Volksrepublik China - unterwegs auf der Weltreise 2019

Torugart Pass - Kashgar - Tashkorgan - Khunjerab Pass
(02.09.-04.09.2019)

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Montag 02.09.2019: Torugart Pass/Kirgistan-Kashgar/Zollhof (180 km).
Grenzübertritt von Kirgistan nach China. Wir kommen als komplette Gruppe am schwarzen Eisentor an. Unser chinesischer Guide Mirsali sollte dort zwischen 10:30 und 11:00 Uhr auf uns warten. Leider erscheint er erst eine halbe Stunde später. Dann muss alles sehr schnell gehen bei der Passkontrolle. Er stellt sich nicht einmal vor, ich muss ihn fragen ob er Mirsali ist. In militärischem Kommandoton schreit er widersprüchliche Anweisungen: "Fahrer links, Passagiere rechts in einer Reihe hintereinander aufstellen, schnell, schnell, Beeilung". Es sind noch nicht einmal alle von uns anwesend, die letzten kommen erst aus ihrem Auto. Dann sollen sich die Fahrer doch nicht aufstellen sondern mitkommen und einen Zettel ausfüllen, der nur in Chinesisch erhältlich ist. Er gibt Hinweise was in welche Zeile kommt, "schnell, schnell", die Hinweise stimmen dann aber auch nicht und alle bekommen einen neuen Zettel. Die Passagiere dürfen in einem warmen Raum warten, denn draussen ist es hier auf dem 3750 m hohen Torugart Pass sehr kalt und windig. Die Pässe von allen werden von einem sehr freundlichen chinesischen Beamten kontrolliert. Beim nächsten lauten "schnell, schnell", wird der Guide von Brigitte und Karin zu Recht gewiesen, dass er gefälligst in anständigem und höflichem Ton mit uns kommunizieren soll. Schliesslich sei er zu spät gekommen. Daraufhin nimmt er sich etwas zurück und ist freundlicher.

Danach geht es hinunter zum nächsten 6 Kilometer entfernten Checkpoint zum Scannen der Fahrzeuge. Wir sind jetzt auf 3500 m. Als wir um 12 Uhr ankommen, treten gerade die Beamten samt Schnüffelhund in Reih und Glied an um in die Mittagspause abkommandiert zu werden. Wir kommen zu spät. Der Guide gibt Anweisung, dass wir jetzt alles frische Obst und Gemüse, sowie Milchprodukte, Wurst, Fleisch und Fisch aus dem Auto entfernen müssen oder noch aufessen, weil das nicht nach China eingeführt werden darf. Das fällt ihm ja früh ein! Wir haben jetzt eineinhalb Stunden Pause. Karin hat gerade die Kartoffeln auf den Herd gesetzt als der Guide ruft, dass es jetzt doch weiter geht. Er habe die Beamten überzeugen können, dass die 3-jährigen Kinder nicht so lange in der Höhe auf 3500 m verweilen können.

Ein Fahrzeug nach dem anderen wird jetzt gescannt, jedes einzeln, obwohl die Anlage Platz für mindestens drei Fahrzeuge hätte. Wir kommen alles ins Schwitzen, denn jeder hat in seinem Auto Dinge versteckt, die hier verboten sind. Wir haben ausser unseren eigenen verbotenen Sachen noch einen 20 Liter Kanister mit Benzin für die Motorradfahrer dabei. Das ist bei den Chinesen besonders gefürchtet, weil Benzin wegen seiner Explosivität zu Anschlägen benutzt werden könnte. Wir fahren nämlich in das Gebiet Xinjiang. Hier in diesem Randgebiet von China leben hauptsächlich Uiguren aus Kasachstan, aber auch Kirgisen und Tajiken. Sie werden von den Han Chinesen aufs übelste unterdrückt, schikaniert und kontrolliert. Es kommt immer wieder zu Unruhen, die von den Chinesen mit Gewalt unterdrückt werden.

Beim Scannen der Fahrzeuge werden Bilder gemacht und wir bekommen nach etwas Wartezeit Bescheid ob etwas gefunden wurde oder nicht. Bei uns ist alles okay. Der Tinka LKW muss zweimal durchfahren, wird dann aber ohne Beanstandung entlassen. Beim französischen Van ist etwas Unklares zu sehen und sie müssen zwei Dosen mit Bohnen vorzeigen. Wir alle schütteln den Kopf darüber, denn jeder hat Konserven dabei, die ohne Probleme durchgegangen sind. Es macht den Anschein als ob die Beamten an mindestens einem Fahrzeug etwas beanstanden müssen um ihre Aufgabe erfüllt zu haben.

