen, dass das nicht so weiter geht.

Auf der Weiterfahrt erklärt er uns die Berggipfel ringsherum mit Namen und redet von dem Lift, der auf den Berg fährt. Alles mit Händen und Füssen und die Verständigung ist nicht ganz einfach. Er dirigiert weiter rechts, links, geradeaus, bis wir an der Talstation der Seilbahn ankommen, welche hoch oben am Berg über Mestia liegt. Hier erklärt er uns, dass wir jetzt Lift fahren sollen und er auf das Auto aufpasst. Ich habe jetzt genug und sage, es sei schon zu spät um auf den Berg zu fahren und wir zurück wollen.
 
Er scheint etwas enttäuscht und fragt "Exkursion fertig?". Er lädt uns noch zum Suppenessen ein, aber wir lehnen dankend ab und sagen, wir werden im Tal beim Gletscher übernachten. Wir bedanken uns und laden ihn wieder zu Hause ab. Wir rumpeln auf schlechter Strasse zum Tal Ende bis zum Parkplatz, wo der Weg zum Gletscher beginnt, um dort zu bleiben. Leider wird die Strasse dorthin neu gebaut und das ganze Tal besteht nur aus einer riesigen staubigen Baustelle. Wir kehren frustriert um und stellen uns auf den Platz unterhalb der salzigen Wasserquelle zum Übernachten.
Am Morgen fahren wir in den Ort und besuchen im alten Teil von Mestia einen als Museum zu besichtigenden Wehrturm. Wir bekommen eine interessante Führung auf Englisch (übersetzt von freundlichen Mit-Besuchern) mit ein paar Brocken russisch.
 
Später fahren wir auf den Dorfplatz, wollen dort einkaufen und ein bisschen den Ort anschauen und etwas Essen. Auf dem Parkplatz bemerkt Tobias, dass der grosse Dieseltank auf der linken Seite ganz schräg ist. So wie es aussieht, ist nach nur viermonatiger Reise die vordere Halterung gebrochen. Wir sind stinksauer auf den Karlsruher Tankhersteller, denn das ist ein weiterer Mangel auf einer inzwischen schon längeren Mängelliste.

Den Nachmittag verbringen wir damit, einen Mechaniker zu finden, der uns den Tank wieder fixiert bevor Schlimmeres passiert.
 
Im Ort ist natürlich keiner zu finden und wir fahren zur grossen Baustelle an der Strasse zum Gletscher, da dort auch viele LKWs in Betrieb sind. Alle sind sehr hilfsbereit, obwohl wir uns sprachlich nicht verständigen können. Als dann einer gefunden ist, der fliessend Englisch spricht, wundert sich dieser, wie wir uns mit den anderen verständigen konnten. Der Chefmechaniker der Baufirma schaut sich die Halterung an. Er hat leider keine Kapazität um den Tank zu befestigen, meint aber, wir würden sicher noch bis nach Tiflis oder Batumi kommen, wo es entsprechende Werkstätten gibt. Eigentlich wollten wir ja noch weiter ins Gebirge nach Ushguli fahren. Das machen wir jetzt natürlich nicht mehr.
 
Wir fahren den Berg hinauf zur Sesselbahn-Station und bleiben auf einer schönen grünen Wiese abseits stehen. Es ist ein schönes sonniges Plätzchen und wir sind in netter Gesellschaft von grasenden Kühen und Bauern die das Heu in mühsamer Handarbeit einfahren.

Wir bleiben erst einmal hier waschen Wäsche und erledigen Aufgaben, die so angefallen sind. Sogar das Telefonnetz ist hier auf der Bergwiese so ausgezeichnet, dass wir im Internet unsere Reiseroute recherchieren und unsere Homepage aktualisieren können.
 
