Kirgistan - unterwegs auf der Weltreise 2019
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![]() Nachdem wir in Rekordzeit von 40 Minuten den Grenzübergang Usbekistan-Kirgistan geschafft haben, sind es noch knapp 10 km bis Osh. Wir fahren zwei Hostels an, die aber nicht geeignet für uns sind (zu niedriges Tor, unschöner Platz) und landen schliesslich im bei Overlandern beliebten Tes Guesthouse. Hier sind bereits einige Velofahrer, Motorradfahrer und andere. Mit Gunter und Kessy verbringen wir den Abend und quatschen bei Bier bis in die Nacht hinein und tauschen Reiseerlebnisse und Routen aus. | |
Samstag 06.07.2019: Osh.
Es hat letzten Abend und in der Nacht gewittert und heftig geregnet. Die Abkühlung hat uns gut getan und wir haben bestens geschlafen. Durch die Ruhe hier und unseren 1-Stunden-Jetlag werden wir erst kurz vor 10 Uhr wach. Eigentlich zu spät für das Frühstück. Wir dürfen aber trotzdem noch gehen und uns über die Reste des Buffets hermachen. Gunter und Kessy sind schneller unterwegs, sie wollen heute zum Peak Lenin Basislager und sind schon zum Weiterfahren bereit. Dafür haben wir neue Nachbarn bekommen mit denen wir schnell im Gespräch vertieft sind und die Zeit verplaudern. Andere gesellen sich zur Runde und das Woher und Wohin wird ausgetauscht und Infos werden präsentiert. | |
![]() Und wieder kommen neue Nachbarn im Tes Guesthouse an. Ein roter Magirus Jahrgang 1955 gesellt sich zur Runde. Die 5-köpfige Familie aus Deutschland ist seit 10 Monaten unterwegs und jetzt kurz vor dem Heimflug, weil das älteste Mädchen in die Schule kommt. Der Tag vergeht mit rumtrödeln, spielen mit den Nachbarskindern und plaudern mit anderen Reisenden. Am Abend tauchen plötzlich Gunter und Kessy wieder auf. Sie hatten am Peak Lenin einen Blattfeder Bruch und mussten umkehren. Morgen können sie in die Werkstatt um sie ersetzen zu lassen. Zum Glück ist ihnen das nicht auf dem Pamir Highway passiert, dort wäre kaum mit sofortiger Hilfe zu rechnen. | |
![]() Gunter macht sich auf den Weg in die Werkstatt und Kessy bleibt im Tes. Wir verplaudern mit ihr und der deutschen Familie den Vormittag. Dann gehen wir in ein Restaurant Mittagessen, Geld wechseln und in einem Supermarkt einkaufen. Als wir zurückkommen, wartet Kessy immer noch auf Gunter und das Auto. Offenbar dauert es doch länger als geplant, da die Werkstatt erst eine Blattfeder besorgen muss. Spät am Abend kommt er mit dem reparierten Auto zurück. Wir gehen heute mal früh ins Bett und verabschieden uns schon von den Beiden, denn sie wollen morgen wieder früh los. | |
![]() Heute wollen wir endlich mal in die Stadt auf den Bazar. Es ist bewölkt und sieht regnerisch aus und es ist nicht ganz so heiss. Also laufen wir bis zum Markt. Wir kaufen zwei SIM-Karten von verschiedenen Anbietern, damit hoffentlich mindestens einer gutes Netz hat. Das geht ruckzuck und ohne Pass. In einem der vielen Restaurants am Fluss beim Markt essen wir zu Mittag und schlendern anschliessend über den Markt, was mir wie immer mehr Spass macht als Tobias. Wir nehmen noch etwas Obst und Gemüse mit und fahren mit dem Taxi zurück. Im Guesthouse geben wir noch unsere Wäsche zum Waschen ab. | |