Anschliessend geht es weiter zum knapp 100 km entfernten Zollhof bei Toba. Unser Konvoi setzt sich in Bewegung um kurze Zeit später wieder zu stoppen. Mirsali läuft von Auto zu Auto und fragt wo er mitfahren kann. Anscheinend ist nirgends Platz und so begnügt er sich mit dem unbequemen Platz auf unserer Mittelkiste. In gekrümmter Haltung und ohne eine Miene zu verziehen nimmt er jedes Schlagloch und jede Bodenwelle hin. Abwechselnd schlägt er mit dem Kopf an die Decke oder schaltet mit der Stirn das Radio ein. Anscheinend ist das Fahrzeug in dem er fuhr zu langsam unterwegs und wir müssen schnell vorwärts kommen, da sonst der Zollhof schon geschlossen ist. So treibt er dann Tobias auch an schnell zu fahren. "Speed up" sind die Worte, die wir am häufigsten hören. Und so jagen wir durch Schlaglöcher, Bodenwellen und Erdwälle auf schlechter Strasse dahin. Denn die ersten 30 Kilometer sind miserabel, danach wird die Strasse etwas besser. Da es wohl kürzlich heftig geregnet hat, hat es immer wieder Geröll auf der Strasse. Die schöne Landschaft können wir gerade noch aus den Augenwinkeln an uns vorbeiflitzen sehen. Ganz plötzlich soll Tobias sofort am Strassenrand anhalten. Mirsali rennt ins Gelände, muss mal und ist für eine lange Weile verschwunden. Die mühsam eingeholte Zeit wird so verbraten, auch das zu langsame Begleitfahrzeug ist inzwischen angekommen.

Die Gegend bis zum Zollhof kommt uns irgendwie bekannt vor. Es hat Schafherden. Auf den Strassen sehen wir Männer mit Kirgisen-Hüten. Vor den Häusern liegen Aprikosen auf Gestellen zum Trocknen. Auch Jurten sehen wir ab und zu, allerdings sind diese aus Stein oder Beton gebaut. Der kirgisische Einfluss ist deutlich sichtbar.

Am Rande eines grösseren Ortes etwa 30 km vor Toba kommen wir zu einem Checkpoint. Eine Barriere versperrt die Strasse und darf nur passiert werden, wenn bei allen Insassen die Pässe kontrolliert, das Gesicht fotografiert und das Gepäck gescannt wurde. Dafür müssen wir alle mit etwas Handgepäck (damit auch was kontrolliert werden kann) und den Pässen aussteigen und in ein Haus gehen. Dort werden wir gecheckt, müssen warten und werden weiter geschoben um auf der anderen Seite wieder heraus zu kommen. Hier warten wir auf die Autos mit den Fahrern, die das gleiche Prozedere durchlaufen haben. Unser Auto wird kontrolliert und einige Schränke werden geöffnet. Da sich lange Schlangen bilden, braucht das Ganze enorm viel Zeit. Wir fragen den Guide, ob das hier immer so ist. "Ja, die Einwohner müssen hier immer durch, zum Teil mehrmals täglich". Welch eine Schikane!

Wir düsen weiter in für uns ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit und erreichen nach einer weiteren Passkontrolle den Zollhof bei Toba. Wir parken die Fahrzeuge und laufen 5 Minuten vor 17 Uhr ins Gebäude. Geschafft, 5 Minuten vor Feierabend! Die Pässe werden gestempelt und unser Handgepäck für die Hotelübernachtung gescannt. Wir sind in China eingereist. In der Halle hat es Schaukästen in denen die verbotenen Lebensmittel ausgestellt sind: alles frische Obst, Gemüse, Käse, Milchprodukte, Fisch und Fleisch, auch in Dosen. Gut das man das jetzt noch erfährt...
Alle Fahrzeuge bleiben auf dem Zollhof stehen und werden morgen nach Erledigung der Formalitäten geholt. Wir steigen in einen Bus, der uns zum Hotel ins 80 km entfernte Kashgar bringen wird. Zuvor müssen wir jedoch noch drei zeitaufwändige Ckeckpoints überstehen. Im Bus fragen wir Mirsali, wann denn die Handys, Computer etc. kontrolliert werden. Er sagt, es werde nichts mehr kontrolliert. Das sei früher gewesen. Uns fällt ein Stein vom Herzen. Wir nähern uns der 4 Millionen Stadt Kashgar.

Es wird schon dunkel und so fallen die Blitzlichter der Kameras, die jedes Autokennzeichen registrieren, besonders auf. Dies ist für uns Neuankömmlinge sehr irritierend und wir zucken am Anfang noch alle ca. 100 m zusammen als es blitzt.
Wir kommen im Qinibagh Hotel an, das am Rande der sogenannten Altstadt liegt. Es ist ein riesiger Hochhausklotz, aber sehr luxuriös. Wir beziehen unsere Zimmer, die mit allem Erdenklichen eines 5-Sterne Hotels ausgestattet sind. Es liegt auch eine Liste mit Preisen aller Einrichtungsgegenstände auf, falls man etwas kaputt macht oder mitnehmen will...

