Russland (Russische Föderation) - unterwegs auf der Weltreise 2017
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Unser Russland Visum ist ab 1. Juli gültig und wir hatten uns vorher für den
Grenzübertritt via Internet
zwischen 11 und 12 Uhr angemeldet.
Drei Stunden vorher müssen wir uns in der Wartezone einfinden.
Das ist ein grosser Parkplatz mit einer Leuchtanzeige, an der die Autonummer erscheint,
wenn man zur Grenze zum estnischen Zoll fahren darf.
Wir haben erst einmal gefrühstückt und gewartet, bis wir kurz nach 11 Uhr aufgerufen werden.
Der Aufruf erfolgt zusätzlich noch via SMS.
Es läuft eigentlich ganz entspannt, Pässe zeigen, Autopapiere zeigen. Dann gerät der Fluss etwas ins Stocken, weil die sehr freundliche Beamtin auf unserem Fahrzeugausweis keine Nummer für den Ausweis selbst findet. Der Chef muss kommen und die Schweizer Stammnummer wird in das Computerfeld eingetippt und wir können weiter gehen. Mit etwas Verzögerung eine freundliche und problemlose Ausreise. Wir fahren weiter zum russischen Zoll. Da wir am estnischen Zoll überall als LKW durchgingen, haben wir uns gleich auf die leere LKW Spur begeben, vorbei an einer langen PKW Schlange. Ein Zollbeamter kommt auf uns zu und sagt uns sehr freundlich und sogar auf Englisch, er wisse nicht wie er uns einordnen soll, wir seien zwar ein LKW aber ohne Güter und deshalb müssen wir auch die PKW Spur benutzen, andernfalls müssten wir sehr lange für die Abfertigung warten. Also fahren wir wieder rückwärts und reihen uns hinten wieder ein. Es geht aber zügig voran und wir passieren die erste Kontrolle, wo wir die Einreiseformulare bekommen. Wir fahren weiter und kommen zu mehreren Schaltern. Am ersten ist die Personeneinreise. Ausgefüllten Zettel (englisch) und Pass abgeben, Der Pass wird gestempelt und weiter geht es. Vor dem nächsten Schalter wird das Auto kontrolliert. Die Kontrolle scheint nur die Neugierde der Zöllnerin zu befriedigen. Sie öffnet zurückhaltend einzelne Schränke und macht bewundernde Gesten und Bemerkungen. Am letzten Schalter findet die Autoeinreise statt. Das Formular ist auf Russisch. Wir hatten zum Glück eine Kopie einer schon ausgefüllten Vorlage von Tom und Sandy, die wir in Lettland getroffen haben, bekommen. An der Scheibe des Schalters finden wir schliesslich noch ein Formular auf Deutsch und können, nun fast schon zu spät, nochmals kontrollieren, was eigentlich alles gefragt wird. Wir bekommen einen Einfuhrstempel für 12 Monate und sind fertig. Insgesamt ein freundlicher und zügiger Grenzübertritt. Da wir von der Schweiz aus keine Versicherung für Russland (grüne Versicherungskarte) bekommen haben, müssen wir jetzt hier eine abschliessen. Tom und Sandy, die uns inzwischen eine Woche voraus sind, haben uns ein Mail geschickt in dem sie uns die Koordinaten und Infos zur Versicherung geschickt haben. Vielen Dank nochmals! Obwohl wir glauben, das richtige Büro gefunden zu haben, will uns hier niemand eine Versicherung verkaufen. Wir werden von Büro zu Büro weitergeschickt, aber alle verneinen nur. Nach bald zwei Stunden Irrlauf sind wir wieder beim ersten Büro und erfahren jetzt, dass der Drucker kaputt ist. Kaputt ist wohl das einzige Wort, welches wir und der Versicherungsbeamte gemeinsam verstehen. Auf jeden Fall verzieht sich sein stures Gesicht ein wenig in Richtung Freundlichkeit. Laut Mail von Sandy war der Drucker schon bei ihnen am abserbeln. Wir bekommen aber diesmal eine Adresse in Kingisepp von einem Versicherungsbüro. Wir fahren die 32 km dorthin und finden auch gleich das Büro. Da jetzt Samstagnachmittag ist, hat es aber zu und öffnet erst am Montag wieder. Versicherungsbüro Ivangorod: kleines Haus mit blauem Dach (59.37656, 28.219091). Versicherungsbüro Kingisepp: Karl Marx Prospekt 18, Seiteneingang (59.37179, 28.603992). In den ersten 30 Tagen wollte noch keiner diesen Versicherungsnachweis sehen. Wir beschliessen ohne Versicherung nicht weiter zu fahren und stellen uns auf den Parkplatz eines Sport- und Erholungsparks. Als wir ankommen, findet gerade ein Fotoshooting einer Hochzeitsgesellschaft statt. Es ist ein reges Kommen und Gehen und am Abend sind wir schliesslich alleine. Es wird ruhig, bis um 3 Uhr in der Nacht ein Auto mit drei Besoffenen auftaucht. Vom Dröhnen der Musik aus dem Auto (natürlich so nahe wie es nur geht an unserem Auto) und den grölenden Typen werden wir wach. Sie wollen wohl provozieren, verschwinden aber als wir die Rollladen öffnen. An Weiterschlafen ist erst mal nicht zu denken. Später ohne weitere Störung schlafen wir bis um 9 Uhr. Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang durch den Park und schreiben dann Reiseberichte. Am Nachmittag fahren wir durch die Stadt um einen anderen Stellplatz zu suchen. Die Stadt ist nicht sehr einladend, viele grosse Wohnblocks. Da es auch hier geregnet hat, sind überall grosse Wasserpfützen und auf den Gehwegen steht die braune Regenbrühe knöcheltief. Es sieht grau, öde und trostlos aus. Nach dem sauberen Bilderbuchland Estland ist das Kulturschock pur! Da es Wochenende ist, sind viele Menschen in der Stadt unterwegs. Wir verbringen also den Nachmittag und Abend wieder auf dem Parkplatz im Park. Als nach 22 Uhr wieder die 3 besoffenen Typen auftauchen, fahren wir noch vom Park weg und finden vor einer Kirche einen Parkplatz, wo wir ungestört übernachten können. Am Montagmorgen stehen wir um 9 Uhr vor dem Versicherungsbüro und hoffen, dass es mit der Autoversicherung klappt. Wir haben Glück und gehen mit einer Versicherung für 90 Tage raus. Die freundliche Dame hat das schnell und kompetent erledigt. |
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![]() Die Metrostation ist in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar und in 15 Minuten ist man mit der pausenlos tief unter dem Boden fahrenden Metro im Zentrum. Auf dem Weg zur Metro kommen wir an der Post vorbei, wo wir Briefmarken kaufen, da sich meine Tante eine traditionelle Postkarte aus St. Petersburg gewünscht hat. Briefmarken gibt es nur auf der Post und diese zu kaufen ist schon fast ein Tage füllendes Programm. |
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Wir haben es uns gerade gemütlich gemacht, als es an der Tür klopft und ein freundlicher Herr uns seine Visitenkarte entgegenstreckt.
Er lädt uns ein, in seinem Hof nur wenige Meter weiter zu stehen. Wir besichtigen den Hof zu Fuss. Es stehen bereits zwei Wohnmobile hier.
Eines gehört Michael, dem freundlichen Herrn. Er gehört dem hiesigen Wohnmobilclub an. Er zeigt uns alles.
Der Portier macht uns das grosse Tor auf und wir fahren in den Hof und richten uns ein.
Es hat Strom, Trinkwasser, eine Entsorgungsstation, WC, Dusche und sogar eine Sauna.
Später kommt Michael und zeigt uns die Hallen, die den Hof umschliessen. Hier war einst das erste mit Kohle und Dampf betriebene Elektrizitätswerk Russlands. Die Hallen werden jetzt renoviert und es entsteht ein Theatersaal. Ausserdem ist ein Institut für angehende Juristen angeschlossen. Wir bekommen Michaels Passwort für das WiFi und sind rundum versorgt. Etwas später kommt noch der Besitzer des anderen Wohnmobils dazu und es entsteht ein interessanter Gedankenaustausch, denn beide sprechen gut Englisch. Wir dürfen bleiben so lange wir wollen. Am nächsten Tag wird wieder mal Wäsche waschen. Der Pförtner schleppt Garderobenständer ins Schulzimmer des Instituts, zwischen die wir die Wäscheleinen spannen. Es hat sich Einiges angesammelt und 5 Maschinen Wäsche hängen im Schulzimmer zum Trocknen, während wir nochmals den grossen Park beim Katharinen Palast geniessen. Heute ist Samstag und im Park treffen wir etwa 10 Hochzeiten, die hier zum Fotoshooting sind. Zurück beim Auto kommt Michael und sagt, er habe die Sauna für uns eingeheizt. Wir geniessen die Sauna, die bei den noch immer kühlen Temperaturen gut tut. Am Sonntag Vormittag besichtigen wir eine Kirche im Ort, wo gerade eine orthodoxe Messe stattfindet und schlendern danach über den Markt. Erstaunlich ist, dass hier sehr viel Einheimische einkaufen, ganz im Gegensatz zu den Märkten die wir in St. Petersburg gesehen haben. Wir finden zufällig eine Bäckerei, die fantastisch frisches knuspriges Brot hat. Und auch Bananen für das Frühstücksmüesli gibt es bei einem Englisch sprechenden Händler. Unsere zwei neuen Camping-Freunde kommen noch vorbei um sich zu verabschieden. Sie wollen am Nachmittag mit ihren Wohnmobilen für ein paar Tage nach Finnland. Michael überreicht uns beim Verabschieden noch einen Zettel mit Koordinaten für weitere Stellplätze in Städten, die auf unserer Route liegen (Moskau, Wolgograd, Astrachan, Tiflis). Wir sind sprachlos über so viel Gastfreundschaft. Vielen Dank! Unterwegs steht am Strassenrand ein einsamer Polizist und winkt mit seinem Stab relativ unauffällig. Etwa verzögert halten wir am Strassenrand an und warten ab, was nun geschieht. Er kommt zu uns und verlangt die Papiere. Mercedes sagt er und als er den Führerausweis gesehen hat, ist er voll zufrieden und wir können weiter fahren. |