![]() Wir müssen mal wieder ein paar Aufgaben von unserer ToDo-Liste erledigen. Da sind wir bisher noch gar nicht dazu gekommen, weil wir uns immer wieder mit anderen verquatscht haben. Tobias arbeitet am Computer, kontrolliert die Bankgeschäfte, bezahlt Rechnungen und aktualisiert die Homepage. Ich will nochmals alleine auf den Bazar zum Stöbern. Unterwegs gehe ich in einen Coiffeur und lasse mir die Haare ein Stück kürzer schneiden. Ich frage gleich mal nach dem Preis um hinterher keine böse Überraschung zu erleben. 300 Som (4.30 CHF) soll das Ganze kosten und ich sage zu. Eine junge Frau kümmert sich sofort um mich. Zuerst Haare waschen. Es gibt keine Entspannungs- Wohlfühl- Wäsche, nein, der Kopf muss schliesslich sauber werden und es wird kräftig geschrubbt. Danach, für den Schnitt wird mir ein grosses Kunststoffzelt umgehängt und mir läuft der Schweiss in Bächen herunter. Das Durchschnittsalter im Salon ist ca. 18 Jahre. Die Angestellten, die gerade keine Kundschaft haben, drehen die Musik lauter und es wird nach Herzenslust getanzt. Meine junge Friseurin will es besonders gut machen und schneidet und schnippelt ewig an mir herum. Als sie mit dem heissen Fön kommt, bin ich klatschnass geschwitzt und ich lasse das Zelt wegnehmen. Sie föhnt noch eine Weile bis sie mit meiner Frisur zufrieden ist. Ich bin auch zufrieden, verlasse den Salon, und dränge an die frische Luft. Ich quetsche mich noch eine Weile durch die engen belebten Gassen des Bazars und fahre dann mit dem Taxi zurück. Ausser einer grossen Wassermelone habe ich nichts Passendes gefunden. Im Guesthouse können wir unsere gewaschene Wäsche entgegen nehmen und danach müssen wir noch unsere Wassertanks füllen. Von unserem Nachbar Dominik bekommen wir zusätzlich einen 25 m langen Wasserschlauch und können dadurch direkt von der entfernten Küche tanken. | |
![]() Wir wollen weiter durchs Gebirge über den Kaldamo Pass zum Ysyk Köl See. Alle die wir getroffen haben, haben von diesem Pass und dieser Route geschwärmt. | |
![]() Obwohl das eigentlich eine Nebenstrecke ist, ist die Strasse nach Jalalabad sehr gut ausgebaut und wir können endlich schneller als 40 km/h fahren. Aber prompt sitzt da die Polizei im Schatten eines Baumes und stoppt uns. Sie haben eine Laserpistole und wir ahnen nichts Gutes. Tobias muss mit den Autodokumenten aussteigen und den Polizist zum Polizeiauto begleiten. Dort bekommt er ein Foto gezeigt, auf dem wir mit 67 km/h zu sehen sind. | |
![]() Später lassen wir die Aufnahmen von unserer Dashcam nochmal zurück laufen, können aber kein 50 km/h Schild erkennen. Zum Trost: ein paar Einheimische müssen auch ein paar Som bezahlen und bekommen eine Quittung. Andere Autos fahren trotz pfeifenden und mit den Armen wirbelnde Polizisten einfach weiter... | |
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![]() Der Beton-farbene Fluss an dem wir stehen, fliesst durch ein breites steiniges Bachbett. Die grossen Steine sind bei Einheimischen sehr beliebt und werden fleissig eingesammelt. Während die beladenen LKWs die sehr steile steinige Auffahrt problemlos hoch kommen, haben die Pws schon mehr Probleme. So hat eine Familie eifrig Steine in den Kofferraum eines Ladas gepackt und will wegfahren. Schon auf dem ebenen Weg knallt das Auto bei jeder Bodenwelle auf den Boden und ganz spannend wird es als die Steigung kommt. Mit durchdrehenden Rädern, in einer riesigen Staubwolke und fliegenden Steinen hängt das Auto am Hang. Zuerst steigen die fünf Passagiere aus und fangen an zu schieben. Hoffnungslos. Bis der Fahrer auf die Idee kommt und nochmal ins Tal zurücksetzt und das Ganze mit viel Schwung meistert. Wir stellen unser Sonnentarp auf und geniessen beim Nichtstun die schöne Aussicht und den Tag. | |
![]() In Richtung Kaldamo Pass fahren wir weiter. Das Wetter ist schön, zwar etwas diesig, aber die Berge kann man gut sehen. Anfangs rollen wir noch ein paar Kilometer über eine glatte Teerstrasse, die aber bald in eine auch noch gut befahrbare Piste übergeht. | |
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![]() ![]() In engen Serpentinen schrauben wir uns höher und höher und haben immer wieder tolle Ausblicke ins Tal unter uns und die wie mit grünem Samt bezogenen Berge. | |