10 Minuten später treffen wir Mirsali wieder. Bei ihm können wir unsere letzten kirgisischen Som und andere aus der Gruppe auch Euro und Dollar in chinesische Yuan wechseln. Danach führt er uns in ein Restaurant auf die andere Strassenseite, wo die Altstadt beginnt. Wir können diesen Stadtteil nur durch eine von der Polizei kontrollierte Schleuse (wie am Flughafen) betreten. Mirsali sagt uns eindringlich, dass wir auf keinen Fall diese Schleusen oder die Polizei fotografieren dürfen.
Er führt uns in ein wohl uigurisches Restaurant, in dem es die altbekannten Kebab-Fleischspiesse oder Teigtaschen gibt. Ich bin etwas enttäuscht weil ich mich auf chinesisches Essen gefreut habe. Brigitte geht es ebenso und sie verlangt eine Speisekarte. Mirsali übersetzt sie für uns und wir bestellen Gemüse mit Reis, was dann auch sehr lecker ist. Die anderen bestellen Fleischspiesse und mit Kürbis oder Schaffleisch gefüllte Teigtaschen. Da wir nicht wissen wie gross die Portionen sind, sind alle nach der ersten Runde noch hungrig und wir bestellen nach. Mirsali ist inzwischen gegangen, aber wir schaffen das auch ohne ihn.
Als es ums zahlen geht, wird es wieder kompliziert, da alles auf eine Rechnung kommt, was wir nicht wollen. Ich gehe zum Tresen, schnappe mir den grossen Taschenrechner und ziehe den Chef am Ärmel mit an unseren Tisch. Ich zeige jeweils auf das Essen oder Bier und er zeigt mit den Fingern wie viel Yuan das jeweils kostet. Dann tippe ich es in den Rechner ein. Der Rechner redet mit mir und gibt jedes Mal mit einer piepsigen Chinesenstimme seinen Senf dazu. Wir müssen über die lustige Stimme lachen. So macht es jeder am Tisch und schlussendlich haben alle ihre eigene Rechnung bezahlt. Das Essen und Trinken ist nicht teuer.

Bevor er gegangen ist, hat Mirsali noch die Anweisung gegeben, dass die Abfahrt für die Fahrer um 7 Uhr morgen früh ist. Die Passagiere brauchen nicht mitkommen. Frühstück gibt es ab 6 Uhr. Wir fallen todmüde ins Bett.
 
Dienstag 03.09.2019: Kashgar/Zollhof-Kashgar (63 km).
Ich habe anfangs tief geschlafen, bin dann aber um 4 Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Deshalb bin ich mit Tobias aufgestanden und kurz nach 6 Uhr sind wir schon im riesigen Frühstückssaal. Das Buffet ist gigantisch und sehr chinesisch. Es gibt aber auch verschiedene Brotsorten und Toastbrot für die weniger Mutigen. Ich gehöre zu den Mutigen und lade mir von allem Möglichen ein kleines Löffelchen zum Probieren auf den Teller. Was ich gegessen habe weiss ich nicht, alles schmeckt mir gut, ist aber zum Teil recht scharf. So auch das grüne Toastbrot, das mit Wasabi gebacken wird.
Die Fahrer verschwinden um 7 Uhr um die Fahrzeuge aus dem Zollhof zu befreien. Wenn es gut läuft sind sie um ca. 12.30 Uhr wieder zurück. Wenn sie es vor der langen Mittagspause der Zollbeamten mit den Formalitäten nicht schaffen wird es 17 Uhr. Wir drücken die Daumen.

Brigitte ist auch schon wach und beim Frühstück. Wir verabreden uns für eine Sightseeingtour.
Auf dem gleichen Weg wie gestern Abend gehen wir in die Altstadt hinein. Gleich auf den ersten hundert Metern kommen wir ins Metzger-Viertel. Halbe Tiere hängen hier herum und werden von den Metzgern zerlegt.
Die Metzger selbst sind hinter Gittern wie in grossen Käfigen. Ihre grossen Metzgermesser oder Beile sind mit einer registrierten Nummer versehen und an einer Kette oder einem Drahtseil angekettet. Ich will lieber nicht wissen was passiert wenn ein Messer fehlt. Die extreme Angst der Han Chinesen vor Anschlägen mit Messern wird hier überdeutlich und erklärt auch das Einfuhrverbot von Messern.
Anfangs bin ich noch sehr begeistert von den tollen Fassaden und dem vielen Grün, das die Strassen schmückt.

In den autofreien Strassen lässt sich schön flanieren und die Fotokamera läuft heiss.
Fast auf jedem Hausdach oder den Strassen-Kreuzungen hat es Überwachungskameras. Auf der Strasse patrouillieren ständig 2-3 Polizisten. Sie laufen hintereinander. Der erste hat ein Schutzschild, die dahinter haben Schlagstöcke. Sie laufen am Rand auf der einen Strassenseite hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Plötzlich kontrollieren sie gegenüber Tische, Stühle und eine Gefriertruhe.
Das häufigste Verkehrsmittel in Kashgar ist der Elekro-Scooter. Die Scooter haben sogar eigene Fahrwege auf denen sie lautlos daher sausen. Meist sitzen mehr als zwei Personen auf einem Scooter.
Kashgar mit der früher weltweit grössten Altstadt und ihren engen verwinkelten Gassen war einst die Heimat der Uiguren. Sie werden inzwischen mit schlimmen Menschenrechtsverletzungen von den Han Chinesen gepeinigt und der nur noch klägliche Rest der wirklichen Altstadt ist für Touristen nicht zugänglich.
Wir kommen zum 100 Jahre alten Teehaus und gehen hinein. Hier drinnen wird immer deutlicher, dass es sich bei der Altstadt um eine arrangierte Touristenattraktion handelt.

