2010 - Äthiopien

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Je näher wir an die Grenze kommen, desto mehr einzelne Soldaten stehen herum bzw. kommen aus dem Gebüsch sobald man anhält. In Gallabat ist plötzlich sehr viel los, die Strassen sind voll von Menschen und Autos. Schlepper versuchen uns abzufangen um ihre teueren und hier unnötigen Hilfeleistungen anzubieten.

Die Zollabfertigung auf sudanesischer Seite geht zügig voran, sie kostet 28 Pfund. Auch auf äthiopischer Seite geht die Personenabfertigung schnell und einfach vonstatten.

Dann kommt die grosse Überraschung: seit etwa 14 Tagen ist eine neue Bestimmung für das Einführen von Fahrzeugen in Kraft, die besagt, dass Leute, die mit eigenem Fahrzeug in Äthiopien einreisen, ein Empfehlungsschreiben ihrer Botschaft vorzulegen haben. Das Carnet de Passages wird nicht akzeptiert. Zum Glück haben wir diesmal die Telefonnummer der Botschaft dabei und auch Handyempfang. Die Botschaft weiss natürlich noch nichts von dieser Regelung. Ein freundlicher hilfsbereiter Mitarbeiter der Bank stellt uns sein persönliches Internet zur Verfügung und wir können der Botschaft eine Email senden mit unseren Passkopien sowie einem Empfehlungsschreiben-Beispiel der englischen Botschaft. Die aufdringlichen Schlepper raten uns, mit unserer Botschaft wegen des Empfehlungsschreibens per Fax zu kommunizieren. Das Problem dabei ist nur, dass es erst im nächsten Ort einen Fax gibt. Zwei Deutsche benötigten gestern ganze sechs Stunden um ihren Fax im Nachbarort zu holen.
Ein paar Stunden später bekommen wir unser Empfehlungsschreiben per Email und dürfen es auf der Bank ausdrucken. Innerhalb von wenigen Minuten ist darauf die Abfertigung unseres Toyotas erledigt.

Da es schon spät ist, übernachten wir mit Erlaubnis der Zollbeamten direkt vor ihrem Büro.
 
Die Strasse von Metema nach Gonder führt durch grüne Berge und ist gut ausgebaut. Wir fahren durch Gonder und gleich weiter nach Norden in die Simien Mountains. Die Strasse bzw. Piste nach Debark ist nicht sehr gut, aber die Chinesen sind fleissig daran, eine neue Strasse zu bauen. Die Gegend ist dicht besiedelt. Sobald wir anhalten, kommen aus allen Richtungen auch von weit her angerannt. Sie wollen etwas zu Essen oder Geld oder glotzen uns einfach an. Eigentlich wollen wir am Mittag einen Picnic-Halt machen, verzichten aber darauf wegen den vielen Zuschauern.
In Debark im Park Office bezahlen wir den Eintritt in den Simien Nationalpark. Wir müssen auch einen obligatorischen Scout mit Schiessgewehr mitnehmen und bezahlen. Es ist schon später Nachmittag und wir wollen im Park übernachten. Deshalb werden uns 2 Tage Eintritt verrechnet. Der Eintritt mit Übernachtung und Scout kostet 480 Birr (etwa 35 Franken).
 
Auf einem sehr holprigen Weg fahren wir aus Debark hinaus in eine atemberaubende Landschaft zum Camp Sankaber auf 3280 Meter über Meer. Es ist recht kalt, ein richtiger Temperaturschock nach der Hitze in Ägypten und im Sudan. Unser Scout hat sich neben unserem Auto in eine dünne Decke gehüllt und bewacht uns.
Nach einer frostigen Nacht ist es auch am Morgen noch kalt. Auf den Pflanzen hat es Reif. Erst als die Sonne höher steigt, wird es wärmer. Beim Frühstücken stellen wir fest, dass unser Scout wie im Reiseführer beschrieben nichts zu Essen dabei hat. Monika macht ihm einen heissen gezuckerten Tee, merkt zum Glück aber rechtzeitig, dass sie den Tee versalzen hat. Wir selbst nehmen eigentlich keinen Zucker und haben bisher nicht bemerkt, dass die Dose falsch angeschrieben ist. So bekommt er schliesslich einen Becher Kaffee und ein Stück Brot.
Auch einige Wanderer sind unterwegs. Der Wanderweg im Park ist grösstenteils die Piste, auf der auch die Autos fahren.
Via einem Dolmetscher empfiehlt uns unser Scout zügig zum Camp Chennek (3760 M.ü.M.) zu fahren, weil dort nur am Vormittag die Steinböcke und Affen zu sehen sind.
Wir gehen zu einem Aussichtpunkt, wo wir wirklich einige Walia-Steinböcke sehen. Leider sind diese aber schnell verschwunden.