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![]() Wir fahren weiter und entdecken einen Weg, der zu einem 20 km entfernten Naturpark und nicht durch bewohntes Gebiet führt. Wir biegen ab und bleiben neben dem Weg auf einem Pfad in einer wunderschönen Blumenwiese stehen. | |
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![]() Wir hatten eine ruhige ungestörte Nacht, wollen aber trotzdem nicht hier am Fluss bleiben, weil der Platz nicht besonders schön ist. Wir fahren ein kleines Stück weiter. Ein paar Kilometer weiter kommen wir durch Kekerim, das erste richtige Dorf nach dem Pass. In einem der vielen Läden kaufen wir ein Brot. Es sind viele Kinder im Dorf unterwegs, aber sie sind sehr zurückhaltend. Die meisten winken freundlich. Die Pkws die hier herumfahren sind meist Audis, zum Teil in Schrott-reifem Zustand, aber sie fahren noch. An einem Flussufer nach dem Ort mit schöner Bergsicht bleiben wir stehen. | |
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Montag 15.07.2019: bei Kazarman.
Wir beschliessen endlich mal unsere Wassertanks zu reinigen. Die letzte Reinigung war in Dubai und ist 16 Monate her. Im nahe gelegenen Ort Kazarman soll es mehrere Wasserpumpen habe. Wir füllen die Reinigungsmittel in die Tanks und fahren die 12 km in den Ort. Leider sind auch hier die meisten Wasserstellen nicht mehr in Betrieb. Wir finden aber noch eine brauchbare und füllen unsere Wassertanks und ein paar Kanister zum sofortigen Gebrauch bis morgen. Wir fahren wieder an unseren alten Platz am Flussufer. Das Reinigungsmittel sollte etwa 10 Stunden einwirken. Abends und über Nacht leeren wir die Tanks über den Abwassertank und auch über die Frostwächter. | |
![]() Unsere Wassertanks sind am Morgen leer und es geht wieder zurück zur Wasserpumpe um die Tanks zu spülen. Bei einem Blick mit der Taschenlampe in die Tanks bekommen wir fast einen Schock, denn am Tankboden ist eine Schicht mit Sand und Steinen. Wo haben wir denn die abbekommen? Mit Lappen putzen wir die Tanks sauber und Tobias spült mit dem Schlauch kräftig nach. Eigentlich wollen wir die Tanks dann mit frischem Wasser befüllen aber die Dorfjugend verhindert das leider. Es hat sich schnell herumgesprochen, dass Touristen an der Wasserstelle sind und zeitweise zähle ich 15-20 Kinder jeden Alters. Sie werden immer aufdringlicher und man merkt, dass sie an Touristen gewöhnt sind. Sie quatschen einen mit ein paar Brocken Englisch an, reissen am Auto herum oder tunken ihre dreckigen Finger in unser neues Trinkwasser. Zuletzt wollen sie auch noch "money, money" und wir beschliessen die Aktion abzublasen und weg zu fahren. | |
Etwas ausserhalb vom Ortszentrum putzen wir nochmal in Ruhe gründlich und fahren dann später nochmal auf gut Glück zur Wasserstelle. Diesmal sind keine Kinder da und wir können beide Tanks neu füllen. | |
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![]() ![]() Am Morgen laufen wir noch ein Stück den Weg entlang. Es ist eine Sackgasse zu den Feldern und Wiesen, darum ist auch niemand bei uns vorbei gekommen. Unterhalb ist der kleine Ort Kosh-Bulak mit wenigen Häusern zwischen grossen grünen Pappeln auf die man von hier oben einen schönen Blick hat. Im Ort hat es fast nur Fusswege. | |
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![]() ![]() Die Bauern sind schon wieder an der Arbeit. Hier wir noch viel Handarbeit geleistet. Die Ackergeräte zum Gras schneiden oder Heu wenden, werden von Pferden gezogen und mit der Heugabel wird verladen. An steilen Hängen wird mit der Sense gemäht. | |