Auf jedem Podest sitzt ein bärtiger alter Mann, trinkt Tee und knabbert Brot. Stoisch sitzt jeder da und lässt sich von grossen chinesischen Touristengruppen fotografieren. Wer tut sich das freiwillig an?
Wir finden einen Platz auf dem Balkon, trinken auch einen Tee und beobachten das Treiben auf der Strasse unter uns. Wir entdecken Nathalie auf der Strasse und winken sie nach oben.

Zwei Männer auf dem Balkon beginnen Musik zu machen. Einer hat ein Streichinstrument, ähnlich einer Pferdekopfgeige, der andere ein Tamburin. Inbrünstig singen sie und spielen ihre Instrumente.
Die Polizisten im Hintergrund verschwinden wieder und eine grellbunte Bollywood Truppe mit grossen Lautsprechern, aus denen Musik plärrt, taucht auf.

Eine eher primitive Touristenbelustigung beginnt. Männer mit angeklebten Bärten und Frauen mit knallig bunten Kleidern tanzen nach der Musik aus den Lautsprechern und fordern das Publikum zum Mittanzen auf, was bei den Chinesen sehr gut ankommt.
Spätestens jetzt ist mir klar, dass wir uns hier in der Altstadt in einem riesigen, für Touristen erstellten Freilichtmuseum befinden und die künstlichen angeklebten Haus-Fassaden fallen mir jetzt noch mehr auf als vorher.
Wir gehen zurück zum Hotel um die Ankunft der Fahrzeuge nicht zu verpassen. Wir erkunden noch etwas das riesige Hotel. Leider hat es keine Dachterrasse und so warten wir im Foyer mit Blick auf die Einfahrt auf die Ankunft. Gegen 13 Uhr ist es soweit, der Konvoi trifft ein und wird freudig empfangen.
Tobias berichtet, dass beim Zollhof alles gut und ohne Schwierigkeiten gegangen sei.
Der Vormittag auf dem Zollhof bestand überwiegend aus Warterei, während Mirsali mit den Pässen unterwegs war und die einzelnen Posten abgeklappert hat. Ins Fahrzeug wurde nur sehr oberflächlich geschaut, ohne etwas zu beanstanden.

Auf der Autobahn musste Tobias eine gewichtsabhängige Maut bezahlen, insgesamt 61 Yuan, etwa 10 CHF für etwa 50 km. Motorräder müssen nichts bezahlen.
Die Fahrzeuge werden hinter dem Hotel auf einen Parkplatz abgestellt. Dann bezahlen wir Mirsali noch den restlichen offenen Betrag für unsere kurze China-Reise.

Anschliessend gehen Tobias und ich erneut in die Altstadt.
Wir möchten etwas essen. Beim ersten Imbissstand können wir uns nicht verständigen. Obwohl da Suppen und Zutaten herum stehen, bekommen wir keine.

Dann finden wir aber ein kleines Restaurant, wo wir eine Suppe bestellen können, die vor unseren Augen zubereitet wird. Aus grossen Töpfen werden die einzelnen Zutaten in den mit einer Plastiktüte überzogenen Teller geschöpft.
Die Suppe ist sehr lecker. Nur haben wir reichlich Mühe die schlabberigen Nudeln mit den Stäbchen in den Mund zu bekommen. Zum Schluss ist der Teller aber leer und ich habe ein bekleckertes T-Shirt.
Wir machen noch eine weitere Runde durch die Altstadt. Es gibt doch einiges zu sehen und zu entdecken, auch wenn fast alles nur eine touristische Fassade ist.
Auffallend sind die vielen schönen grünen Pflanzen welche überall in der Altstadt vor den Häusern stehen.


Nach dem Rundgang in der Altstadt gehen wir ins Hotel zurück. Ich bin ziemlich k.o. und lege mich ein bisschen hin, bevor es später mit den anderen zum Abendessen geht.
Wir treffen uns vor dem Hotel. Karin und Toralf haben am Nachmittag interessante chinesische Essstände entdeckt und so marschieren wir gemeinsam dorthin.
Der Nachtmarkt ist fantastisch und sehr exotisch.
Es gibt Stände mit grossen Heuschrecken, Skorpionen, Larven, Würmern und andern Insekten, die meinen Geschmacksnerven nicht unbedingt schmeicheln würden.
Weiter hinten gibt es Stände, wo in grossen flachen Pfannen verschiedene kleine Spiesse in einer würzigen Brühe gegart oder frittiert werden.
Wir lassen uns an einem Tisch dort nieder und jeder holt sich an den Ständen was er möchte. Ein Spiesslein kostet 1 Yuan, etwa 15 Rappen. Es hat eine grosse Auswahl. Meist stecken 3-4 Teile auf einem Spiess. Es gibt verschiedene Pilze, Sojawürfel, Würste und vieles anders, das ich nicht kenne, aber es schmeckt sehr gut. Wir laufen mehrmals zu verschiedenen Ständen bis wir satt sind. Es macht grossen Spass und schmeckt himmlisch.
 