Auch eine grosse Gruppe Deschelada-Affen (Blutbrustpaviane) ist unterwegs. Diese interessanten Affen beobachten wir noch lange bis sie weiter ziehen.
Auf der Rückfahrt nach Debark nehmen wir uns viel Zeit und machen viele Fotostops. Unser Scout hält die bettelnden Kinder fern.

Bei einem kleinen Ausflug zu einem Wasserfall müssen wir einen zusätzlichen Scout bezahlen, der aufpasst, dass die Kinder unser Auto in Ruhe lassen. Die Kinder sind sehr aufdringlich, auf dem Rückweg haben sie aus dem Nichts ihren Market aufgebaut um Souvenirs zu verkaufen.
Im Simien Nationalpark leben etwa 15000 Menschen, übrigens seit der Steinzeit, und betreiben auf über 3000 Meter Ackerbau ohne maschinelle Hilfe. Zu ihnen gehören auch die Scouts. So können sich die Menschen im Park etwas Geld dazuverdienen.
Auf der Rückfahrt nach Debark machen wir einen Abstecher zum Planet der Affen...
 
 
Am Vormittag besuchen wir in Gonder die Royal Enclosure, eine Palastanlage, die während mehreren Jahrhunderten immer wieder erweitert wurde.
 
Eigentlich wollten wir nach Dahir Bar, aber kurz davor beschliessen wir den Abstecher nach Lalibela zu den Felsenkirchen zu machen. Auf der neuen Chinese Road fahren wir durch schöne Landschaften. Wir halten Ausschau nach den berüchtigten Steinewerfern, sehen aber glücklicherweise keine. Zwar bücken sich die Menschen immer wieder und heben etwas vom Boden auf. Aber auch das Vieh wird mit Steinen getrieben und Kinder bewerfen sich ebenfalls gegenseitig.
Auf der Strasse hat es sehr viele Leute und Tiere, die sich alle total unberechenbar verhalten, so als ob noch nie ein Auto bei ihnen vorbei kam. Die Kinder sind den ganzen Tag unterwegs. Sie gehen ziemlich sicher nicht in die Schule und müssen schon von klein auf arbeiten. Winzige Knirpse, die bei uns nicht einmal alleine in den Kindergarten gehen dürfen, hüten hier direkt auf der Hauptstrasse Viehherden oder schleppen schwere Lasten auf dem Rücken: Holz, riesige Heubündel und Wasserkanister die schwerer als die Kinder selbst sind.
Trotz der guten Strasse kommen wir nicht richtig vorwärts. Es geht steil auf und ab und unser Toyota hat in dieser Höhe ein paar PS weniger. Und wenn wir mal richtig in Schwung sind, bremsen uns jedesmal Menschen und Tiere auf der Strasse wieder aus. Die Zeit wird knapper und gemäss GPS und Uhrzeit erkennen wir, dass wir Lalibela erst nach Sonnenuntergang erreichen werden. Auf der Piste nach Lalibela fahren wir sehr schnell, um bei Tageslicht noch möglichst weit zu kommen. Nach der Dämmerung wird es hier sehr schnell dunkel. Auch in der Dunkelheit sind genauso viele Menschen und Tiere unterwegs wie am Tag. Die Tiere reagieren irritiert, rennen davon, bleiben wie erstarrt stehen oder wollen gar zwischen den zwei Scheinwerfern durchgehen.
 
