2012 - Tansania

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Unser Flug via Amsterdam mit KLM landet pünktlich in Nairobi. Wir haben uns wieder ein Viererset Käse in Amsterdam gekauft, da es hier kaum guten Käse zu kaufen gibt. Mit der sie umhüllenden Wachsschicht sind sie gut geschützt. Eine Zollbeamtin zeigt auf unsere Bananenkiste mit unserem Zusatzgepäck und meint schmunzelnd es sei verboten Bananen einzuführen.

Wie schon im November letzten Jahres ist auch jetzt auf der Jungle Junction in Nairobi alles sehr feucht. Der Rasen ist so weich, dass er ohne Schaden zu nehmen nicht befahren werden kann. Somit campieren wir wieder auf dem Kiesplatz. Wie immer herrscht hier ein fleissiges Treiben. Die Fahrzeuge werden geputzt und gewartet.

Wir haben das Gefühl, dass es auf der Jungle Junction diesmal etwas weniger gepflegt aussieht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Chris schon seit Jahren auf ein anderes Grundstück ziehen will, bzw. muss. Und dann wird halt nur noch das Nötigste am Unterhalt der Anlage gemacht.
Da wir eine Autoversicherung brauchen, lassen wir uns vom Driver der Jungle Junction in die Stadt fahren. Die Versicherung muss aber mit Schilling bezahlt werden und davon haben wir zu wenig. Also fahren wir zum Nakumatt um Dollars zu wechseln. Dort kaufen wir auch gleich unsere Vorräte ein. Nach etwa zwei Stunden haben wir die Versicherung für Kenia und die gelbe Comesa für das Ausland, d.h. nicht-Kenia (total 17000 KSH).
 
Und schon einen Tag später sind wir an der Grenze in Loitokitok, wo wir diesmal etwas Probleme haben mit derselben pflichtbewussten kenianischen Zollbeamtin welche im November 2011 als Einzige unsere Chassisnummer kontrollierte. Stein des Anstosses sind die nicht bezahlten kenianischen Strassengebühren. In ihrem äusserst korrekt geführten Buch kann sie unsere Ein- und Ausreisedaten lückenlos belegen. Pro unbezahlten Tag sollen wir 2 USD Gebühr inklusive Strafe bezahlen, plus 40 USD für die aktuellen 30 Tage. Das ergibt bei 167 Tagen eine stolze Summe von 374 USD! Wir möchten eigentlich nur die nicht bezahlten Gebühren ohne Strafe zahlen, also 240 USD. Dazu muss sie aber den Station Manager befragen, der gerade in der Mittagspause ist. Nach über 2 Stunden geduldigem Warten und vielen Erklärungen ist es schliesslich ok und wir müssen "nur" die 240 USD bezahlen. Die Kosten für Tansania: Visum 50 USD, Roadtax 25 USD.
Am Kilimanjaro regnet es heftig und wegen den dicken Wolken ist es schon zeimlich dunkel. Es ist Regenzeit und viele Camps sind geschlossen. Das hält aber die vielen Guides am Strassenrand nicht davon ab, uns Touren auf den Kilimanjaro anzubieten. Auf dem Campingplatz des momentan ebenfalls geschlossenen Marangu Hotel übernachten wir.

Am nächsten Morgen ist der Himmel wieder - oder noch - wolkenlos blau. In Marangu versuche ich mit meiner neuen Postcard am ATM Tansania Schilling abzuheben. Schliesslich klappt es und 200000 TSH kommen raus. Da dies etwas wenig ist (120 USD), versuche ich nochmals 400000 abzuheben. Der Automat zählt in seinem Innern fleissig und geräuschvoll die Scheine, es kommt allerdings kein Geld heraus, aber oh Schreck, eine Quittung über die abgehobenen 400000 Schilling. Nach mehreren erfolglosen Telefonaten gebe ich schliesslich auf und hoffe auf die Technik. Ein paar Wochen später dann die Erleichterung: der gute Automat hat voll gecheckt, dass er das Geld gar nicht ausgespuckt hat und dass es deshalb auch nicht von meinem Konto abgezogen werden musste.
 