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![]() ![]() Oder wie in Vytegra ein Unterseeboot von 1950, welches zu besichtigen ist. |
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![]() Auf unserem Weg nach Ferapontov machen wir einen Zwischenstopp bei Ryumino und finden abseits der Hauptstrasse zufällig einen wunderschönen Platz an einem grossen See. Es ist sehr friedlich hier und wir haben schönes Wetter. Abends tauchen ein paar Dorfbewohner auf, die von der nahen Brücke aus angeln. |
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![]() ![]() Bei der Besichtigung der wirklich sehr schönen Fresken wird uns sogar vorher zur Erklärung ein Video auf Englisch gezeigt. |
![]() ![]() Der Gesamt-Eintritt umfasst in der Regel auch Eintritt in Museen, aber wenn man kein Russisch kann, bringt das nicht viel. |
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![]() ![]() ![]() Wir nehmen auf dem Weg nach Kostroma nicht die grosse Fernstrasse, sondern wollen auf Nebenstrassen dort hin. |
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![]() Die einzige Englische Tafel die wir in der Anlage entdeckt haben, besagt zum schon selbst-erklärenden Symbol "no dogs" und "no smoking". |
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![]() Moskau Tag 1: angesagt ist waschen, putzen, reparieren und auch etwas entspannen. Lenin und Kreml müssen warten. Aber natürlich planen wir die Besichtigung der mit etwa 12 Millionen Einwohnern grössten Stadt Europas. |
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![]() Durch eine Sportveranstaltung, welche fast den ganzen Roten Platz belegt, wird der Platz noch zusätzlich eingeengt. Beim Eintritt in den Kreml hat es Kontrollen wie am Flughafen. Taschen und Menschen werden gescannt. Unser Schweizer Taschenmesser wird bemängelt und wir müssen es schweren Herzens liegen lassen und haben es auch nicht zurückbekommen. |
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![]() ![]() ![]() Einkaufen im günstigeren unterirdischen Kaufhaus Ochitnyj Rjad, das drei Etagen unter der Erde ist. |
![]() ![]() ![]() Einer davon ist in Moskau der Sokolniki Park. |
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Moskau Tag 4: da die russische Post langsam und auch unzuverlässig sein soll, bringen wir heute zwei Briefe mit ausgefüllten Fragebogen zur Beantragung der deutschen Rente von Monika zu DHL. Solche Formalitäten sind auf der Reise noch aufwändiger: Briefe zuhause einscannen lassen und per Mail an uns senden lassen (danke Felix!), wir müssen sie empfangen können, Drucker auspacken installieren und die Scans ausdrucken, Informationen sammeln und Formulare ausfüllen, Formulare zurücksenden per Briefpost da diese Ämter immer noch nur Briefpost akzeptieren. Damit sind wir dann erst einmal ein paar Stunden beschäftigt und lassen dann den Abend im Sokolnikipark ausklingen. Abendessen nicht im Park wegen Sprachverständigungs-Problemen, sondern in einem Restaurant ausserhalb des Parks. |
![]() Wir übernachten in der Altstadtnähe und machen am nächsten Tag einen ausgedehnten Ausflug zu den UNESCO White Monuments (verschiedene Anlagen aus weissem Stein im 11.Jahrhundert erbaut). Auf dem Weg zu den Monumenten kommt man immer wieder an Parkanlagen und interessanten Plastiken (nicht-historischen Lenins) vorbei. |
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![]() Am nächsten Tag werden die letzten Sehenswürdigkeiten des goldenen Rings besichtigt. Da sie weit auseinander liegen, kommen wieder einmal etliche Fuss-Kilometer zusammen. |
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![]() ![]() Unterwegs stärken wir uns noch mit einer Soljanka an schönster Aussichtlage. |
![]() ![]() Bevor wir Suzdal verlassen, werden wir noch von einer Journalistin interviewt und fotografiert. Sie hat für eine Zeitung aus Vladimir das Übliche woher, wohin, warum gefragt. Wahrscheinlich lächeln wir jetzt auf einem Foto in der Zeitung zwischen unseren gewaschenen Unterhosen auf der Leine hervor. Wir müssen die Überflutung mit Denkmälern erst einmal verdauen. Auch wenn jedes Einzelne davon sehr sehenswert und wunderschön ist, wird es halt mit der Zeit doch zu viel. |
Weiter geht die Reise
durch Russland
von Moskau via Kazan in den Süden zum Kaukasus.
In einem speziellen Kapitel haben wir unsere persönlichen Impressionen über Russlands Westen zusammengefasst. |
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