Mit GPS finden wir das ausgesuchte Hotel. Kaum angekommen, haben wir schon einen Führer für die Felsenkirchen aufgeschwatzt bekommen. Er heisst Tiken Aragat und ist kein offizieller Führer, sondern arbeitet in der Kirche und ist eine Art Priester-Lehrling. Etwas überrumpelt stimmen wir zu und verabreden uns für 8 Uhr, nachdem wir einen Besuch der Messe um 6 Uhr abgelehnt haben. Im Restaurant essen wir äthiopische Gerichte mit dem typischen säuerlichen Brot Injera. Es schmeckt sehr speziell und ist von labbriger Konsistenz. Nach dem Essen gibt es heute eine Tanzvorführung. Diese findet nur einmal pro Monat statt wenn der Rotelbus da ist.
Wir besuchen die Kirchen mit Tiken Aragat. Nachdem wir das Ticket gekauft haben, müssen wir uns auf Schleichwegen zu den Kirchen begeben damit uns die offiziellen Führer nicht bemerken. Immer wieder versucht er uns sein eigenes Programm aufzudrängen und Monika nervt sich bald fürchterlich.
Die architektonische Leistung ist faszinierend: die Kirchen wurden ganz exakt aus dem Felsen gehauen. Unterirdische Gänge, teilweise sehr eng und total finster, verbinden die vielen Kirchen.

Die langausschweifenden kirchlichen Geschichten die uns Tiken Aragat erzählt interessieren uns eigentlich nicht. Lieber wollen wir in Ruhe die Kirchen bewundern.
In den meisten Kirchen hat es neue Teppiche, so dass momentan wohl nicht mehr so viele Flöhe unterwegs sind. Das Einsprühen der Schuhe nützt nichts, da man die Schuhe in den Kirchen ausziehen muss.
Unser Führer möchte das weitere Programm für uns bestimmen, wir sollen seine Familie besuchen, was wir freundlich ablehnen.
Er drängt jedoch penetrant weiter, bis wir entschieden ablehnen und unsere Forderungen bestimmt durchsetzen. Wir wollen ihn bezahlen und loswerden, aber das Geld will er nicht annehmen, er meint das sei zu wenig. Nach längerem Hin und Her akzeptiert er scheinbar, um kurz darauf noch mehr zu verlangen.
Wir sind inzwischen total verärgert und merken, dass wir hier mit Freundlichkeit nicht weiter kommen. Uns bleibt nichts anderes übrig als in ein Restaurant zu flüchten und ihn stehen zu lassen. Wir können sein Verhalten nicht begreifen...
Den Nachmittag relaxen wir im Hotel. Wir lassen unsere Wäsche waschen. Alle Wäschestücke müssen zwecks Preisbestimmung einer Liste zugeordnet werden, was teilweise gar nicht so einfach ist. Die lange Funktionsunterwäsche wird schliesslich zum Sleeping Suit. Zum abgemachten Zeitpunkt ist die Wäsche natürlich nicht fertig. Immer wieder heisst es wait for 15 Minutes. Endlich kommt sie, aber die Hälfte fehlt. Wir warten nochmals, bis die fehlenden aber noch feuchten Stücke gebracht werden.
Zur Krönung des Abends bekommen wir keinen Platz mehr im Restaurant. Also essen wir unsere Cracker und Käse und trinken eine Flasche äthiopischen Wein dazu.
 
Auf einer sehr holprigen Piste fahren wir von Lalibela nach Dilbe. Die Piste führt immer wieder in tiefe Täler hinein. In jedem Tal hat es einen grossen ausgetrockneten Bach, der durchquert werden muss. Im Bachbett bzw. auf der Piste liegen kopfgrosse Steine.
Plötzlich quietscht es fürchterlich am Auto. Wir halten an um rauszufinden was das ist. Ein paar Kinder kommen und schauen zu. Das rechte Vorderrad quietscht beim Fahren, so dass sich die Kinder die Ohren zuhalten und das Gesicht verziehen. Nachdem das Rad abmontiert ist, ist die Ursache schnell gefunden: ein kleiner Stein ist hinter der Bremsscheibe zwischen dem Schutzblech eingeklemmt.