Es sind nur ein paar hundert Meter zur Sesselbahn-Station hinüber. Es ist nicht viel los hier, nur wenige Autos stehen auf dem Parkplatz. Wir sind sehr überrascht vom Preis der Sesselbahn: für nur 5 Lari pro Person (CHF 2 bzw. EUR 1.8) können wir hinauf und auch wieder hinunter fahren. Es geht immerhin 500 Meter in die Höhe. Die Fahrt können wir besonders geniessen, da die Bahn nur sehr verlangsamt fährt, wahrscheinlich um Strom zu sparen bei so wenig Passagieren. In dieser Gegend hat es auch ein paar Skilifte. Das Skigebiet ist nicht gerade "alpin", aber das interessiert uns nichtmehr-Skifahrer nicht.
An der Bergstation angekommen, bewundern wir das 360 Grad Panorama. Rings herum sind grosse und auch Schnee-bedeckte Berge über den tiefen und teilweise engen Tälern zu sehen. Die Touristen üben hier oben ihr liebstes Hobby aus: das Posieren und Fotografieren.
Im Restaurant gibt es viele georgische Spezialitäten, wir nehmen die Meat-Pie und einen Khachapuri, welche sehr gut und bei dieser grandiosen Aussicht noch besser sind (und die Resten davon reichen auch noch für unser Abendessen).
 
Anschliessend geht es ins Zentrum von Mestia um etwas einzukaufen und unsere nun abgelaufene SIM-Karte zu erneuern. Gleich neben dem Parkplatz erkennen wir einen Laden mit dem Beeline-Symbol, die georgische Schrift ist immer noch ein Rätsel für uns. Der Verkäufer spricht etwas Englisch und ist schliesslich ganz erstaunt, dass wir schon eine georgische Beeline SIM-Karte haben. Sehr freundlich hilft er uns, diese wieder zu laden. Das ist gar nicht so einfach, denn an einem Geldautomaten muss man die Telefonnummer eingeben, dann den Code für das was man will und schliesslich das Bargeld reinstecken. Aber kaum haben wir diese Transaktion abgeschlossen, kommt schon eine Bestätigungs-SMS an unserem Smartphone an und wir sind wieder online.
Als Übernachtungsplatz entscheiden wir uns für den Parkplatz im Tal ganz hinten beim Gletscher. So wie es aussieht, wurde der Parkplatz durch den Fluss weggespült und wird nun mit aufwändigen Baumassnahmen wieder repariert. Es ist staubig hier und viele Baumaschinen und Arbeiter sind am Arbeiten. Als es dunkel wird, verschwinden die Bauarbeiter und nur noch der rauschende gewaltige Gebirgsbach ist zu hören. Zwei Security Police Beamte schauen noch bei uns vorbei und wollen wissen, was hier los ist. Nach ein paar erklärenden Wort-Brocken auf Russisch und Englisch verabschieden sie sich freundlich.
Am nächsten Morgen starten wir unseren Aufstieg zum Gletscher. Geplant ist, dass wir um 10 Uhr starten, in einer Stunde am Gletscher sind, dort etwas verweilen und so etwas nach 12 wieder unten sind und anschliessend im Zentrum von Mestia etwas Gutes essen zu können. Dieser Zeitplan kommt aber etwas durcheinander, denn es geht buchstäblich über Stock und Stein. Die Fussgelenke werden gefordert und wir erreichen den Gletscher erst kurz nach 12 Uhr.
Im Flussbett liegen grosse glasklare Eisbrocken vom Gletscher, von denen wir etwas wahrscheinlich uraltes Wasser kosten (Ablaufdatum?). Wenn diese grossen Eisbrocken vom Wasser weiter gespült werden, so ist ein tiefes grollen zu hören. Hier ist die Natur an der Macht!
Der gewaltige grosse tosende Bergfluss kommt so einfach unten aus dem Gletscher heraus.
Der Rückweg ist etwas einfacher, aber auch anstrengend. Zudem sind die Füsse schon müde und nicht mehr so trittsicher, aber wir kommen heil unten an.
 
