Usbekistan - unterwegs auf der Weltreise 2019
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![]() Nach dem schweisstreibenden anstrengenden Grenzübertritt fahren wir nach Tashkent in die Stadt rein. Wir wollen auf einen Stellplatz von iOverlander an einem Flüsschen. Unterwegs dorthin kommen wir an einem Versicherungsbüro vorbei. Wir halten an und versuchen eine Autoversicherung zu bekommen. Vor dem Büro hat es eine Menschentraube von mindestens 10 Leuten die alle ins Büro wollen. Wir lassen das Vorhaben fallen und fahren weiter in die Stadt. Beim Stellplatz angekommen, müssen wir feststellen, dass hier inzwischen eine Baustelle ist und der Platz nicht mehr verfügbar ist. | |||
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![]() Heute haben wir einiges zu erledigen: Geldwechseln, Autoversicherung kaufen und SIM-Karte besorgen, am besten in der Reihenfolge. Wir laufen los und nach ein paarmal abbiegen kommen wir an einen Bazar, der hauptsächlich Elektrogeräte hat und zum Glück auch eine Bank die uns pro 1 USD 8550 Som gibt. Wir wechseln 200 $ und werden zum Millionär. Ein gutes Stück weiter kommen wir zu einem Versicherungsbüro wo wir die Autoversicherung kaufen: 1 Monat kostet umgerechnet 2.6 Franken. Wohl eher eine Alibiübung. Auch ist die Versicherung unabhängig von der Art und Grösse des Fahrzeugs. Wir marschieren in der Hitze weiter und erreichen Beeline wo wir die SIM-Karten besorgen. Die Mittagszeit ist schon vorbei, wir wollen etwas essen, was sich aber schwierig gestaltet, denn hier im Banken und Geschäftsviertel findet sich kein Restaurant. Wir laufen und laufen. Dieser Teil der Stadt ist nicht gerade spannend und sehr weitläufig. Wir landen schliesslich wieder am Elektrobazar wo wir am Morgen ein Restaurant gesehen haben. Im klimatisierten Restaurant essen wir und machen uns danach auf den Rückweg zum Hostel. Wir waschen noch den Rest unserer Bettwäsche in der Hostel Waschmaschine und relaxen dann etwas im Schatten. | |||
![]() Wir wechseln den Stellplatz und kommen in ein anderes Stadtviertel. In einem kleinen Parkgelände zwischen zwei grossen Hotels finden wir in einer Seitenstrasse ein ruhiges Plätzchen. | |||
![]() In der Hitze haben wir nicht Lust noch viel zu unternehmen, so gehen wir in ein nahe gelegenes koreanisches Restaurant essen und machen danach auch nicht mehr viel. | |||
![]() Taschkent hat kaum historische Gebäude. Bei einem schweren Erdbeben in den 60er Jahren wurde viel zerstört und so finden sich in der Stadt sehr viele Neubauten. Eine der Sehenswürdigkeiten ist der Bazar, angeblich der grösste in Usbekistan. Diesen wollen wir heute besuchen. Die Metrostation ist nicht weit entfernt und für 0,14 Franken pro Person und Fahrt befördert uns die rumpelige U-Bahn 4 Stationen weiter. Angeblich sollen die einzelnen Stationen auch sehenswert sein, aber wenn man die Metro von Moskau und St. Petersburg gesehen hat, so fallen diese hier doch sehr bescheiden aus. Auch hier fällt wieder die hohe Polizeipräsenz auf. An jeder Station, oft sogar im Wagen, ist mindestens ein Polizist. | |||
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![]() Auf dem Rückweg zur Metrostation kaufen wir noch etwas Obst. | |||
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![]() Wir fahren auf den Parkplatz der neuen Minor Moschee. Von hier aus kann man den Fernseh-Turm zu Fuss erreichen - meinen wir... Von dort oben hat man die Aussicht über die Stadt und es gibt ein Drehrestaurant. | |||