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![]() Es geht weiter durch das weite Tal des Flusses Naryn. Rechts und links begleiten uns fast kalkweisse, felsige Berge. Wie ein altes faltiges Gesicht haben sie viele Runzeln und Furchen. Je nach Lichteinfall werden die tiefen Furchen unterschiedlich beleuchtet und verleihen dem Berg ein anderes Aussehen. | |
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![]() Wir fragen auch gleich mal bei unserer Visa-Agentur nach wie der Stand unserer Visa ist und müssen erfahren, dass noch Unterlagen fehlen. Das fällt denen ja früh ein, schliesslich sind unsere Anträge schon einen Monat in der Schweiz. Da wir hier am Fluss gerade gutes Netz haben, schicken wir die gewünschten Unterlagen per Mail an die Agentur und hoffen, dass wir das China-Visum bekommen, sonst müssen wir uns einen Plan B überlegen. | |
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![]() Wieder mal unsere Wäsche waschen. Der Ort ist ideal, es hat Bäume zum Leinen spannen und vom warmen Wind ist die Wäsche schnell trocken. Der Platz ist wirklich schön, nur hat es hier wie so oft am Wasser viele dieser eklig kleinen Biester, die durch jedes Moskitonetz passen, einem zu jeder Tages- und Nachtzeit stechen und übel zurichten. Die vielen Stiche jucken tagelang und werden richtig dick. Am Vormittag treibt ein Hirte seine Schafe an den Bach zum Trinken und kommt für einen kleinen Schwatz hoch zu Ross kurz bei uns vorbei. Später kommt noch ein Tourist, der auf der anderen Seite des Bachs sein Lager aufgeschlagen hat zum "hallo" sagen vorbei. Er kommt vom Son-Köl See und erzählt, dass dort gerade ein Reiterfest stattfindet. Morgen ist es auch noch und wir überlegen uns auch dorthin zu fahren. | |
![]() Wir sind früh wach und entschliessen uns weiter zu fahren unabhängig vom Reiterfest wollen wir von hier weg. Es hat einfach zu viele Stechviecher, die man nur mit der chemischen Keule für eine Weile aus dem Auto bekommt. Jede freie Hautstelle hat mehrere Stiche und wir sind ständig am Kratzen, denn irgendwo juckt es immer. | |
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![]() Kurve um Kurve schrauben wir uns höher dem Moldo-Ashuu Pass entgegen. Auch wir werden ständig überholt und bekommen eine Ladung Staub ab. Aber wenn der Staub sich wieder gesetzt hat ist die Aussicht unbeschreiblich schön. | |
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![]() Und am Strassenrand bzw. Pistenrand wachsen wunderschöne bunte grosse und kleine Blumen. | |
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![]() ![]() Eine Schweizer Gruppe unterwegs im Minibus kommt zu uns rüber und wir unterhalten uns kurz. | |
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![]() ![]() Das gilt für traditionelle Jurten. Heute gibt es immer öfters grosse Jurten mit massiven Metall-Gestellen. Da braucht es für den Transport schon kleine Lastwagen und schnell aufgestellt sind die auch nicht mehr. | |
![]() ![]() Wir halten Ausschau nach dem Reiterfest, können es aber nicht entdecken und fahren noch ein Stück Richtung Osten am See entlang. | |
![]() Von weitem sieht es aus wie eine grüne Ebene, aber bei genauerem Hinsehen stehen wir auf einer Blumenwiese übersät mit z.T. winzig kleinen Blumen. Viele Edelweiss und andere leuchtende bunte Blumen recken ihre Köpfe auf kurzen Hälsen über das flache Gras. Sobald die Sonne weg ist, wird es schnell frisch und kühlt schon abends bis auf 8 Grad ab. | |
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![]() ![]() Obwohl wir hier auf 3030 Metern stehen, konnten wir gut schlafen. Schon während dem Frühstück beobachten wir das Verhalten der verschiedenen Tierherden, die um uns kreisen. Sie sind meist ohne Hirten unterwegs und scheinen ganz genau zu wissen, wo sie hin wollen oder müssen. Bei einzelnen Pferden sind die Vorderbeine zusammen gebunden, damit sie sich nicht zu weit entfernen. Oft sind mehrere Fohlen einzeln an ein langes Seil angebunden. | |