Mittwoch 04.09.2019: Kashgar-Tashkurgan (283 km).
Heute fahren wir nach Tashkurgan. Für diese Strecke werden wir laut Mirsali 8 Stunden brauchen. Ohje Ich habe schon in der Nacht Halsweh bekommen und fühle mich unwohl und reduziert. Treffpunkt und Abfahrt soll erst um 9 Uhr sein, weil er noch auf wichtige Unterlagen warten muss.

Wir gehen vorher kurz vor 8 Uhr zum Frühstück. Da wir heute später dran sind, ist der Speisesaal brechend voll und das Buffet geplündert. Wir kratzen zusammen was wir noch kriegen können, aber die Sachen die ich heute probieren will, sind schon alle leer. Schade, aber wir werden für den Moment satt und nehmen noch etwas Brot für das Picnic am Mittag mit, denn wir wissen nicht, wie die Essensversorgung unterwegs aussieht.
Am Treffpunkt fragt uns Mirsali ob er für ca. eine Stunde bis an den Stadtrand bei uns mitfahren kann. Dann würde er in sein Begleitfahrzeug mit den Unterlagen umsteigen. Für eine Stunde ist das okay, das ist absehbar. Um 9:30 Uhr sind wir auf der Strasse, dem Karakorum Highway, dem wir ab jetzt bis kurz vor Islamabad folgen werden.
In etwas wirren Ansagen leitet er uns aus der Stadt. Wir sind das erste Fahrzeug. Tobias muss mit einem Auge immer noch den Rückspiegel kontrollieren ob auch alle anderen über die Kreuzungen und Ampeln gekommen sind.
Die Zeit vergeht, wir sind schon zwei Stunden unterwegs und Mirsali hockt immer noch auf unserer Mittelkiste.
Mirsali ist auch nicht gerade ein Quell an Informationen. Wir erfahren, dass er Uigure ist, er antwortet aber sonst auf Fragen nur einsilbig, darf wohl nicht mehr sagen. Weiter geht es. Wir fahren durch interessante Landschaften mit farbigen Felsen und weiten Tälern.
Immer wieder müssen wir Stopps einlegen und warten damit die anderen Fahrzeuge aufschliessen können.
Anscheinend hat Mirsali Hunger und schlägt an einer Ladenstrasse eine Essenspause vor. Keiner von uns braucht jetzt eine Pause, wir wollen weiter. Mirsali verschwindet in einem Restaurant und kauft sich sein Essen, eine Art Plov.
Ich frage wo das Begleitfahrzeug bleibt. Er sagt nur "es kommt" und klettert wieder auf die Kiste. Das war's dann wohl. Meine Stimmung sinkt auf den Gefrierpunkt. Ich fühle mich gelinkt. Wir haben nämlich vor Reisebeginn bei der Agentur angefragt, welche Preisreduktion es gibt wenn wir den Guide mit in unserem Auto mitfahren lassen. Eigentlich haben wir einen 3. Sitz den wir statt Kiste einbauen könnten. Andere Agenturen geben in so einem Fall Preisreduktion. Unsere Agentur schrieb jedoch, dass das nicht ginge, der Guide müsse mit dem eigenen Auto zwischen den Grenzposten hin und her fahren. Und jetzt sitzt er in unserem Auto schmatzt vor sich hin und verdrückt sein Essen. Wenn er lautstark niesst, spritz es bis zur Windschutzscheibe und wir müssen wohl noch dankbar sein, dass er nicht noch spuckt. Wir fühlen uns durch ihn sehr eingeschränkt, kommen kaum an unsere Getränke oder an Gegenstände die in der Kiste sind. Und Tobias hat Mühe in die Rückspiegel auf der rechten Seite zu schauen, da er immer im Weg sitzt.
Wir kommen zum wunderschönen Cakyragylkel Stausee und machen dort eine Mittagspause. So haben wir erst mal Zeit, die schöne Landschaft zu geniessen und zu fotografieren.

Ein unscheinbarer Schneeberg ist sichtbar, Höhe gemäss Maps.Me über 7000 Meter!

