Sultanat Oman - unterwegs auf der Weltreise 2018

Salalah und Umgebung - Ostküste - Ibra - Nizwa
(01.01.-16.01.2018)

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Unsere Oman Rundreise hat schon 2017 begonnen. Hier sind die Reiseberichte vom Jahr 2017.
 
Wir fahren wieder zurück nach Salalah, erst einmal einkaufen, weil wir keine frischen Lebensmittel mehr haben. Danach fahren wir wieder an den Strand beim Weihrauchmarkt.
Wir verbringen eine sehr ruhige Silvesternacht, denn hier wird Silvester nicht gefeiert. Also eine Nacht wie jede andere auch. Der Neujahrstag wird ein Internet-Tag. Wieder mal die Mails checken und die Visa für Frühling 2018 organisieren.
 
Auf der Weiterfahrt tanken wir Wasser an einer kleinen Moschee. Wir bekommen es ab Schlauch, es sei sehr gutes Wasser vom Government, meint der freundliche Angestellte aus Bangladesh.
 
Die Küstenstrasse am Meer entlang ist sehr schön und abwechslungsreich. Das Meer in allen Blauschattierungen und die speziellen Felsformationen zwischen Hadbin-Hasik sind faszinierend.
 
Wir übernachten vor Shuaymiah noch im Gebirge etwas abseits der Hauptstrasse zwischen schönen Felsen. Es ist zwar nicht der beste Platz, aber für eine Nacht ist er gut.
 
Das sehr schöne Tal Wadi Shuwaymiah entschädigt für die 20 km schlechte Holperpiste dort hin. Unterwegs kommen wir auf halber Strecke an einer Quelle mit Wasserfall und Pool vorbei, die gerade von ein paar indisch-omanischen Familien lautstark in Beschlag genommen ist.
Wir fahren bis zum Ende des Tals und werden von einer wunderschönen Palmenoase überrascht. Da das Wasser aus den Bergen kommt, hängen an den steilen Felswänden Stalaktiten und dazwischen wachsen Palmen.
Wir sind ganz alleine hier. Nur ab und zu zeigt sich ein einsamer etwas scheuer Esel, der in der Gegend unterwegs ist.

Erst am Abend kommt ein einheimisches Auto auf Spazierfahrt vorbei. Sie wollen uns eine Dose Pepsi schenken, aber wir lehnen dankend ab mit der Begründung "everything is ok with us".

Zurück in Shuaymiah kommen wir in ein kleines Verkehrschaos, da gerade das Freitagsgebet zu Ende ist und alle gleichzeitig mit ihren Autos losbrausen.
 
Wir nehmen die erste Etappe der langen Strecke nach Norden in Angriff. Wir wissen schon, dass die nächsten etwa 1000 km ohne grosse Abwechslung vor uns liegen, denn wir müssen wieder durch die sogenannte "leere Mitte".
In Fadhi, einem kleinen Fischerdorf, machen wir Halt zum Übernachten. Die Gegend hier an der Küste ist zwar besiedelt, macht aber einen eher herunter gekommenen Eindruck. Die Häuser sehen nicht sehr gepflegt aus und überall liegt Abfall herum. Neugierige kommen bei uns vorbei und wollen wissen, was das für ein Fahrzeug ist. Für Verwirrung sorgen speziell unsere offenen Dachluken, die wahrscheinlich nur von Militärfahrzeugen bekannt sind. Da unser Auto auch noch Militär-beige ist, müssen wir erst einmal aufklären. Um uns herum sind einige freilaufende Kamele, die sich an unserem Auto kratzen, so dass die ganze Kabine wackelt und schwankt. Abends hören wir röhrende Motoren auf der Hauptstrasse. Auch die Omanis lieben wohl laute Motoren und quietschende Reifen. Kamelrennen scheinen nicht mehr so beliebt zu sein...
 
Wir schaffen weitere 400 km in Richtung Norden und kommen bis Hiji, ein etwas grösserer Ort, zumindest für diese Gegend. Hier hat es einige grössere Shops. Natürlich auch die üblichen Tailor-, Laundry- und Barber-Shops. Direkt bei uns ist eine Laundry, wo bis spät abends Kunden bedient und Kleider gebügelt werden. Die Nacht mitten im Ort ist recht ruhig, zumindest hat es keine nervenden Geräusche. Apropos Geräusche, hier in Hiji scheint die Hupe das Kommunikationsmittel der Autofahrer zu sein. Nirgendwo sonst haben wir so viele hupende Autofahrer gesehen bzw. gehört.
Am nächsten Morgen ist in Hiji noch ein kleiner Strassenmarkt. Verkauft werden Fische und auch schönes Gemüse. Bei den Fischen entdecken wir die Flossen, welche wir vor ein paar Tagen im Meer gesehen haben und nicht wussten, was das für ein Fisch ist. Es waren Rochen! Wir kaufen aber einen Wels-artigen Fisch und fahren weitere 300 km in Richtung Norden.
 
