2009 Argentinien, Chile, Bolivien
Containerverschiffung Schweiz-Buenos Aires

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Das Verschiffen eines Autos im Container nach Buenos Aires ist problemlos. Hingegen ist es oft ein grösseres Problem, das Auto in nützlicher Frist aus den Klauen des Hafens von Buenos Aires zu befreien, was auch mehrfach im Internet nachzulesen ist. Wahrscheinlich ist das eine Kombination der Unwissenheit der Spediteure und der undurchsichtigen, sich immer wieder ändernden bürokratischen Abläufe im Hafen von Buenos Aires. Und so Weltenbummler wie wir sind nur Kleinkunden, was wohl mit viel Aufwand verbunden ist. Jedenfalls hatten wir bei mehreren Speditionen Offerten angefragt und die Hälfte davon hat sich nicht einmal bemüht uns zu antworten.
Wir brauchten in Buenos Aires volle fünf Tage, mit sehr viel Wartezeiten an verschiedenen Stellen. Das hat viel Nerven und auch Geld gekostet: 242 USD Strafe/Gebühr, weil die Reederei auf Verlangen der Zollbehörde uns ein neues korrigiertes Bill of Lading ausstellen musste, auf dem als Empfänger nicht mehr das Hotel erwähnt wird. Durch diese Verzögerung war auch die Lagerung des Containers im Hafen nicht mehr gratis, also nochmals 157.70 USD Extragebühr. Und die Hotelkosten für fünf Nächte waren ebenfalls nicht eingeplant.

Ohne den hilfsbereiten Señor Martinez, einem pensionierten Agenten, der das ganze Prozedere sehr gut kennt und überall Beziehungen hat, wären wir ziemlich verloren gewesen. Er hat uns sehr hilfsbereit die ganzen Tage durch die Mühlen der Bürokratie begleitet.

Ich hatte ja noch zu Hause die seltsame Empfängeradresse auf dem Bill of Lading in Frage gestellt und bei unserer Basler Spedition nachgefragt, ob das so ok sei, worauf sie meinten, dass alles richtig sei. Gemäss Vertrag sind sie ja nicht verantwortlich für Probleme am Zielort. Wir meinen aber, dass das Ausstellen von korrekten Papieren dazu gehört. Unsere Basler Spedition verdient deshalb kein besonderes Lob, ebenso die Schweizer Niederlassung der Reederei, sie haben sich zwar sehr bemüht... aber nicht viel erreicht. Und auf mehrfache Rückfragen kam kein einziges freiwilliges Feedback von ihnen, immer wieder mussten wir von uns aus bei ihnen nachfragen, wie der Stand der Dinge ist.

Äusserst hilfsbereit war jedoch Alejandra von MSC Buenos Aires, die sich sehr für uns eingesetzt hat und uns auch immer auf dem Laufenden gehalten hat. ¡Muchos gracias Alejandra!
 
Vielleicht schaffen wir uns ein neues Auto an. Im Puerto Madero haben wir ein tolles Modell entdeckt, welches man auf Flugreisen als Sondergepäck aufgeben kann, selbstverständlich mit leerem Tank.

Am vierten Tag (gerechnet ohne Ankunftstag) hatten wir unser Auto noch immer nicht aus den Klauen des Zolls und Hafens befreien können. Doch wurde uns versprochen, dass wir am Tag fünf um 10 Uhr unser Auto abholen können.

Abholen stimmte schon, aber es wurde 15 Uhr, bis wir beide im Auto sassen und durch die Tore des Hafens fuhren. Endlich / erst / glücklich / erschöpft / erleichtert um Dollars und Sorgen am Tag 5 auf und davon, ab in die weite Pampa und die Höhen des Altiplanos...
 
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