Am Ufer des türkisblauen Sees ragen felsige Berge empor in deren Tälern sich schneeweisse Sanddünen gebildet haben.
Und endlich, endlich trifft das Begleitfahrzeug ein und wir sind entlastet. Anscheinend haben das aber nicht alle mitbekommen, dass er jetzt im eigenen Fahrzeug voraus fährt. Mirsali hatte am Morgen die Reihenfolge der Fahrzeuge festgesetzt: wir als erste, Wolfgang zum Schluss und dazwischen die anderen.

Er fährt los und gibt ordentlich Gas, schliesslich haben wir auch noch nicht mal die Hälfte der Strecke geschafft. Wir sind hinter ihm, fahren eine Weile und irgendwann ist niemand mehr hinter uns zu sehen. Er hält an, wir auch. Wir warten wieder: 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten niemand taucht auf. Könnte etwas passiert sein? Nein die anderen Autos sind nicht so schnell, es ist keine gute Idee, dass wir mit dem schnellsten Auto voraus fahren.
Nach 20 Minuten endlich taucht das erste Fahrzeug auf, und dann sind alle wieder da und der Konvoi kann sich wieder in Bewegung setzen.
Gott sei Dank ich bin froh wenn wir endlich am Ziel sind, es ist schon ziemlich spät und wir wollen noch bei Tageslicht ankommen und nicht in der Dunkelheit fahren.
Diesmal lassen wir die anderen voraus fahren und bilden den Schluss. Nach einer Weile sehen wir alle vor uns auf einem Parkplatz stehen. Ich denke aha der nächste Checkpoint, aber nein weit gefehlt es ist die Passhöhe des Berges den wir gerade befahren haben. Wir halten auch an.

Wir fragen was denn los ist, ob sie Probleme mit der Geschwindigkeit hatten. Nein das nicht, aber schliesslich sei das eine tolle Landschaft, die sie geniessen wollen und sie machen hier einen Fotostopp. Ich bin erst mal sprachlos. Offensichtlich wissen einige nicht was ein Konvoi ist. Die einen wollen Sightseeing machen und die anderen wollen endlich ankommen. Ich bin echt sauer und beschliesse für mich, künftig auf Gruppenreisen zu verzichten. Lieber bezahle ich etwas mehr und schone dafür meine Nerven.
Es wird schon dunkel als wir endlich in Tashkurgan ankommen. Als wir in den Hotelhof einfahren ist sofort klar, dass das nicht das von der Agentur angekündigte 5-Sterne Hotel ist sondern ein alter heruntergekommener chinesischer Bau. Die ganze Gruppe ist in Aufruhr und beschwert sich bei Mirsali, schliesslich haben wir das schriftlich, dass wir im Hotel Crown Inn einem 5-Sterne Hotel sein sollten. Mirsali telefoniert mit Ablimit von der Agentur. Ablimit erklärt, dass das Crown Inn nur zum Schein zur Beantragung des Visums dort aufgeführt sei. Wir sind entsetzt. Das wurde uns so nicht mitgeteilt. Wir fühlen uns hintergangen. Nachträglich ist das auch eine Erklärung dafür, dass wir für dieses Hotel keine Buchungs-Bestätigung bekommen haben. Ab dann lässt sich Ablimit verleugnen und geht nicht mehr ans Telefon. Wir besichtigen eines der Zimmer. Das Zimmer ist nicht super, aber für uns wäre es akzeptabel. Wir hätten auch noch die Option im Auto zu schlafen, was zwar hier in Xinjiang nicht erlaubt ist.
Es wird schon eine halbe Stunde ohne Resultat diskutiert und gestritten und wir haben keine Lust auf eine Endlosschleife. Wir nehmen von Mirsali eine Zimmerkarte, verabschieden uns und suchen ein Restaurant.

Gleich nebenan entdecken wir ein Restaurant und sehen durch die Fenster, dass hier Feuertopf gegessen wird. Da will ich rein. Wir schauen uns die Auslagen auf den zwei Tischen an, an denen schon gegessen wird und wollen das auch. Mit dem Finger zeigen wir der Bedienung was wir wollen. Ein junger Gast, der etwas Englisch spricht kommt uns zu Hilfe und übersetzt. Ein Topf mit brodelnder Gewürzbrühe steht in der Tischmitte. In der Grundausstattung ist Yakfleisch und Sojabohnensprossen enthalten. Dazu kann man noch diverse andere Zutaten bestellen. Wir fragen was es denn so gibt und entscheiden uns dann für Nudeln, Chinakohl und Pilze.
Als der Topf kommt schwimmen bereits das Fleisch und die Sprossen in der Brühe. Auf Platten und in Schälchen kommen die anderen Zutaten. Wir werfen die Nudeln in die Mitte in den "Schnellkochtopf", ein paar Pilze und Kohl in die Brühe. Ich fische mir schon mal einen Brocken Fleisch heraus. Er ist höllisch heiss und zäh wie eine Schuhsole. Ein Angestellter kommt vorbei und sagt, wir sollen noch ein paar Minuten warten. Machen wir. Der Fleischbrocken wandert wieder zurück in die Brühe. Die Brühe ist ziemlich scharf. Grosse Stücke Ingwer, ganze Knoblauchzehen, jede Menge Chillischoten und Kiloweise Pfefferkörner schwimmen nebst Sojasauce und anderen Gewürzen die ich nicht erkenne darin herum. Ich knabbere also so lange mal Sojasprossen. Leider verfangen sich die Chillischoten und die vielen Pfefferkörner in den Sprossen und mir treibt es sogleich die Tränen vor Schärfe in die Augen. Also die nächste Portion lieber ohne. Das Essen macht Spass. Wir werfen abwechselnd Pilze, Nudeln und Chinakohl in die Brühe und fischen nach dem Fleisch, das inzwischen etwas zarter und geniessbar ist.