Im Herbst 2011 waren wir schon mal in Tansania und haben den Norden sowie Sansibar angesehen. Deshalb fahren wir diesmal zügig in den Süden. Auf der Strecke bis Korogwe sind inzwischen die meisten Schlaglöcher geflickt. Eigentlich wollen wir in Morogoro übernachten. Dort werden die "Hero Rats" trainiert: intelligente Ratten, welche sehr erfolgreich Landminen erschnüffeln. Um Morogoro wurde aber eine Umfahrungsstrasse gebaut. Die Camps, von welchen wir GPS-Koordinaten haben, liegen alle an der alten Strasse und sind inzwischen wohl wegen Gäste-Mangel geschlossen. Da wir keine Lust auf eine Hotelübernachtung haben, bedeutet dies am späten Nachmittag noch einige Kilometer weiter zu fahren.
Die Strasse führt mitten durch den Mikumi Nationpark und wir sehen sogar viele Tiere wie Elefanten, Zebras, Giraffen und auch sehr viele Baboons mitten auf der Strasse. Leider haben wir keine Zeit um anzuhalten, denn die Sonne verschwindet schon bald und wir haben noch keinen Übernachtungsplatz.
Plötzlich kommen uns hinter einer unübersichtlichen Kurve zwei LKWs nebeneinander entgegen! Ein Militär-LKW überholt zwei sehr dicht hintereinander fahrende LKWs. Wir stoppen ganz links, können nicht mehr weiter ausweichen. Der Militär-LKW kommt immer näher auf uns zu, gibt wahrscheinlich Vollgas, denn zum Bremsen ist es schon zu spät. Im letzten Moment schafft er es wieder auf seine Fahrbahnseite, ganz knapp an uns vorbei.
Gerade bei Sonnenuntergang erreichen wir das Tan Swiss Camp. Da es dort elektrisches Licht hat, können wir auch im dunkeln - zwar etwas erschöpft nach den heutigen 645 Kilometern - unser Nachtessen zubereiten und essen.
Schon früh am Morgen begrüsst uns Josef, der Schweizer Besitzer der Anlage. Das Tan Swiss Camp liegt ideal für einen Besuch im Mikumi Nationalpark. Der Campingplatz selbst gefällt uns nicht besonders und wir fahren nach dem Frühstück weiter.
Die Fahrt führt zuerst noch durch üppige grüne Landschaft. Dann wird es trockener und die Vegetation ist gelb. Wir sind inzwischen viel weiter südlich und haben den regnerischen Norden hinter uns gelassen.
 
Im Gegensatz zur gestrigen sehr langen Fahrt erreichen wir unser heutiges Ziel schon am Mittag und geniessen den restlichen Tag auf der grünen Wiese der Little Ruaha River Campsite in Gesellschaft eines lieben Hundes.
Am Little Ruaha River hat es noch genug Wasser für eine grüne Vegetation.
 
Bevor wir in den Ruaha Nationalpark fahren, wollen wir in Iringa noch etwas einkaufen. Über unzählige Bodenwellen zur Begrenzung der Geschwindigkeit geht es hinauf nach Iringa. Der erste Shop hat fast nur Waschmittel in grosser Auswahl. Der zweite Shop geführt von einem Inder hat aber alles was wir brauchen: Wasser, Milch, Brot sogar Äpfel.
 
