Griechenland bis Schweiz - unterwegs auf der Weltreise 2018

Griechenland - Albanien - Montenegro - Bosnien und Herzegowina - Kroatien - Slowenien - Italien - Schweiz
(23.08.-22.09.2018)

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Griechenland (23.08. - 26.08.2018)

Der Grenzübertritt nach Griechenland in die EU ist problemlos. Griechenland empfängt uns mit Müll. Wir haben schon lange nicht mehr so viele überquellende Abfallcontainer gesehen.

Die Strasse, auch die Autobahn ist schlechter als in der Türkei und es wird eine Autobahngebühr fällig. Bis zu unserem Campingplatz in Kavala bezahlen wir auf der Autobahn (A2/E90) 4.30 + 4.80 Euro.

Da man in Griechenland mit 150 Euro für wildes Campieren gebüsst wird, werden wir hier nur Campingplätze benutzen.
 
Wir verbringen ein paar Tage auf dem engen Campingplatz in Kavala: Pool, Meer, Wifi und Schatten spendende Bäume. Aber leider kein Laden in der Nähe, kein Brot... dafür Sandflöhe, die uns pisaken.
Wir fahren weiter überwiegend im Landesinneren, wo die Landschaft wenig spektakulär ist. Wir vermissen die typischen Tavernen mit karierten Tischdecken und blauen Holzstühlen, wie wir sie von früheren Ferien an der Küste kennen.

Kurz vor der Grenze nach Albanien besuchen wir in Vergina noch das Grab von Philipp, dem Vater von Alexander dem Grossen. Die Grossen Grabhallen unter einem Erdhügel sind UNESCO Kulturerbe und sehr beeindruckend. Drinnen darf nicht fotografiert werden, weshalb wir auch kein Foto vom Inneren der Anlage haben.
Wir verlassen Vergina bei heftigem Regen und bereiten uns schon mal wieder auf einen verregneten Grenzübergang vor. Aber im Verlauf der Vormittags wird es wieder trocken und wir passieren die Grenze nach Albanien südlich des Ohrid Sees.
Fazit Griechenland: Wir waren nur 4 Tage hier und das was wir gesehen haben, hat uns nicht sehr beeindruckt. Der Campingplatz-Zwang im Sommer und die Autobahngebühr haben die Stimmung auch nicht gerade verbessert. Möglicherweise ist es an anderen Orten und nicht in der Hochsaison besser.
 


Albanien (27.08. - 02.09.2018)

Wir kommen nach dem problemlosen Grenzübergang in ein weites Tal in Albanien und es gefällt uns hier auf Anhieb. Wir fahren durch kleine bäuerliche Ortschaften mit altertümlichen Landwirtschaftsgeräten und der andere Baustil der Häuser begeistert uns.
Wir kommen zum Drilon Nationalpark am Ohrid See, wo wir uns auf einen reizenden kleinen Campingplatz direkt am See stellen. Im Campingplatz Restaurant essen wir einen Koran Fisch, den es nur hier in diesem See gibt. Es ist eine Art Lachsforelle und schmeckt sehr gut.
Der Drilon Nationalpark ist eher eine Parklandschaft mit vielen grossen Restaurants im Mündungsgebiet eines kleinen Flusses.
Nach zwei Tagen am See fahren wir gemütlich nach Tirana. Das Wetter ist sonnig, die Landschaft prächtig und die Strassen erstaunlich gut, solange man auf der Hauptstrasse bleibt.
In der Nähe von Tirana gibt es einen herrlich gelegenen Campingplatz. Dummerweise fahren wir ihn von der falschen Seite an (gemäss Navi) und kommen dabei durch kleine Gebirgsdörfchen mit (zu) engen Gassen auf Rumpelwegen, wo die Kinder vor Angst vor uns flüchten.
Aber wir geniessen den Platz mit dem tollen Badesee auch zwei Tage. Der Campingplatz bietet einen Fahrservice nach Tirana an. Aber auf eine Besichtigung von Tirana verzichten wir. Wir hatten einen ersten Eindruck bei der Durchfahrt durch die Stadt und wollen uns lieber etwas erholen. Wir fahren weiter in Richtung Montenegro Grenze.
Noch vor der Grenze zu Montenegro am Shkoder See gibt es einen schönen Campingplatz, wo wir nochmals drei Tage bleiben. Wir lernen dort Harald und Andrea kennen, die mit ihrem MAN unterwegs sind. Wir verbringen eine schöne Zeit mit interessanten Gesprächen miteinander.

