Rückkehr unseres Reisefahrzeugs |
![]() ![]() Mit einem Schiff-Tracker verfolgen wir täglich die Route des Schiffes. Bei jeder Etappe wird zu Beginn eine geschätzte Ankunftszeit angegeben, die jedoch nie eingehalten wird. Es wird immer einige Stunden später, bis das Schiff am nächsten Hafen anlegt. |
![]() Am 7. Februar sind es genau 3 Jahre, seit wir unsern Onkel Benz wegen Corona in Nepal zurücklassen mussten. |
![]() ![]() Seit einer Woche wohnen wir in einer Ferienwohnung und Tobias ist bereit, um mit dem Zug nach Bremerhaven zu fahren. Bis am 9. Februar haben wir jedoch noch keine Freistellung von der Reederei bekommen. Es wird also sicher Montag, bis wir das Fahrzeug aus dem Hafen holen können. Das Wetter ist zwar winterlich kalt, aber sehr schön und wir verbringen die Zeit mit Spaziergängen im Pfälzer Wald. |
![]() Auf den ersten Blick sieht der Zustand des Fahrzeugs recht gut aus. |
![]() ![]() Dabei wäre sogar die Dachluke im Bad offen gewesen. Von der sind die angeklebten Griffe abgefallen und auch der Verdunkelungsrollo lag etwas verschimmelt am Boden. |
Noch im Hafen wird eine erste Starthilfe geleistet, denn die Starterbatterie ist leer.
Das Personal ist wohl gut auf leere Batterien nach der Verschiffung eingerichtet.
Tobias montiert noch die Kennzeichen um.
Während einer guten Stunde läuft der Motor und lädt die Batterie.
Die Zollabfertigung geht auch schnell und problemlos vorbei. Ins Fahrzeug will niemand sehen, zum Glück, denn die Eingangstüre zur Wohnkabine klemmt und man müsste durch den engen Durchstieg vom Fahrerhaus in die Wohnkabine kriechen. Aaaaaaber die Batterie ist wieder bzw. immer noch leer. Am Zoll haben sie ein Startergerät. Leider ist das zu schwach oder gar nicht geladen. Unterwegs in gewissen Ländern hätten sicher jede Menge Leute freundlich Hilfe angeboten. Doch wir sind im kalten Europa. Tobias organisiert eine Pannenhilfe, die nach einer Weile auch erscheint. Kurz darauf läuft der Motor wieder. Der Helfer vom Pannendienst empfiehlt, gleich zur Mercedes Werkstatt zu fahren um neue Batterien zu besorgen. Aber zuerst machen wir noch einen Zwischenstopp bei Edeka. Beim Geldautomaten muss Bargeld abgehoben werden, weil EUR 180 für die Pannenhilfe in bar beglichen werden muss. Nach der Bezahlung verabschiedet sich der Pannenhelfer. |
Tobias fährt los zur Mercedes Werkstatt. Nach ein paar hundert Metern geht der Motor aus: Dieseltank leer und Luft und Dreck angesaugt. Der Schwung reicht gerade noch um das Fahrzeug etwas abseits von der viel befahrenen Strasse auf dem Fahrradweg zu parken. Wieder muss Pannenhilfe organisiert werden. Diesmal dauert es länger bis jemand kommt. Zuerst versucht der Helfer die Batterie zu überbrücken, was aber nicht funktioniert. Beim Helferfahrzeug hat es eine Sicherung geputzt. Nach etwas Rotieren hat der Helfer eine Ersatz-Sicherung eingesetzt, doch diese ist auch schon defekt. In der Zwischenzeit sind zwei weitere Helfer vom Pannendienst eingetroffen und haben auch eine noch ganze Sicherung mitgebracht. |
![]() Um 20 Uhr fahren wir zur Mercedes Werkstatt damit das Fahrzeug schon mal dort ist. Unterwegs noch Zwischenhalt bei einer Tankstelle um den Tank wirklich voll zu tanken. Auf dem Rückweg nochmals zu Geldautomaten. Der erste ist schon ausser Betrieb. Wieder beim Edeka klappt es: nochmals 500 EUR für diese Pannenhilfe. |
Am nächsten Tag ist Tobias um 7:30 Uhr bei der Mercedes Werkstatt.
Die kleinen Batterien für unser altes Fahrzeug sind nicht an Lager und müssen bestellt werden.