In Mestia machen wir nur einen kleinen Einkauf im Laden, welcher so eng ist, dass man kaum eintreten kann. Falls man hier das Gleichgewicht verlieren sollte, so landet man weich in Gemüse oder Obstkisten. Auf der Fahrt aus dem Ort kaufen wir noch "hot bread" beim grimmigen Bäcker. Der hat kaum Zeit zum Verkaufen, sondern muss backen. Kaum haben wir 2 Brote bezahlt, knallt er schon Tobias den Ventilator auf den Fuss, bevor er den Laden verlassen kann.
Wir übernachten wieder auf der gleichen Wiese wie schon bei der Hinfahrt.
Eine Kontrolle bei der Dieseltank-Befestigung verläuft positiv, also immer noch gleich schief, aber nicht schlimmer. Vom Tankhersteller dazu noch das Feedback, dass wir so nicht weiterfahren sollen und die Befestigung reparieren sollten, was bei den "flinken Handwerkern im Osten relativ einfach sein sollte".
 
Am nächsten Tag schlängeln wir uns im Tal weiter nach unten. Beim Stausee angelangt, halten wir bei einem Restaurant mit etwas vergammelter aber ortstypischer sowjetischer Umgebung, um dort etwas zum Mittag zu essen. Kaum angehalten, werden wir schon von Nachbarn zum Chacha-Schnaps eingeladen. Tobias als Fahrer kann sich fein rausreden (obwohl auch er den Chacha gerne probiert hätte). Aber ich muss das Wasserglas (mit Chacha gefüllt) tapfer hinunter kippen und bekomme einen Tomatenschnitz zum neutralisieren. Wie schon in Russland, Hochprozentiges möglichst Scharfes, wird in grossen Mengen reingekippt und das Brennen anschliessend mit Früchten oder Gemüse gelöscht (aaaahh ;-). Zum Glück gibt es hier keinen Cognac, sonst würde dieser sicher auch Becher-weise weggekippt werden.
Das Essen im Restaurant ist sehr gut und günstig. Auch hier bleibt wieder etwas feines frisches Brot übrig für das Abendessen. Auf der Weiterfahrt spüre ich den Chacha, oder sind es die vielen Kurven...?

Wir suchen einen Stellplatz, werden aber unterwegs nicht fündig. Am Staudamm des Stausees sieht es etwas verloren aus und wir suchen weiter. Auch bei einem Wehrturm beim Staudamm wollen wir nicht bleiben, obwohl da ein liebes Schweinchen grunzend herumläuft.
 
Unterwegs in der Ebene hat es schöne und endlose Strassendörfer. Die Häuser sind im kolonialistischen Stil gebaut. Manchmal neu renoviert, manchmal aber auch verlottert. So landen wir heute schliesslich in Poti am Schwarzen Meer. Hier ist ja auch die LKW-Werkstätte, wo wir hoffen, die defekte Dieseltank-Halterung reparieren zu können. Die grosse Werkstätte macht einen guten ersten Eindruck, der aber bald getrübt wird. Eine andere Sprache ausser Georgisch oder Russisch spricht hier keiner. Wir verstehen nur, hier "niet", wir sollen zur Filiale in Batumi gehen.
Beim Nationalpark Visitor Center versuchen wir Infos zu bekommen und auch zu übernachten. Die Infos sind aber sehr minimalistisch und die Übernachtung zu teuer.
Etwas südlich von Poti finden wir am Strand des Schwarzen Meeres einen schönen Übernachtungsplatz und entspannen uns beim Sonnenuntergang. Die Ruhe wird um 21 Uhr unterbrochen, als eine Polizei-Streife mit Blinklicht neben uns stoppt. Wir können uns zuerst nicht verständigen, aber es scheint ein Problem zu geben. Via Handy wird ein Englisch-sprechender Kollege kontaktiert, mit dem wir uns über den weiteren Ablauf verständigen können. Hier Problem, wohl Überfälle oder Beraubung. Wir sollten der Polizei zu einem sicheren Ort folgen. Wir folgen dem grellen Blaulicht und landen in einem Hof bei Alex, welcher uns hier als sein Gast willkommen heisst.
Nach einer eigentlich ruhigen Nacht, zu Beginn laberten noch recht lautstark ein paar Leute im Hof herum, sehen wir am Morgen, dass noch weitere Reisende hier "in Sicherheit" gebracht wurden, ein Auto aus Russland sowie zwei Motorradfahrer mit Zelt aus Weissrussland.
 