![]() Eine gemischte Ziegen-/Schafherde marschiert zügig an uns vorbei als ob es da vorne etwas Besonderes gibt und eine Pferdeherde kommt schon aus dieser Richtung. Und die Rinder laufen hintereinander schön auf dem Weg den sie schon getrampelt haben. So ist den ganzen Tag etwas los vor unseren Fenstern. | |
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![]() ![]() Vielleicht liegt es daran, dass es um den See gar kein Mobilfunknetz hat und die Menschen mehr Zeit für Anderes haben? | |
![]() Wir wollen ein Stück weiter und fahren am See entlang. Die Piste ist extrem löchrig und es hat grosse Steine, Kopfsteinpflaster im Original, so dass wir schon bald die Nase voll haben und zur Mittagszeit einen neuen Stellplatz beziehen. | |
![]() ![]() Etwas entfernt oberhalb stehen ein paar Jurten verteilt. Dieser Platz gefällt uns viel besser als der vorherige. | |
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![]() ![]() Der Tag begrüsst uns mit wolkenlosem Himmel und Sonnenschein. Wir bleiben heute auch noch hier. Schon in der >Früh können wir beobachten wie die Hirten der einzelnen Jurten ihre Tierherden dirigieren und wegtreiben. | |
![]() ![]() Auch hier hat es wieder sehr viele Edelweiss Blumen. Die hellgrauen Flächen auf den Fotos sind Edelweiss-Wiesen! | |
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![]() ![]() Als die Sonne verschwindet gehen auch wir ins Auto. Es kühlt schnell ab und die Nacht ist mit nur 6 Grad schon kalt. | |
![]() ![]() Wir haben fast kein Wasser und keine frischen Lebensmittel mehr. Deshalb fahren wir heute zurück an die Hauptstrasse Richtung Ysyk-Köl See. | |
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![]() Ein grosses Erfolgserlebnis haben wir am Parkplatz der Quelle dennoch. Nachdem wir unseren Abfall schon mehrere Tage um den Son-Köl See geschleppt haben, finden wir hier endlich einen zwar überfüllten Abfallbehälter, aber unser Mist hat darin auch noch Platz... | |
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![]() Wir fahren weiter, aus dem Ort raus. Es ist schon spät am Nachmittag, wir sind müde und die Nachtplatzsuche gestaltet sich schwierig, da die ganze Gegend relativ dicht besiedelt ist. | |
![]() Ein Stück weiter beim Orto-Tokoy Stausee finden wir ein Plätzchen im Tal, durch das die ganze Nacht ein sehr böiger stürmischer Wind pfeift. | |
![]() ![]() Auf spiegelglatter Teerstrasse (d.h. ohne Bodenwellen) gleiten wir nach Norden. Wir biegen von der Autobahn in ein Seitental mit einer Wasserquelle ab und füllen beide Tanks. Dabei setzen wir zum ersten Mal und erfolgreich eine Rako-Box als Behälter für unsere Pumpe ein. Bisher benutzen wir eine Ortlieb Faltschüssel, welche sich beim Wassertanken immer wieder mal "gefaltet" hat und dann ausgelaufen ist. | |
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![]() Bei Tokmok fahren wir zum Burana Minarett, "das" Wahrzeichen von Kirgistan und UNESCO Weltkulturerbe. Wir parken auf dem Parkplatz davor und wollen das Minarett morgen früh besichtigen wenn es noch nicht so heiss ist. Neben fliesst rauschend ein kanalisierter Bach vorbei und übertönt allfälligen Lärm vom Parkplatz. | |
![]() ![]() Um 17 Uhr taucht noch eine Hochzeitsgesellschaft mit viel Getöse in weissen Mercedesen und einem Stretch-Hummer auf. | |
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![]() ![]() Vor der Abfahrt muss der nicht gerade elegant gekleidete Hummer-Fahrer noch das inzwischen ausgelaufene Kühlwasser nachfüllen. Das ist nichts Besonderes, fast jeder Autofahrer muss vor der Abfahrt Kühlwasser nachgiessen... | |