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![]() Er ist sehr schön und schattig aber nicht sehr japanisch. Einzig die kleinen Holzbrücken erinnern an Japan. Dafür hat es alte grosse Bäume die Schatten spenden. Weil gerade bewässert wurde, sind die meisten Parkbänke patschnass... Die meisten Parks in der Stadt die wir gesehen haben sind zwar toll aber neu angelegt und die Bäume sind noch klein, bieten kaum Schatten und es hat in der Regel keine Parkbänke. | |||
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![]() ![]() Obwohl wir schon am Rand des Platzes stehen, sind die Leute neugierig und laufen ums Auto. Irgendwann haben wir dann genug und beschliessen wieder zum alten Übernachtungsplatz bei den Hotels zu fahren. Dort haben wir es ruhig. | |||
![]() Für heute und morgen ist für die ganze Region Hitze bis 42 Grad angekündigt. Auf dem weiteren Weg durch das Ferganatal kommen wir über dem Kamchik Pass (2267 m) und wir hoffen dort oben einen Platz zu finden, wo wir die Hitze überstehen. Eine zweispurige Autobahn führt durch die Landschaft und schlängelt sich sanft auf die Passhöhe. Die felsigen Berge rechts und links der Strasse haben interessante Formen und Farben. Wir halten eifrig Ausschau aber es ist kein Entkommen von der Autobahn möglich. Die wenigen Strassen und Wege, die abgehen sind alle gesperrt. Auch hat es überall Militäranlagen und am Tunnel Ein- und Ausgang stehen bewaffnete Soldaten. | |||
![]() ![]() Wir kehren um und finden endlich zwischen ein paar Hügeln oberhalb des Dorfes einen Platz. | |||
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![]() Die Nacht ist ruhig und wir bleiben ungestört. So beschliessen wir auch heute noch hier zu bleiben. Wir spannen das Sonnensegel auf, waschen Wäsche und verbringen den Tag mit Relaxen. Der Wind weht ein wenig, was die Temperaturen angenehm macht. Gegen Abend wird es jedoch stürmisch und wir verziehen uns nach innen. So geht es auch in der Nacht weiter bis sich ein Gewitter mit Regen über uns entlädt und wir die Fenster schliessen müssen. | |||
![]() Wegen dem Regen in der Nacht sind die Bewässerungskänale zu reissenden braunen und schäumenden Strömen geworden. Wir fahren bis nach Kokand. Dort wollen wir den Xudayar Khan Palast besichtigen. Vor der grossen Palast-Anlage hat es einen abgesperrten stillgelegten Parkplatz. Von einigen Anwohnern wird das Blechtor geöffnet und wir dürfen dort übernachten. | |||
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![]() ![]() Wir verbringen die Nacht alleine und ruhig auf dem Parkplatz. | |||
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![]() Von hier aus geht es nach Marghilan. Eine grössere Stadt in der eine Seidenfabrik ist, die man besichtigen kann. Wir können direkt davor parken. In verschiedenen Gebäuden kann man die Seidenfabrikation mit ihren einzelnen Fertigungsstadien beobachten. Seidengewinnung, Färberei und Weberei. Die Türen sind offen und die Arbeiterinnen freuen sich offensichtlich über Besucher. Wir bekommen Tee und Brot mit scharfer Sauce und Infos auf Usbekisch. Im Verkaufsshop kann man die Produkte zu überteuerten Preisen kaufen. Auch Kreditkarten werden akzeptiert. Auf dem Bazar sind die Sachen billiger. | |||