Unser Ziel: Batumi, Werkstatt, Dieseltank-Halterung reparieren lassen.

Unterwegs fahren wir bei Ureki an den Strand. Hier soll es den magnetischen heilenden Sand geben.
Wir finden nicht heraus, was das soll. An den rostigen Metall-Gegenständen klebt kein magnetischer Sand. Hingegen hat es viele Badende, welche mit dem schwarzen Sand beklebt sind.
In einem Restaurant in Ureki essen wir zu Mittag. Englisch "niet", Russisch "da". Meine mit Fleisch gefüllten Teigtaschen Khinkali sind sehr gut, der Lamm-Spiess von Tobias eher etwas für Wiederkäuer. Kaum zu glauben, wie man solche Fleischstücke trotz den überwiegenden Knochen überhaupt auf einen Spiess spiessen kann.
 
Bei Kobuleti finden wir einen schönen Platz am Strand des Schwarzen Meeres. Hier sind auch schon ein paar Camper mit Zelten und Wäsche auf Wäscheleinen, was auf einen längeren Aufenthalt hindeutet. Auch hier wieder die üblichen Gäste, vorbeiziehende Kühe und Hunde. Und natürlich auch ein paar Menschen, die an unserem Fahrzeug interessiert sind.
 
Unser Ziel am nächsten Tag ist Batumi. Der Verkehr ist in Batumi ist etwas chaotisch, aber im Vergleich zu Tiflis gar nicht so schlimm. Nachdem wir die Stadt durchquert haben, kommen wir zur Autowerkstatt. Unser Problem wird schnell und klar erkannt, aber ein "Master", welcher das reparieren kann, ist erst wieder in einem Monat da. Immerhin bekommen wir die Adresse einer Werkstatt in der Nähe, welche uns scheinbar helfen kann. Die Werkstatt ist schnell gefunden. Es ist ein grosser Hof, ringsherum hat es kleine Werkstätten. Viele ausgeschlachtete Autokarosserien stehen herum. Da auch hier alle nur Georgisch und Russisch sprechen, müssen wir uns wieder mit Händen und Füssen verständigen. Aber es funktioniert.
Die gebrochene Tankhalterung wird wieder angeschweisst, nachdem der nach unter hängende Tank angehoben wurde. Kosten: 30 Lari (etwa 12 CHF bzw. 10 EUR). Bei der Fahrt aus dem Werkstatt-Hof "ergaunert" sich der Portier von uns noch eine Parkgebühr von 5 Lari.
Unterwegs zurück nach Batumi machen wir einen Zwischenstopp beim Carrefour, um wieder mal etwas einzukaufen. Zwar sollen die lokalen Märkte gemäss Beschreibungen im Internet und auch in Reiseführern viele interessanter und besser sein, aber wir sind froh, wenn wir im Supermarkt an einem einzigen Ort ein breites Angebot finden.
 