![]() Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg um die historische Anlage und das Minarett von Burana zu besichtigen. Die Anlage ist UNESCO Weltkulturerbe, sieht für Nicht-Fachleute relativ einfach aus, aber ist bzw. war historisch ein wichtiger Ort. | |
![]() ![]() Auf dem Ausstellungsgelände sind auch noch zahlreiche Steine mit Felsgravuren, Figuren (Balbals), Mühlsteine und andere Fundstücke zu besichtigen. | |
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![]() Auch heute taucht wieder eine Hochzeitgesellschaft auf, diesmal in vielen schwarzen Mercedesen. Schon an der Bekleidung wird deutlich, dass die heutige Gesellschaft einiges wohlhabender ist, als die gestrige. | |
![]() Eigentlich wollten wir wegen dem Verkehrsaufkommen lieber am Sonntag in die Hauptstadt Bishkek fahren. Wir entschliessen uns dann aber, heute schon nach Bishkek zu fahren. Vororte und grosse Teile von Bishkek selbst sehen wie ein Dorf aus. Es hat kleine Häuser mit Gärten, eben wie ein grosses Dorf. | |
![]() Schliesslich landen wir im Friends Guest House, welches von der Lage her näher am Zentrum gelegen ist. Von hier aus kann man in wenigen Minuten zu Fuss zum grossen und interessanten Osh Bazar gehen. | |
![]() ![]() Heute besichtigen wir den quirligen und bunten Osh Bazar. Hier gibt es alles zu kaufen, Lebensmittel, Obst und Gemüse und sonstige Waren wie Kleider, Schuhe etc. Und auch sonst viel Interessantes zu sehen und beobachten. | |
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![]() Da es fast 40 Grad hat, bleiben wir mehrheitlich im etwas schattigen Garten des Hostels und lesen, faulenzen, aktualisieren unsere Homepage. Zum Mittagessen gibt es ein frisches gebratenes Huhn vom Osh Bazar, welches wir im Garten des Hostels essen. Ein gebratenes Huhn ist relativ teuer, das heutige hat 300 Som (ca. 4 Euro) gekostet. Zum Vergleich: das gestrige Mittagessen mit Getränk in einem einheimischen Restaurant hat für uns beide nur 250 Som gekostet. Das Preisgefälle in der Hauptstadt ist gross, es gibt einfache und günstige Dinge, wer etwas Luxus will, muss schnell tiefer in die Tasche greifen. Am Abend bekommen wir endlich die Information, dass es mit unserem China Visum geklappt hat. Wir dürfen also durch China reisen! Der Plan B entfällt zum Glück. Das wäre die Route nach Pakistan via Iran gewesen. | |
![]() Heute besichtigen wir den Dordoi Bazar. Da er etwas ausserhalb vom Zentrum liegt, fahren wir mit dem Bus dort hin. Es gibt eine App, mit der man die beste Buslinie vom Startpunkt bis zum Ziel findet (Bus.kg). Der Bazar ist etwa einen Quadratkilometer gross und eine Stadt für sich. Hier gibt es alles zu kaufen. Die Markthallen bestehen aus zwei Lagen von Containern. Im unteren ist der Laden und im oberen das Warenlager. Wir versuchen noch Dollar in chinesische Yuan zu wechseln. Obwohl viele Wechselstuben die chinesischen Kurse angeschrieben haben, hat aber niemand Yuan zum Wechseln. | |
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![]() ![]() Heute soll am Fahrzeug die Umschaltung für die zwei Dieseltanks repariert werden. Durch die Rüttelei auf den Pisten ist der Aluminium-Hebel abgeschliffen und greift nicht mehr. Via dem freundlichen und hilfsbereiten Personal vom Friends Guest House wird ein Kontakt zu einer Werkstatt vermittelt. Aber wir fahren nicht zur Werkstatt. Ein Mechaniker kommt vorbei und Tobias muss das Umschalt-Ventil ausbauen. Der Mechaniker nimmt es mit zur Reparatur. | |
Die Verständigung ist schwer, wir können kein Russisch und die anderen kein Englisch oder Deutsch.