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![]() Danach laufen wir zum Frischmarkt und kaufen ein. Eine weitere Attraktion des Ortes sind die tollen Brote die in grosser Menge in fast jedem zweiten Haus gebacken werden und mit unterschiedlichen Ornamenten verziert sind. Wir fragen uns, wer all die vielen Brote essen soll. Wir fahren aus der Stadt und wollen gleich einmal einen Stellplatz finden. Das Ferganatal ist dicht besiedelt. Mit 10 Millionen Einwohnern fährt man quasi durch ein Endlosdorf, ein Ort nach dem anderen. | |||
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![]() Andijan ist eine grössere schöne Stadt aber ohne besondere Sehenswürdigkeiten, obwohl sie gemäss Wikipedia schon 3000 Jahre existiert. Hier ist heute die Automobil-Industrie zuhause und baut die Chevrolets für die Usbeken. Fast jeder Usbeke fährt einen Chevrolet (ehemals Daewoo). | |||
![]() Ein paar Strassen weiter probieren wir es wieder in einer Seitenstrasse. Wir informieren die nächsten Nachbarn, dass wir hier über Nacht bleiben, was aber niemanden gross zu interessieren scheint. Etwas später klopft es, wir bekommen ein Handy durchs Fenster gereicht und jemand fragt auf Englisch ob wir Probleme haben. Als das geklärt ist, wird es still und wir gehen bald ins Bett. | |||
Um 1 Uhr nachts werden wir durch lautes energisches klopfen unsanft geweckt. Draussen stehen zwei uniformierte Polizisten und ein paar Leute in Zivil. Unsere Pässe werden verlangt, begutachtet und fotografiert. Man telefoniert und wir müssen warten. Eine halbe Stunde später kommt ein englischsprachiger Offizieller dem wir alles nochmal erklären: Schweizer Touristen, hier übernachten, morgen Ausreise nach Kirgistan etc. Er fragt nochmals nach Waffen, gibt uns die Pässe zurück und entschuldigt sich für die Störung. Dass die Polizei hier sehr präsent ist haben wir schon gemerkt, obwohl wir bisher in keine Kontrolle auf der Strasse geraten sind. Anscheinend gibt es hier im Ferganatal noch islamisch-extremistische Gruppierungen, die auch für einige Anschläge im Westen verantwortlich sind: London, New York etc. Nach dieser nächtlichen Störung ist bei mir an Schlaf erst mal nicht mehr zu denken. | |||
![]() Gerädert und müde machen wir uns am Morgen auf den Weg zur Grenze, die noch etwa 50 km entfernt ist. Problemlos und ohne Wartezeit können wir in den Zollhof einfahren und bringen das übliche Prozedere auf usbekischer Seite schnell hinter uns. Auch auf kirgisischer Seite geht es auch flott voran. Wir werden von einem Beamten begleitet und dürfen als Touristen die Warteschlange überspringen. Hier bei der Einreise will das erste Mal niemand ins Auto schauen. Ganz ungewöhnlich haben wir schon nach 40 Minuten die Grenze passiert. | |||
Fazit Usbekistan:
Diesmal haben wir nur einen kleinen Teil und für kurze Zeit Usbekistan bereist.
Tashkent hat keine besonderen historischen Sehenswürdigkeiten und ist eine moderne und grüne Stadt mit einem grossen lebendigen Bazar.
Das heisse und dicht besiedelte Ferganatal ist landschaftlich ohne Highlight und nicht unbedingt eine Reise wert.
Der Extraloop durch Kasachstan und Usbekistan von über 1'500 Kilometern hat sich also nicht wirklich gelohnt
und würden wir so auch nicht mehr machen sondern wir würden direkt nach Kirgistan fahren.
Da wir ja 2018 schon mal in Usbekistan waren, ist uns diesmal vieles schon bekannt vorgekommen. Wir haben nicht mehr so viele Fotos geknipst wie das erste Mal, genossen aber intensiv das bunte Treiben auf den Märkten und Strassen sowie auch den Kontakt mit den sehr freundlichen Menschen. |
Nach 9 Tagen und 514 km verlassen wir Usbekistan. Unsere Reise geht weiter in
Kirgistan.
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