In Batumi suchen wir einen Parkplatz beim Riesenrad, weil das auch so im Internet als Möglichkeit beschrieben ist. Aber die Strasse am Riesenrad ist inzwischen gesperrt. Gleich daneben bietet uns ein Parkplatzwächter einen Platz an für 100 Lari (40 CHF). Das sei günstig, denn andere verlangen noch viel mehr. Nein Danke, wir suchen weiter nach einem Parkplatz. In einer Seitenstrasse werden wir fündig. Ist zwar etwas eng, Türe zu Strasse, aber wir bleiben erstmals und machen uns zu Fuss auf den Weg die Altstadt zu erkunden. Es ist relativ heiss und feucht. Die Altstadt ist interessant und macht einen südländischen Eindruck. Der Einfluss der nahen Türkei ist deutlich zu erkennen, es hat viele türkische Restaurants. Obwohl Thailand nicht sehr nahe ist, hat es auch viele Thai-Massagesalons.
Nach Erkundigungen zu Fuss am grossen Strand-Boulevard fahren wir noch hinter die Universität und parken dort am Rande der Uferpromenade. Hier ist es relativ ruhig am Abend. Aber in der Nacht beginnt das Nightlife, für das Batumi ja sehr bekannt ist. Von der Uferpromenade hämmert Musik, bzw. nur die endlosen Bumbum-Bässe dieser Musik. Tobias kann relativ gut schlafen, aber ich kämpfe mit Magenproblemen und kann nicht schlafen. Erst um 5 Uhr morgens verstummt die Musik bzw. das Bassgehämmere.
Bis etwa 9 Uhr herrscht friedliche Ruhe. Aber dann kommen die vielen Arbeiter, welche den Park am Strand-Boulevard pflegen. Mehrere Rasenmäher umkreisen unser Auto, es stinkt nach Abgasen und auch Steine spicken gegen unser Auto.
 
Wir steuern auf das im Osten von Batumi gelegene Gebirgstal zu. Wir hoffen, bald einen schönen Platz, vielleicht sogar an einem Bach oder Fluss zu finden. Aber dem ist nicht so.
Es hat es ein paar spektakuläre steinerne Bogenbrücken, aber sonst ist nicht viel zu sehen. Zwar ist das Tal sehr schön, aber auch steil und ein schöner passender Übernachtungsplatz ist nicht zu finden. So landen wir schliesslich in Khulo, wo wir direkt bei der Seilbahnstation einen ebenen Parkplatz finden.
 
Bei der Nachfrage auf der Tourist-Info betreffend Übernachtungsmöglichkeiten, empfehlen die zwei jungen Damen, man könne einfach überall, wo es einem passt stehen bleiben. Wir bleiben also an diesem Platz. Unweit von uns sind die ganze Zeit einige Männer intensiv mit Spielen beschäftigt. Spielkarten und Geldscheine wechseln die Besitzer. Alle sind voll konzentriert…
 
Mich hat es jetzt auch richtig mit einer Magen-Darm-Geschichte erwischt. Da die Strasse über den Goderdzi Pass sehr schlecht sein soll und ich mich auch nicht so fit fühle, überlegen wir zuerst ob wir den Pass überhaupt fahren wollen. Da ich mich aber am Morgen wieder besser fühle, wollen wir es langsam angehen und starten. In drei Stunden schaffen wir 24 km bis kurz vor die Passhöhe. Wir kaufen vom überraschend auftauchenden Händler am Wegesrand noch zwei Gläser sehr guten Honig. Dann biegen wir von der Strasse ab und stellen uns auf eine Alm mitten in die schöne Berglandschaft.
Am späteren Nachmittag kommt ein Hirte vorbei. Wir sitzen zusammen mit ihm hinter dem Auto im Schatten im Gras und unterhalten uns. Er war als Soldat zwei Jahre in Deutschland (Dresden) und kann daher etwas deutsch. Jetzt ist er pensioniert und 68 Jahre alt. Er bekommt eine Rente von 216 Lari (ca. 87 CHF), er hat etwa 2 km von hier ein Haus und will uns zu Khatchapuri und Chacha einladen, was wir aber freundlich ablehnen. Etwas später verabschiedet er sich und sagt, er müsse jetzt die Kühe melken gehen.
Wir setzen unsere Fahrt über den Pass fort. Es hat romantisch alt aussehende Holzhäuser (neben den schrecklichen Neubauten des neuen Ski-Resorts).
Und immer wieder sind Moscheen in den Dörfern zu sehen, meist aus simplen Wellblechteilen gebaut.

Im Tal unten ist wieder eine ganz andere Landschaft, mit vielen Gemüsefeldern und überall ist gerade die Kartoffelernte voll im Gang, alles mit Handarbeit.
 