Unterwegs machen wir einen kurzen Halt beim zerfallenen Fort von Bani Bu Ali. Zum Teil sieht der Zustand recht gefährlich aus. Hier gibt es Einiges zu tun, wenn dieses Fort mal renoviert wird.
 
Unser Ziel ist eigentlich das Wadi Bani Khalid mit seinen bekannten Wasser-Pools. Wir erwischen aber nicht die richtige Abzweigung, weil wir einen falschen Punkt im Navi eingeben haben. Wir sind zwar am gleichen Fluss, aber weiter unten im Wadi und eine Verbindungsstrasse zu den Pools gibt es nicht. Wir bleiben deshalb bei Sayk am Flussbett neben grünen, roten und gelben Felsen am Flussufer. Hier kann es wohl gefährlich werden, falls im Gebirge Regen fällt und der Fluss schnell anschwillt.
 
Auf dem kurzen Weg nach Ibra machen wir einen kurzen Abstecher auf einer Teerstrasse in die Wahiba-Wüste. Hier sind schon die hohen roten Sanddünen zu sehen. Es hat auch einige bewohnte Häuser hier am Rande der Sandwüste.
 
Die Hauptstrasse nach Ibra ist eine der schlechtesten Strassen welche wir im Oman befahren haben. Zudem hat es noch relativ viel Verkehr. Es wird aber sehr fleissig mit vielen Arbeitern und Maschinen an einer dreispurigen Autobahn gebaut. In Ibra finden wir unseren Übernachtungsplatz auf dem Parkplatz vor dem Hospital gleich neben dem Souk-Viertel.
Heute ist Mittwoch und dann ist der Frauenmarkt in Ibra. An diesem Tag werden keine Frauen verkauft (vergleiche Schweineschnitzel und Kinderschnitzel), sondern die Frauen verkaufen Waren auf dem Markt. Auslöser für den Frauenmarkt war das Hospital, welches vor einiger Zeit einen Frauentag einführte. Die Frauen kamen dann auf die Idee, auf dem Markt gleich noch ein wenig Geld mit selbst produzierten Waren zu verdienen.
Inzwischen sieht der Markt sehr organisiert aus. Es sind kaum noch einzelne Frauen auf dem Markt, welche ihre Waren verkaufen. Verkauft wird Massenware wie Kleider aus Indien, Indonesien oder China. Fotografieren darf man auf dem Frauenmarkt nicht. Auch einige Touristen sind unterwegs, zum Teil Männer und Frauen in kurzen Hosen. Wir besuchen noch die anderen Marktstände, wie Fleisch, Fisch und Gemüse und stocken unsere Vorräte auf.
 
Auf der Weiterfahrt machen wir einen kurzen Halt bei den Ruinen Al-Minzafah in Ibra. Dort stehen die Überreste einstmals prächtiger Lehmhäuser. Dazwischen stehen ein paar Neubauten, in welchen die Menschen natürlich lieber wohnen.
 
Bei der Oasenstadt Birkat Al-Mauz führt die Strasse ins Gebirge. Die Strasse darf nur mit Allrad-Fahrzeugen befahren werden. Deshalb werden im Ort überall Allrad-Fahrzeuge vermietet. Sobald wir irgendwo anhalten, kommt auch schon jemand und will uns ein Allrad-Fahrzeug andrehen. Da der Tag schon fortgeschritten ist, wollen wir gar nicht ins Gebirge und suchen uns einen Platz in einem breiten Wadi mit steilen Felswänden.
Am Nachmittag ist der Himmel relativ bewölkt und am Abend fallen sogar ein paar wenige Regentropfen vom Himmel. Dabei fällt uns auf, dass wir schon seit sehr langer Zeit keinen richtigen Regenschauer mehr abbekommen haben. Den letzten richtigen Regen hatten wir vor über zwei Monaten im Iran in Korramabad! Am späten Abend zieht ein Flugzeug nach dem andern am Himmel vorbei, die grossen Flughäfen von Dubai und Abu Dhabi sind nicht weit entfernt...
 
Wir fahren weiter nach Nizwa. Auf dem Rückweg nach Birkat Al-Mauz wollen wir dort das Fort und die Bewässerungskanäle (Falaj) besichtigen. Das Fort ist aber wegen Renovation geschlossen.

Der Wasserkanal (Falaj) ist zwar ein technisches Wunderwerk und in der UNESCO Kulturerbe-Liste aufgenommen, aber hier sieht er sehr unscheinbar und wie ein ganz normaler Wasserkanal aus.
 