Fazit Albanien: Hier hat es uns sehr gut gefallen. Das Land öffnet sich gerade dem Tourismus und man ist sehr willkommen. Die Menschen sind sehr freundlich. Die Strassen werden ausgebaut, womit man aber noch nicht sehr weit gekommen ist. So war die Fahrt aus Tirana heraus sehr kompliziert, weil fast alle Strassen ab 3.5 t wegen baufälligen Brücken gesperrt waren, was auch von Polizisten kontrolliert wurde. Die Albaner lieben alte dicke Mercedes und ihr Fahrstil lässt zu wünschen übrig (ist aber gar nicht so schlecht wie der Ruf). Die vielen Kreuze und Blumen am Strassenrand sind erschreckend. Aber Albanien ist auf jeden Fall eine Reise wert.
 


Montenegro (03.09.2018)

Heute durchreisen wir auf 111 km den kleinen Staat Montenegro. Da hier Euroland ist, kaufen wir im IDEA Supermarkt in Podgorica ein. Beim Mittagshalt am Supermarkt kommen zwei junge Männer vorbei und freuen sich über eine kühle Cola welche wir ihnen schenken. Montenegro ist auch ein Land mit schöner Landschaft, bergig mit Strassen auf über 1000 m. Die Häuser sind in einfachem Zustand, nicht renoviert. Mehr können wir nicht berichten, da die Reise sehr kurz ist. Ein anderes Mal bleiben wir hier sicher länger.
 


Bosnien und Herzegowina (03.09. - 07.09.2018)

Der Grenzübergang nach Bosnien und Herzegowina ist einfach. Die Landschaft im Grenzgebiet ist grandios. Jedoch scheint hier kaum mehr jemand zu wohnen, denn praktisch alle Häuser sind zerfallen und verlassen.
Unsere erste Übernachtung ist vor Trebinje. Auf dem Camping am Fluss legen wir einen Wasch- und Putztag ein. Die Saison ist schon fast vorbei und auf dem Campingplatz sind wir fast alleine.
Wir kommen weiter Richtung Mostar und bleiben auf einem netten kleinen Camping in Buna bei Mostar. Der Besitzer ist sehr freundlich und hilfsbereit. Er bietet einen Taxidienst in die Stadt Mostar an und hilft uns auch unser kaputtes Drucklufthorn zu ersetzen.
Auf dem Campingplatz hat es viele Katzen. Zwei davon fühlen sich bei uns schon wie zuhause. Eines ist ein junges Kätzchen und das andere wohl sein Vater...
Die Stadt Mostar (die Brücke Stari Most) ist UNESCO Kulturerbe und von Touristen total überlaufen. Auf der Brücke ist kaum ein Durchkommen, aber in den nicht so touristischen Gässchen ist es ruhiger und auch interessant. Wir verbringen einen ganzen Tag in der Stadt und sind abends groggi.

Und da ist gerade noch das Red Bull Cliff Diving, was noch ein paar mehr Schaulustige anzieht...
Aber die schreckliche Vergangenheit während den Jugoslawien-Kriegen ist allgegenwärtig in Mostar. Ruinen, Einschusslöcher, Friedhöfe und Überlebende welche das alles selbst miterlebt haben.
An vielen Hausfassaden sind noch die Einschusslöcher zu sehen.
Und auch viele Bauruinen sind in der ganzen Stadt zu sehen.
Die Umgebung der bekannten Brücke Stari Most wird allerdings von Touristen beherrscht. Endlose Ströme von Menschen ziehen durch die engen Gassen an endlosen Reihen von Souvenir-Shops vorbei.


Moschee und Kirche friedlich nebeneinander...
Überall sind sehr interessante Tafeln zu entdecken...
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Kurz vor der Grenze zu Kroatien besichtigen wir noch den Kravica Wasserfall.

Hier ist recht viel los, baden, essen und trinken, Selfies machen und nebenbei den Wasserfall ansehen.
Fazit Bosnien und Herzegowina: Hier hat es uns gut gefallen. Die Menschen sind freundlich und sehr hilfsbereit. Landschaftlich ist es sehr schön und es gibt sicher noch viel Interessantes mehr zu entdecken.
 


Kroatien (08.09. - 13.09.2018)

Wir kommen nach Kroatien. Hier wollen wir mit unserer Tochter Simone und Familie ein paar Tage im Camping Lanterna in Istrien verbringen.