Über die nördliche Piste fahren wir von Iringa zum Ruaha Nationalpark. Die Piste ist in relativ gutem Zustand. Am Anfang führt sie noch durch Dörfer, dann nur noch durch Wald und Busch.
Kurz nach dem Nationalpark Gate auf der Fahrt zum Headquarter klappert es plötzlich heftig vorne links. Ausgerechnet in der Mittagshitze muss ich unters Auto kriechen und nachsehen was los ist. Es liegt am Gummipuffer unter dem Stossdämpfer, dieser ist nicht mehr da und nun klappert Metall auf Metall. Da wir nicht viel machen können, fahren wir sehr langsam die zum Glück wenigen verbleibenden Kilometer zum Headquarter des Parks, in der Hoffnung dass man uns dort helfen kann oder Hilfe organisieren kann.
Und in der Tat können uns die Mechaniker dort helfen und bauen einen neuen Gummi ein. Diese Reparatur kostet uns ganze 20000 TZS (12 USD). Wir sind froh, dass das so gut und schnell geklappt hat und geben den zwei Mechanikern noch je 2000 TZS Trinkgeld.
Auf einem kleinen Gamedrive schauen wir uns den Park an und sehen einige Tiere wie Hippos, Giraffen, Impalas und Wasserböcke.
Am nächsten Morgen machen wir wieder eine kurze Fahrt durch den Park, bevor wir ihn gegen Mittag wieder verlassen um nicht nochmals für einen Tag Eintritt bezahlen zu müssen.
Diesmal fahren wir die südliche Piste nach Iringa. Diese finden wir viel schöner als die nördliche. Die Landschaft ist vielfältiger und zudem führt sie durch ein interessantes langes Strassendorf.
 
Auf der Hauptstrasse ab Iringa ist bis auf weiteres eine Baustelle von 60 km Länge. Zum Teil ist es so staubig, dass wir gerade noch ein paar Meter weit sehen können. Auch hier muss mit für uns ungewöhnlichen Methoden dafür gesorgt werden, dass die Regeln im Strassenverkehr eingehalten werden...

Die Nacht auf dem Campground des Kisolanza Farmhouse wird etwas kühl, wir sind hier immerhin auf fast 1800 Meter über Meer.
 
Im Internet haben wir die Koordinaten dieses schönen bunten Canyons gefunden (-8.545917, 35.011767). Obwohl er gleich neben der Hauptstrasse ist, würde man sonst sicher an ihm vorbeifahren.
 
In Mbeya wollen wir nochmals einkaufen, finden aber keinen Shop und geben nach einer Stunde suchen auf. Immerhin haben wir Diesel, ein Toastbrot und ein paar Dosen Bier kaufen können.

Von Mbeya in Richtung Tukuyu führt die Strasse über einen 2350 Meter hohen Pass. Das Wetter wird düsterer und der Himmel ist sehr grau und wolkig. Dafür wächst hier Tee, denn dieser liebt das regnerische Gebirgs-Klima.
 
Den Nachmittag verbringen wir auf dem Bongo Camp mitten in einem Dorf kurz vor Tukuyu. Der Himmel bleibt Wolken-verhangen, es ist kühl, aber zum Glück bleibt es trocken. Hier montieren wir endlich die für Zambia vorgeschriebenen roten Reflektor-Streifen hinten und die silbrigen an der vorderen Stossstange.
Ein kleiner Knabe beobachtet uns die längste Zeit interessiert durch die Hecke. Wir sind unsicher ob wir ihm etwas geben sollen oder nicht. Kommt danach das ganze Dorf und will auch was? Schliesslich gibt ihm Monika ein echtes Schweizer Ricola, welches er strahlend und dankend entgegen nimmt (asante, asante sana:-)))
Später klebt er sich das Bonbon-Papier stolz auf die Stirn.
 
Im Bongo Camp ist alles gut improvisiert. Wir bestellen beim Receptionist Bier, welches dieser erst im Dorf kaufen muss. Genauso ist es mit dem Wechselgeld für die Camping-Gebühren, auch dieses muss er sich im Dorf besorgen. Da das Wasser im Camp gut schmeckt und klar ist, füllen wir den schon leeren Wassertank auf. Mit unserer Filteranlage ist es bestimmt sauber.

In Tukuyu tanken wir nochmals 10 Liter Diesel. Ansonsten sind die Einkaufsmöglichkeiten sehr beschränkt. Südlich von Tukuyu verlassen wir Tansania und reisen in den Norden von Malawi.
 
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