Die freundlich helfenden Kinder bekommen je einen Müesliriegel und einen Babybel, die drei Grössten noch ein Kugelschreiber. Wir erklären, dass der Babybel von der Kuh kommt, sie scheinen es zu begreifen, ob sie die Wachshülle auch probieren?
Für die 76 Kilometer schreckliche (Monika) bzw. interessante (Tobias) Piste inklusive der kleinen Panne benötigen wir ganze 5 Stunden.
Danach kommen wir zum Glück auf die wunderbare chinesische Teerstrasse. Da wir in Dese (Dessie) beim Hotel nicht campieren dürfen, fahren wir weiter nach Kombolcha. Die schmale Strasse führt in vielen engen und steilen Kurven nach unten. Bei Sonnenuntergang erreichen wir das Hotel Tekle, wo wir im Hof campieren können.
 
Auf einer atemberaubenden Strasse geht es südlich von Kombolcha durch eine schöne Landschaft in grosser Höhe.
Doch dann klickt am Reifen nervend ein Stein beim Fahren. Wir versuchen ihn zu finden, aber der erste Versuch bringt nichts, es klickt immer noch. Beim zweiten Mal nachsehen kommt der grosse Schreck: im Reifen steckt eine dicke M8 Schraube! Es ist unser erster Reifenschaden nach über 60000 Kilometern.
Da noch alle Luft drin ist, beschliessen wir weiter zu fahren bis zum nächsten grösseren Ort, um den Reifen dort flicken zu lassen.
In einem rasenden Konvoi geht es den Berg hoch bis auf 3200 Meter. Jeder will seinen etwas langsameren Vordermann überholen. Manchmal versperrt eine dicke Dieselabgaswolke die Sicht auf die Strasse. Dann kommt noch ein über 500 Meter langer Tunnel, der Alptraum für jeden Klaustrophoben! Der Tunnel ist eng, unbeleuchtet, matschig und voller Abgase. Die Balken welche die Tunnelwände abstützen verengen die Fahrbahn auf ein Minimum so dass gerade noch ein LKW durchkommt. Im Schritttempo geht es im Konvoi durch den Tunnel und wir hoffen dass vor uns kein Kat-berauschter LKW-Fahrer stecken bleibt.
Danach geht es wieder durch wunderschöne Landschaften, die wir aber wegen der Schraube im Reifen nicht so richtig geniessen können.
 
In Debre Birhan finden wir einen Reifenflicker bei dem ein paar Autos mit kaputten Reifen stehen und der sogar einen Drucklufttank hat, was uns Vertrauen einflösst.
Kaum haben wir angehalten, werden schon unsere Reifen aufgepumpt. Wir erklären was das eigentliche Problem ist und dann geht es los. Mit einem Hammer wird der Reifen von der Felge gelöst so dass die Auswucht-Gewichte davon fliegen. Aber die nützen in Afrika sowieso fast nichts. Der Reifenflicker bastelt einen Flicken und verschliesst das Loch von Innen. Mit Wasser zeigt er anschliessend, dass keine Luft mehr entweicht. Trotzdem messen wir auf der Weiterfahrt immer wieder den Luftdruck. Der variiert zwar wegen den Wärmeunterschieden, bleibt aber hoch. Der Reifen scheint wieder ok zu sein.
 
Je näher wir nach Addis Ababa kommen, desto voller wird die Strasse. Zu den Menschen und Tieren kommen jetzt noch mehr Autos dazu. Die Häuser sehen gleich aus wie in den Dörfern unterwegs. Auch mitten in der Stadt sind Tierherden unterwegs. Man meint nicht in einer grossen Stadt zu ein, es sieht aus wie in einem Dorf. Nur ganz wenige Neubauten, meist nicht ganz fertig gestellt sind im Zentrum zu sehen. Im Zentrum hat es riesige Verkehrskreisel die mit Autos vollgestopft sind, so dass man meinen könnte, es geht gar nicht mehr weiter. Aber irgendwie geht es doch, langsam und mit wenigen Zentimetern Abstand auf allen Seiten.
Am nächsten Tag bezahlen wir die 40 Fr bzw. 650 Birr auf der Schweizer Botschaft für das Empfehlungsschreiben für die Einreise. Zum Glück haben wir die GPS-Koordinaten via Google-Earth rausgesucht und finden sofort das unscheinbare Gebäude.
 