Zurück im Hotel besichtigen wir unser Zimmer um zu entscheiden ob wir im Auto oder Zimmer schlafen. Das Bett ist ordentlich bezogen, die Bettwäsche sauber und gebügelt und die Dusche spendet heisses Wasser. Wir entscheiden uns zu bleiben, wir haben schon schlimmere Zimmer gehabt. Sogar WiFi hat es. Tobias hat etwas Mühe das Passwort zu erfragen. Als Antwort bekommt er immer wieder "waggawagga" oder ähnlich gesagt. Schliesslich schreibt der Portier das Passwort auf: 88888888, auf Deutsch achtacht.
 
Donnerstag 05.09.2019: Tashkurgan-Sost/Pakistan (207 km).
Wir haben recht gut geschlafen im Hotel. Mirsali ist schon unterwegs und verteilt Frühstücks-Vouchers. Er entschuldigt sich gleich, dass das Frühstück einfach und chinesisch sei. Es ist chinesisch aber gut, wir sind zufrieden. Für das Mittagessen nehmen wir zwei Brötchen mit, die wie Dampfnudeln aussehen.
Nach dem Frühstück, vor der Abfahrt zum Zollhof gibt Mirsali Infos zum Besten: die Passagiere werden nach der Passkontrolle und dem Ausstempeln der Pässe sehr lange warten müssen. Wir sollen Essen und Trinken mitnehmen. Er selbst wird mit den Fahrern unterwegs sein und die Fahrzeugausfuhr erledigen. Wenn alles zügig voran geht, sollten die Autos bis 11:30 Uhr vor der Mittagspause fertig sein. Wenn nicht, müssen wir noch länger warten und es geht erst um 15 Uhr weiter.
Wir starten und fahren zum Zollhof. Passagiere und Fahrer werden getrennt. Mirsali voran, müssen sich die Passagiere erst mal durch eine wartende Schlange von Pakistanern zwängen. Sie waren in China einkaufen und sind nun mit Kisten, Taschen und Koffern schwer bepackt. Vor dem Eingang der Passkontrolle angekommen, müssen wir noch ca. 1 Stunde warten bis wir eingelassen werden. Wir kommen mit den Pakistanern ins Gespräch, sie sind sehr freundlich und wir hören zum ersten Mal "welcome to Pakistan". Das ist nach China wie Balsam für die Seele, es wird einem warm ums Herz.

Die Türe wird geöffnet, unsere Pässe werden gestempelt und wir sind offiziell ausgereist. Danach müssen wir draussen im Freien warten. Von unseren Plätzen aus hören wir entfernt den Fahrzeug-Scanner surren und piepsen. Keine Ahnung wie die Lage ist.
Etwa um 11 Uhr kommt einer der Fahrer ans Gatter das uns von den anderen trennt und berichtet, dass alle anderen Fahrzeuge schon abgefertigt worden sind. Unsere Fahrzeuge sind gescannt worden, müssen aber immer noch auf etwas warten.

Es wird schon vermutet, dass das bestimmt eine Retourkutsche von Mirsali für die gestrige Hotelbeschwerde ist? Aber nein, bald stellt sich heraus, dass die Einreiseunterlagen vom Torugart Pass noch nicht gesendet wurden. Also warten. Kurz vor 11:30 Uhr kommen die ersten Fahrzeuge unter grossem Jubel angefahren. Die Fahrer schwenken ihr chinesisches Fahrzeugkennzeichen und den chinesischen Führerschein.
Beim Scannen der Fahrzeuge zeigte sich nochmals, wie die Mühlen der chinesischen Bürokratie mahlen. Die Autos wurden gescannt, ok. Die Motorräder wurden auch gescannt, aber damit es einfacher und schneller geht, musste alles Gepäck von den Motorrädern abgeladen werden. Und das abgeladene Gepäck wurde dann weder gescannt noch kontrolliert. Ist ja nicht so tragisch bei der Ausreise.

Jetzt müssen die Fahrer noch den Ausreisestempel holen und das war's. Nein nicht ganz! Das Tinka-Team muss leider noch warten, denn ihr Fahrzeug wurde bei der Einreise irrtümlich als "commercial Truck" eingestuft und das muss nun rückgängig gemacht werden. Aber zuerst ist mal Mittagspause im Zollhof...
Wir anderen müssen jetzt den Zollhof verlassen. Mirsali verkündet bei Wolfgang, dass sein Job jetzt damit beendet sei.