Weil wir bis zum Treffen nur noch wenige Tage haben, fahren wir in zwei Etappen bis dorthin. Zuerst sind wir auf der neuen wenig befahrenen Autobahn unterwegs. Durch schöne gebirgige Landschaft geht es zügig nach Norden.
Nach unserer ersten Übernachtung in Kozjaca fahren wir auf der Küstenstrasse weiter. Die verkehrsreiche Strasse führt zum Teil ganz nah am Meer entlang und die Aussicht auf das Meer mit glasklarem blau-türkisem Wasser ist grandios.
Wir machen noch einen Halt in Senj auf einem sündhaft teuren Stellplatz. Die Plätze sind so eng, dass man kaum die Türe auf bekommt ohne den Nachbar zu berühren.
Wir kommen nach Lanterna auf den grössten Campingplatz den wir bisher gesehen haben. Hier treffen wir Simone mit Familie und die Wiedersehensfreude ist riesig. Wir verbringen eine wunderbare Zeit mit Ausflügen, Baden und Spielen mit unserem Enkel und seinen Eltern.
Fazit Kroatien: Landschaftlich ist es hier wunderschön. Auf der ganzen bisherigen Reise hat mir hier die Küste am besten gefallen. Leider hat das auch eine Kehrseite. Das Land ist inzwischen touristisch überlaufen. Auf der Küstenstrasse fahren die Wohnmobile ununterbrochen in Kolonnen. In den Touristenhochburgen sind die Menschen zum Teil unfreundlich, machen dumme und unhöfliche Sprüche wenn man ihren Shop nicht ansieht oder nichts kauft. Zum ersten Mal wurden wir sogar von einem Geldautomaten (ATM) richtig abgezockt. Anstatt zum offiziellen Kurs von 6.60 (1 CHF = 6.60 Kuna) wurden uns nur 6 Kuna pro Franken gegeben. Dazu gab es eine Quittung, dass man mit dieser Abhebung endgültig und unwiderruflich einverstanden ist. Kroatien ist sicher ein schönes Land und eine Reise wert, aber nicht in der Hochsaison.
 


Slowenien (14.09.2018)

Wir verlassen Kroatien und müssen nun ein paar Kilometer durch Slowenien fahren. Jeder mitteleuropäische Autofahrer kennt das Problem mit der Maut für die wenigen Autobahn-Kilometer in Slowenien. Seit April dieses Jahres wurde die Erhebung der Maut aber "vereinfacht", wie es offiziell heisst.
Konkret müssen Fahrzeuge über 3.5 t ein Gerät erwerben, welches an der Windschutzscheibe befestigt wird. Auf das Gerät muss Guthaben geladen werden, welches an den Kontrollstellen automatisch abgebucht wird. Tobias hatte das via Internet versucht und dabei sind auch noch seine letzten Haare grau geworden.
Schlussendlich können wir das Gerät für 10 Euro an einer Tankstelle erwerben und gleich mit 5 Euro für die paar Autobahnkilometer laden. Unterwegs auf der Autobahn piepst es und blinkt rot, aber wahrscheinlich nur weil das Mindestguthaben zu tief ist.
 


Italien (14.09. - 18.09.2018)

Wir kommen nach Soave in Italien. Auf einem günstigen Stellplatz neben der historischen Altstadt und der Burg bleiben wir für zwei Nächte.
Wir machen einen Rundgang durch den alten Ortskern innerhalb der alten Stadtmauer und befinden uns mitten im Weinfest, das an diesem Wochenende hier stattfindet. Wir geniessen hiesige Spezialitäten und den lokalen Soave-Wein (den es auch sonst wo zu kaufen gibt ;-).
Nach einem Stopp am Gardasee fahren wir weiter nach Norden und kommen in ein riesiges Wein- und Apfel-Anbaugebiet. In den kleinen Weindörfern kleben die Häuser dicht gedrängt an den Berghängen. Über Kilometer sieht man die gelben Äpfel leuchten, die reif an den Bäumen hängen.

Das Tal (und die Strasse!) wird enger und steiler. Wir überqueren den Passo Tonale und kommen ins Bergdorf Tirano an der Schweizer Grenze.
Fazit Italien: Immer wieder gerne. Vor allem die Weinanbauregionen haben es uns angetan und die vielen relativ günstigen Stellplätze machen das Reisen einfach.
 


Schweiz (19.09. - 22.09.2018)

Wir kommen nach einem Katzensprung über die unbewachte (?) Grenze in die Schweiz zurück.
Bei strahlendem Sonnenschein und klarer Sicht fahren wir durchs Engadin und bleiben in Zernez auf einem Campingplatz.

Wir geniessen die tolle Aussicht, das schöne Wetter und machen kleine Ausflüge, bevor wir zu unserem letzten Stopp in Glarus aufbrechen.
Am 22.09.2018 sind wir heil und voll mit Eindrücken zurück in Bämbel und nach 496 Reisetagen schliesst sich der 39'527 km lange Kreis (bzw. die grosse 8) unserer Reise.
 
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