Der sonst so nützliche Google Translator hat mit Kirgisisch echte Probleme.
Es kommen nur unverständliche Phrasen heraus. Vor ein paar Tagen haben wir via kirgisische SIM-Karte ein SMS bekommen.
Die Google Übersetzung aus dem Kirgisischen lautet: B c, 29. Juli 2019 In 26 Jahren Trächtigkeit ojidaetsya Kroliers anomalno gältig Braut. Wenn Allah vnimatelni! Info: 112. Bedeutend besser ist die Übersetzung wenn man Russisch als Ausgangssprache wählt: In der Zeit vom 26. Juli bis 29. Juli 2019 wird trockenes und ungewöhnlich heisses Wetter erwartet. Seien Sie aufmerksam! Info: 112. | |
![]() Auch heute verbringen wir den Tag überwiegend im Guest House. Wir warten geduldig auf das Zurückbringen der Dieseltank-Umschaltung. Gegen Abend fragen wir beim Personal nach und sie wollen anrufen, aber es kommt keine Rückmeldung. Wir fragen im Guest House, ob wir unseren Onkel Benz hier stehen lassen können während wir eine Woche in die Schweiz fliegen. Für eine Woche ist das okay, kostet pro Tag 300 Som und ist 24 Stunden bewacht. | |
![]() Auch heute ist es noch sehr heiss und wir verkriechen uns im Schatten. | |
![]() Da gestern die Tankumschaltung nicht mehr gekommen ist, erwarten wir sie heute. Wir sind am Morgen noch nicht mal angezogen als es an die Tür poltert und das reparierte Teil gebracht wird. Statt des kaputten Griffs haben sie zwei Schraubenschlüssel dran gemacht, Kosten 1000 Som (ca. 13 Euro, inkl. holen und bringen). Es sieht brauchbar aus und Tobias setzt nach dem Frühstück das gute Stück wieder ein. Es scheint zu funktionieren, aber genau kann man das erst sagen wenn wir das erste Mal den Tank umstellen müssen. Nachtrag: es funktioniert! Unsere kleinen und grösseren Reparaturen haben wir übrigens in einem separaten Kapitel "Pleiten, Pech, Pannen und Verbesserungen" auf der Seite "unsere Reisefahrzeuge" aufgelistet. | |
![]() Wir füllen unsere Wassertanks auf und putzen innen das staubige Auto, was aber ein sinnloses Unterfangen ist, denn nach dem kleinsten Windstoss ist es wieder genauso staubig wie vorher, weil die Fenster bei der Hitze Tag und Nacht offen sind. Wir setzen uns draussen hin und rutschen mit unseren Stühlen dem Schatten nach und warten auf den etwas kühleren Abend. Sonntag 04.08.2019: Bishkek. Wir packen unsere Koffer für die morgige Heimreise. Zum Glück hat alles in den zwei Koffern platz und wir können auf schweres und unhandliches Handgepäck verzichten. Ausser einem kleinen Ausflug um die Ecke zum Laden verbringen wir den Tag wieder im Garten des Guest House. Nach einem kurzen "Heimaturlaub" in der Schweiz und Deutschland geht unsere Reise in Kirgistan weiter. | |
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