Mirsali kümmert sich weiter um die Unterlagen für Tinka, wir sehen ihn nicht mehr und ohne Verabschiedung fahren wir individuell ab in Richtung Grenze.
Auf einer Strasse die rechts und links mit Stacheldrahtzaun begrenzt ist, fahren wir Richtung Khunjerab Pass. Die wenigen Orte die wir passieren haben ein Tor, das von der Polizei bewacht wird und die jeden der raus oder rein will kontrolliert. Schrecklich. Wir sind froh dieses Land bald verlassen zu können.


Nach einer kleinen Mittagspause fahren wir weiter und schrauben uns langsam höher und höher.
Kurz vor der Passhöhe müssen wir noch einmal durch die allllllllerletzte chinesische Kontrolle. Pässe zeigen und kurze Fahrzeug-Kontrolle.
Ein paar Meter fahren wir noch höher auf den Khunjerab Pass mit 4710 m und dem chinesischen Torbogen. Und dann haben wir einen der höchsten Grenzübergänge überquert und sind in Pakistan.
 
Fazit China: In den knapp vier Tagen haben wir kaum etwas vom wirklichen China mitbekommen. Die meiste Zeit waren wir mit Formalitäten an Checkpoints und Zöllen beschäftigt oder sind durch die eigentlich schöne Landschaft gerast. Kontakt mit Chinesen oder Uiguren hatten wir keinen, dafür war die Zeit zu kurz. Ich verbrachte einen Tag in Kashgars Altstadt, Tobias einen halben. Wobei die Altstadt ja nichts mit dem wirklichen Leben der dortigen Bewohner zu tun hat. Wollte man in diese anderen Bereiche eintauchen, wäre sehr viel Zeit nötig und dann ist noch die Frage ob dies zugelassen würde. Durch die ständigen Kontrollen und Einschränkungen fühlten wir uns unfrei, eingeschränkt und natürlich überwacht. Wir waren froh als wir China verlassen konnten.

Eine Reise mit dem eigenen Fahrzeug durch China, egal in welcher Region, ist nur mit Guide und über eine chinesische Agentur möglich. Wir haben im Januar 2019 begonnen uns um eine Agentur zu kümmern. Bei verschiedenen Agenturen haben wir Offerten für eine viertägige Reise von Kirgistan nach Pakistan eingeholt. Es gibt grosse Unterschiede von Preis und Leistungen und wir haben uns für den günstigsten Anbieter "Kashgar New Land Travel" entschieden. Wir waren 7 Fahrzeuge: 3 Trucks, 1 Van, 3 Motorräder. Die Motorradfahrer haben 1000 USD mit Hotelunterkunft bezahlt. Die Autos haben 1000 USD plus 100 USD extra für die Hotelübernachtungen der Passagiere bezahlt. Ein in einem Truck nur mitgeführtes Motorrad kostete 500 USD extra. Die Kommunikation mit der Agentur war oft unklar und nicht ganz einfach, so dass schlussendlich weniger geleistet wurde als schriftlich angeboten (siehe obiger Reisebericht). Auch wurden keine Infos zum Ablauf am Zoll gegeben oder was nicht eingeführt werden darf. Aber vielleicht ist das auch gar nicht möglich, wenn die Zollbeamten wechseln oder sich je nach Tageslaune immer wieder anders verhalten. Wer bei dieser Agentur bucht, muss sich im Klaren sein, dass man nicht das bekommt was abgemacht wurde. Man muss sich überlegen ob man lieber mehr bezahlt. Weiss dann aber auch nicht, ob bei anderen Agenturen alles glatt und zufriedenstellend verläuft. Mit unserem Guide Mirsali waren wir zufrieden. Nach dem am Anfang militärischen Auftreten (für das er sich später entschuldigt hat) war er freundlich und hat seinen Job gut gemacht.

Etwa zeitgleich mit der Agentursuche haben wir uns nach anderen Mitreisenden für die China-Durchquerung umgesehen. In verschiedenen Foren haben wir gesucht und die Gruppe hat sich so zusammengefunden. Alle Gruppenmitglieder fanden wir sehr sympathisch und schlussendlich hat alles auch gut geklappt. Trotzdem werden wir künftig nicht mehr in einer Gruppe reisen wollen. Auch wenn wir die anderen sehr nett fanden, so stossen doch unterschiedliche und zum Teil gegensätzliche Bedürfnisse aufeinander, die die ohnehin anstrengenden Reisetage zusätzlich belasten.

Die Abfertigungen an den diversen Zoll-Stellen und Checkpoints war zwar eine Geduldsprobe, sehr mühsam und zeitaufwändig, aber die Beamten waren bei uns immer korrekt und freundlich.
 
Nach nur 3 Tagen und 574 km verlassen wir mit gemischten Gefühlen China. Weiter geht unsere Reise durch Pakistan.
 

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