Zwischen Addis Ababa und Mojo hat es extrem viele langsam fahrende LKWs. Was zudem auffällt ist, dass hier weniger Menschen und vor allem weniger Kinder unterwegs sind. Wie es aussieht, gehen hier mehr Kinder in die Schule als im Norden. Beim Mittagshalt kommt nur ein einziges Mädchen zu uns und sieht uns zu. In riesigen Gewächshäusern wird in dieser Gegend Gemüse und Obst angepflanzt, meist für den Export, wie uns ein deutscher Agronom in Addis Ababa erklärt hat.
Auf dieser Strecke überfahren wir das erste grössere Tier, eine Taube. Im Rückspiegel sieht es aus, als ob ein Federkissen geplatzt ist.
 
Wir campieren am Karkaro Beach am Lake Langano. Der Campingplatz beim Bekele Mola Hotel ist wie wir hören schon seit längerer Zeit geschlossen.
Am Abend baden wir im roten Sodasee. Das Wasser fühlt sich auf der Haut ölig an, ist aber nicht salzig. Danach gibt es Käsefondue mit selbstgebackenem Brot...
 
Bis kurz nach dem Lake Langano ist die Strasse sehr gut und führt durch wenig bewohntes Gebiet, so dass man ausnahmsweise schnell fahren kann. Doch dann kommt ein endloses Strassendorf wo wieder viele Menschen auf der Strasse sind, die überhaupt nicht aufpassen. Dazu ist die Strasse jetzt sehr schlecht. Es hat grosse Schlaglöcher und geteertes Wellblech.
In einer tropisch grünen Vegetation wachsen Kaffee und Bananen. Es hat sehr schöne gepflegte Rundhäuser. Die Gegend sieht wohlhabender aus als der Norden.

Interessanterweise sieht man gerade hier viele Häuser von Hilfswerken, manchmal mit bunten Spielgeräten im Garten, die aussehen als ob sie noch nie benutzt wurden.
Ein paar Kilometer vor Yavello wird die Strasse wieder besser und führt durch eine fast unbevölkerte Gegend. Es hat kaum mehr Felder und nur wenige Haustiere sind zu sehen.
Hier werden wohl Kamele gezüchtet, immer wieder kommen kleine Lastwagen entgegen die mit Kamelen beladen sind.
In einem langen Strassendorf hält uns zum ersten Mal ein Polizist an. Er will die Ausweise sehen und sagt uns, dass man einen äthiopischen Führerschein braucht wenn man länger als 7 Tage im Land bleibt... und man könne bei ihm die Gebühr bezahlen. Ich bleibe freundlich und erkläre, dass wir das nicht wussten und uns das auch niemand gesagt hat. Nach einer Weile sagt er "you are a good person, you can go" und winkt uns weiter ohne dass wir bezahlen mussten.
Bei Soda besuchen wir den schwarzen Kratersalzsee. Die Bevölkerung ist aggressiv aufdringlich, alle wollen etwas. Die Kinder versuchen alles am Auto abzumontieren, lecken die Fensterscheiben ab und ritzen mit Salzkristallen auf der Motorhaube herum. Ein Mann mit eleganter Wolldecke bekleidet verlangt Eintritt für den Kratersee sowie auch eine Gebühr für einen Führer, den wir gar nicht gehabt haben. Wir bezahlen die Eintrittsgebühr, aber keinen Führer und bekommen eine offizielle Quittung. Das unfreundliche Abzoggen von Touristen ist die Haupteinnahmequelle für das ganze Dorf. Wir sind froh, dass wir bald wieder wegkommen...
In Moyale klagen alle über die Hitze, aber nach der Hitze in Ägypten und im Sudan finden wir es gar nicht so heiss.

Weil die Zollbeamten in Moyale eine Mittagspause machen, müssen wir ebenfalls eine Pause einlegen bis wir über die Grenze nach Kenia fahren können.
 
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