In Nizwa kaufen wir in der Mall ein. Diesmal auch ein paar Ausrüstungs-Gegenstände für unser Auto, neue Leintücher und Antirutschmatten für die Sitzpolster. In der Mall sieht es fast "westlich" aus. Zum Teil sieht man Frauen in kurzen Röcken. Es hat auch viele Jugendliche, welche sich eine Drink oder einen Snack im Food Court leisten. In der Mitte der Mall hat es sogar eine Eiskunstlaufbahn, die allerdings kaum benutzt wird. Nach der Mall fahren wir zum Parkplatz vor dem Souk, wo morgen Freitag der bekannte Viehmarkt stattfindet. Auf dem grossen Parkplatz haben wir zuerst Mühe einen guten Parkplatz zu finden. Nicht weil es keinen Platz hat, sondern weil ziemlich chaotisch parkiert wird und wir für morgen einen guten Platz haben wollen, damit wir rausfahren können.
Nach einem kurzen Besuch auf den nächtlichen Souk parken wir nochmals an den Rand um. Auf dem Parkplatz sind schon ein paar Autos, beladen mit Kamelen und dauernd muhenden Kälbern. Abends ist der Strassenverkehr wieder mal etwas laut, denn ein paar Freaks lassen ihre Motoren aufheulen.
Aber so richtig los geht es nach Mitternacht, als ein Auto so lange auf dem Parkplatz mit quietschenden Reifen herum rast, bis keine Reifen mehr drauf sind. Und auch ohne Reifen geht es auf den funkensprühenden Felgen noch eine Weile weiter. Das noch anwesende Publikum findet das ganz toll und pfeift und applaudiert. In diese Zeit getraut sich kein anders Fahrzeug den Platz zu überqueren. Erst als der Schrottkarren den Geist aufgibt kommen wieder Picups mit Heu und Tieren auf den Platz. Da es nicht windet, liegt noch lange der Gestank von verbranntem Gummi in der Luft. Diese Nacht ist für uns nicht gerade erholsam.
Als wir um 7 Uhr wach werden ist der ganze Platz schon voll mit parkierten Autos und kleinen LKWs mit Tieren. Von unserem Fenster aus sehen wir, dass der Ziegenmarkt schon voll im Gange ist. Wir frühstücken schnell und stürzen uns dann ins Getümmel.
Auf dem Ziegenmarkt werden die Ziegen von ihren Verkäufern am Strick im Kreis geführt und die Kaufwilligen sitzen oder stehen am Rand. Bei Interesse wird die Ziege heran gerufen, geprüft und betastet.
Die grösseren Tiere wie Kamele, Rinder stehen aussen herum oder bleiben auf der Ladefläche der Autos.
Es hat natürlich auch viele Schaulustige, denn auch für die Hiesigen ist das ein Spektakel.
Um 9:30 Uhr ist der Spuk schon wieder vorbei, die Leute verziehen sich und wir spazieren über den Markt und durch die Gassen zum Fort. Da der Eintritt für Fremde wieder einmal mehr als doppelt so viel als für Einheimische kostet (5 Rial pro Person), verzichten wir auf die Besichtigung dieses Forts, da es noch viele andere gibt.
 
Wir fahren weiter zum Falaj Daris, das Wasser-Kanal-System, das auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Leider ist auch hier nur ein kleiner Wasserkanal und eine Gedenktafel zu sehen und wir sind gleich wieder weg.
 
Wir machen auf der Suche nach einem schönen Stellplatz eine Irrfahrt durchs sehr schöne Gebirge. Als wir keinen passenden Platz finden können, beschliessen wir direkt nach Bahla zu fahren. Auf dem Parkplatz vor dem neu renovierten Fort finden wir in einer ruhigen Ecke einen Platz mit schöner Aussicht auf das Fort.
Nach einer ruhigen Nacht besichtigen wir das Bahla Fort, das auch auf der Liste der UNESCO-Kulturerbe ist (Eintritt nur 500 Baisa). Es ist schön renoviert und beeindruckend gross und verwinkelt. Die einzelnen Räume sind zwar nicht eingerichtet, aber der Gesamteindruck ist überwältigend und vermittelt einem auf anschauliche Weise das Leben früherer Zeit.
Weil unser Plätzchen ganz angenehm ist, beschliessen wir noch hier zu bleiben. Bei einem Bummel durch den Oasenort entdecke ich einen Ladies Tailor und lasse mir dort eine Tunika nähen, die ich am Abend schon abholen kann. Am zweiten Nachmittag freuen wir uns beim Skypen über fröhliche Gesichter der Familie auf dem Bildschirm.
 
So langsam werden wir den Oman verlassen und fahren in Richtung Grenze (VAE). Im kleinen Ort Al-Ayn (Oman) hat es historische Bienenkorbgräber (UNESCO-Kulturerbe), die imposant auf einem Berg stehen.
Wir machen Halt in einem breiten Wadi umringt von bunten Bergen und geniessen noch die letzten Tage im Oman bevor es dann über die Grenze geht.
 
In einem speziellen Kapitel haben wir unsere persönlichen Impressionen über den Oman zusammengefasst.

Nach 54 Tagen verlassen wir den Oman und fahren in die Vereinigten Arabischen Emirate.
 
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