Wir kommen nach Akhalzike, wo sich ein grosses, schön renoviertes Fort befindet. Wir bleiben über Nacht auf dem Parkplatz. Die vielen Reifenschleuder Spuren auf dem Parkplatz hätten uns eigentlich stutzig werden lassen müssen... denn abends werden mit viel Gequietsche wieder die Reifen gequält und die Autos herumgeschleudert. In der Nacht aber zum Glück ein ruhiger Platz.
 
Das Höhlenkloster Vardzia sieht schon von weitem sehr interessant aus.

Die Klosterzellen der Mönche und die Kirche sind weit oben in die steilen Felsen gehauen.

Da es immer noch sommerlich heiss ist, wird die Besichtigung zu einer schweisstreibenden Angelegenheit.
Hunderte von Treppenstufen müssen erst überwunden werden bevor man sich im Labyrinth der Höhlen und Gänge befindet. Aber es hat sich gelohnt.
 
Wir fahren noch weiter in das wunderschöne Tal hinein und finden einen Platz am Flüsschen, wo wir zwei Tage bleiben, ein bisschen relaxen und die Eindrücke setzen lassen. Nur ein Hirte kommt ab und zu vorbei, wenn er seine Kühe und Kälber zum Wasser treibt.
Am zweiten Tag schlägt das Wetter um. Seit langer Zeit ist es wieder mal bewölkt und ein paar wenige Regentropfen fallen sogar bis auf den sehr ausgetrockneten Boden. Es hat in dieser Region seit längerer Zeit viel zu wenig geregnet und es war auch viel zu warm.
 
Wir fahren weiter. Die Strasse geht in einem relativ engen Tal einem Fluss entlang hoch. Links und rechts oben auf den Bergen hat es ein Plateau auf ca. 2000 Metern über Meer. Dort oben sind auch die Ortschaften.

Auf diesem Plateau erreichen wir die letzte grössere Stadt Achalkalaki vor der Grenze nach Armenien. Wir wollen nochmal etwas einkaufen. Es ist Mittagszeit und wir finden sofort die Marktstrasse mit vielen Obst und Gemüseständen.
Wir bestaunen noch das Angebot, als wir von einem Mann auf deutsch angesprochen werden. Er ist begeistert, dass er mit uns deutsch sprechen kann und lädt uns gleich zu sich nach Hause zum Gedankenaustausch, Essen und Trinken ein. Wir zögern zuerst, gehen dann aber doch mit. Auf dem Weg dorthin besuchen wir unterwegs noch seine Freunde, denen wir vorgestellt werden. Bei einem hundertjährigen Kunstmaler in der hiesigen Kunstschule werden wir zum Likör eingeladen, der uns auf nüchternen Magen direkt in die Birne rauscht.
Bei ihm zu Hause angekommen, werden Kaffee, Obst, Kekse und Wurst serviert (nachdem wir Schnaps und Bier um diese Tageszeit abgelehnt haben). Beim Gespräch erfahren wir viel über ihn und sein Leben in Achalkalaki, das sozusagen eine armenische Enklave ist. Es leben hier hauptsächlich Armenier und auch die Georgischen Wahlkampf-Plakate erscheinen mit armenischer Schrift. Also schon mal ein Vorgeschmack auf Armenien. Er bringt uns wieder zurück zu dem Ort, wo er uns mitgenommen hat. Dann kaufen wir endlich unsere Sachen ein. In einem Laden nehmen wir einen Tetrapack H-Milch aus dem Kühlschrank und haben dabei fast das Ausstellungsstück erwischt, weil die schon seit 3 Monaten abgelaufen ist.
 
Wir fahren nach etwas Suchen in ein Waldstück kurz vor der Grenze, die wir morgen zeitig passieren wollen.

Auf den paar Kilometern zur Grenze meinen wir, schon nicht mehr in Georgien zu sein. Alles sieht hier so anders und nicht mehr georgisch aus.


Weiter geht unsere Reise in Armenien.

In einem speziellen Kapitel haben wir unsere persönlichen Impressionen über Georgien zusammengefasst.
 
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