Noch im Laufe des Vormittags kommen die Batterien an und werden eingebaut.
Kurz vor Mittag ist alles fertig und Tobias kann losfahren. Onkel Benz ist noch richtig fit nach 3 Jahren und fährt gut. Aber für die 700 km lange Strecke braucht Tobias doch 10 Stunden und kommt erst um 22 Uhr in Dahn im Pfälzerwald an. |
Am nächsten Tag geht es ein paar Kilometer weiter zu Firma Ormocar. Dort lassen wir ein paar Reparaturen an der Wohnkabine machen. Eine Halterung, mit der die Wohnkabine am Fahrzeugrahmen befestigt ist, ist wohl nicht mehr EU-konform. Sie war gebrochen und wurde unterwegs auf indische Art geschweisst. Momentan ist sie noch ganz, doch die Schweissnaht ist aus anderem Material wie die Halterung. Neben weiteren kleineren Reparaturen soll noch die Ersatzrad-Halterung ersetzt werden. Die bisherige ist zwar raffiniert konstruiert, doch für den Einsatz im Freien oder gar in staubiger Umgebung total ungeeignet. Die Schrauben waren schon bald verrostet und der Schiebemechanismus funktionierte auch schon lange nicht mehr, weil total verstaubt. |
![]() Für all diese Reparaturen und Umbauten müssen wir das Fahrzeug ausräumen. Dazu haben wir einen grossen Anhänger gemietet. |
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![]() ![]() Sina liegt entspannt vor dem Auto auf einer weichen Matte und beobachtet das Geschehen gelassen, so als ob das alles ganz normal ist. |
![]() ![]() Als alles schon verpackt war, konnten wir erste erfolgreiche Versuche mit einem Einstieg ins Fahrhaus für Sina machen. |
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![]() Die grosse Arbeit fiel in den nächsten Tagen an. Alles sortieren, vieles entsorgen und noch viel mehr waschen und wieder aufbereiten. |
![]() ![]() Das geht recht gut. Mit Schimmel-Entferner werden die Innenwände nach längerem Schrubben fast wieder wie neu. Aber einige Teile müssen auch ersetzt werden, z. B. die Fusskreuze unserer Bett-Unterlage, da diese schon fast beim Anfassen zerbrechen. |
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![]() Noch zuhause üben wir schon etwas und Sina geht mit Begeisterung die Treppe auf und ab. Gibt ja immer eine leckere Belohnung... |
![]() ![]() Zusammengeklappt ist die Treppe relativ klein und soll so Monika im Fahrerhaus als Fuss-Schemel dienen. |
![]() Am nächsten Tag wollen wir die Tanks leerpumpen. Aber die Abwasserpumpe hat keine Lust mehr. Sie springt zwar an, aber pumpt nicht ab, sondern überläuft und die ganze Sosse verteilt sich unter den Treppenstufen. Erste Reparatur-Versuche sind erfolglos. Draussen regnet es in Strömen. Wir beschliessen die sonst eigentlich recht erfolgreiche Reinigungs-Übung abzubrechen und fahren wieder nachhause. |
Mai 2023: die Firma Ormocar beginnt mit den Reparatur- und Ausbau-Arbeiten an unserem Reisefahrzeug.
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![]() ![]() Und das exakt nach 3 Jahren und 5 Monaten seit wir ihn in Nepal wegen Corona zurücklassen mussten. Sogar die Überführung von Deutschland in die Schweiz hat problemlos geklappt. Das Fahrzeug war nicht mehr offiziell zugelassen in der Schweiz, aber wir haben wider Erwarten vom Strassenverkehrsamt problemlos Tagesschilder für die Überführung bekommen. Onkel Benz haben wir direkt zur Mercedes Werkstatt Larag AG in Wil/SG gefahren. Dort wird er erst mal untersucht und dann für die Wiederzulassung in der Schweiz aufbereitet. |
![]() ![]() Auch im Fahrerhaus wurde der dritte Sitzplatz Hunde-gerecht umgebaut. Eine bequeme Matte sowie die vorgeschriebene Ladungssicherung des Tieres wird noch ergänzt. |
Anfangs September 2023 war es soweit: Onkel Benz ist offiziell und im ersten Prüfungsdurchgang
wieder in der Schweiz zugelassen!!!
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