2009 Südamerika Brasilien (Teil 1)

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Der Grenzübertritt nach Brasilien war problemlos und die brasilianischen Beamten waren sehr hilfsbereit. Einer konnte sogar sehr gut Deutsch, eher eine Ausnahme, wie wir später merken mussten. Da zufällig wieder mal der Computer ausgefallen war, dauerte es etwas länger, denn die Formulare mussten von Hand ausgefüllt werden.

In Rio Grande erreichten wir pünktlich die Fähre nach Sao Jose do Norte, konnten vorher sogar noch Geld aus einem Automaten beziehen. Nur fuhr die Fähre nicht pünktlich los und so erreichten wir die andere Seite erst spät bei Sonnenuntergang.
 
Auf der Fähre lernten wir den Besitzer des Hotels Parque da Lagoa in Tavares kennen, der uns eine Camping-Möglichkeit im Hotelgarten anbot. Zum Glück ist die Strasse inzwischen sehr gut ausgebaut und hatte keine Meter-tiefen Löcher mehr, wie das gemäss Beschreibungen früher war. Und so erreichten wir in rasanter Nachtfahrt im kleinen Konvoi unseren ersten Nachtplatz in Brasilien.
 
Der kleine Nationalpark Lagoa de Peixe liegt gleich neben der Strasse. Hier konnten wir die ersten Wasservögel beobachten. Da gerade Flut war, verzichteten wir auf eine Fahrt mit dem Auto durch die salzige Lagune.
 
An der Küste hat es einen Badeort nach dem anderen. Da aber keine Saison war, waren diese Orte wie ausgestorben und die Strände menschenleer.
 
Die Küste hatte uns sehr gefallen. Die schönen blauen Meeresbuchten werden von bewaldeten Bergen umrandet. Die Vegetation ist tropisch.

Als wir abends ankamen, war alles neblig-feucht und trüb, dafür schien am nächsten Morgen wieder die Sonne.
 
Im Reservat Salto Morato bewunderten wir die saftig grüne tropische Vegetation des sogenannten Atlantikwaldes. Hier wachsen viele unserer Zimmerpflanzen in der freien Natur.
 
Südlich der Riesengrossstadt Sao Paulo fuhren wir der Küste entlang weiter. Die Küste ist recht dicht besiedelt und die Hochhäuser stehen sozusagen am Strand. Der Autoverkehr war zu unserer Freude relativ entspannt und gelassen.
Etwas weiter östlich wurde es wieder etwas einsamer, wobei einsam eigentlich nicht korrekt ist, denn die gesamte Küste ist besiedelt.
 
Bei Sonnenschein erreichten wir am Abend Ilhabela und freuten uns auf den morgigen Tag. Wir suchten schnell einen Campingplatz, da es schon eindunkelte und sparten das Fotoknipsen auf morgen.

Am nächsten Morgen war jedoch nichts mehr mit Fotoknipsen, denn die ganze Küste war mit dicken schwarzen Wolken behangen und es regnete.
 
Im Regen fuhren wir weiter. Ab und zu war der Blick frei auf eine der unzähligen Buchten.
 
Im kleinen malerischen Städtchen Paraty machten wir einen längeren Halt.
Wäsche waschen lassen und ein ausgiebiger Stadtrundgang waren angesagt.

Bei Flut wird ein Teil der Stadt überflutet und die Strassen sehen aus wie Kanäle.
In Paraty hat es unzählige Restaurants und Souvernirshops. Der grösste Teil der Touristen sind Brasilianer.

Einmal im Jahr findet in Paraty das Festival da Pinga statt, das Zuckerrohrschnapsfest. Wir haben den Zuckerrohrschnaps probiert, aber er überzeugte uns nicht.

Ebensowenig überzeugte uns der brasilianische Wein. Er hat meist fast so wenig Alkohol wie das Bier und ist ziemlich teuer. In Brasilien wird Bier getrunken.
 
Wir beabsichtigten nach Rio de Janeiro rein zu fahren, doch wegen dem feuchtgrauen Wetter drehten wir kurz vor Rio wieder um und fuhren im Landesinnern zurück in Richtung Sao Paulo.

Die Autobahn im Landesinnern ist interessant, sie führt oft steil und mit engen Kurven durch die Berge.
 
Die Strecke auf der Autobahn via Sao Paulo in den Norden war landschaftlich nichts Besonderes.
Zudem war es die teuerste Strecke: an einem Tag bezahlten wir ungerechnet mehr als 50 Franken Strassengebühr für 750 km.
 
Das kleine romantische Städtchen Goias haben wir uns genauer angesehen. Entlang den Kopfstein-Strassen stehen schön renovierte bunte Häuser.

Hier im Norden (bzw. genauer gesagt eigentlich erst in der Mitte) Brasiliens fiel uns auf, dass es viel weniger weisshäutige Brasilianer hat als an der Küste im Süden.
 
Im Landesinnern war es viel trockener.
Einige Bäume blühten wunderschön lila und gelb.
In Aruana machten wir Rast am Rio Vermelho. Es war ziemlich heiss, aber zum Glück hatte es Schatten spendende Bäume.
Der freundliche Campingplatzwart erzählte uns noch, dass es dieses Jahr viel zu trocken sei.
 
Schon am nächsten Morgen war es nicht mehr zu trocken! Es hatte die ganze Nacht geregnet und auf der matschigen Piste von Aruana nach Britania steckten schon einige Lastwagen fest.

In Britania konnten wir Vögel und Fische beobachten und abends auch die Moskitos spüren. In der Dunkelheit hat mich ein Biest heftig gestochen, es fühlte sich an, als ob eine grosse Nadel mit aller Kraft bis zum Knochen in die Schulter gebohrt wurde. Es tat noch eine Weile weh, aber danach war davon nichts mehr zu spüren und zu sehen.
 
Die Strassen sind ganz unterschiedlich befahren. Auf einigen Strecken waren wir fast alleine unterwegs. Auf anderen fuhren wir in endlosen Lastwagen-Konvois mit.
 
Bei Chapada do Guimaraes fällt das Gebirge fast plötzlich in die Ebene ab.

In Brasilien gibt es viele Millionenstädte, deren Namen bei uns gar nicht bekannt sind, hier zum Beispiel Cuiaba.

Hier wollten wir im Park gerne die Wasserfälle besichtigen, doch der Park hat so unfreundliche Öffnungszeiten, dass er sicher mangels Besuchern bald geschlossen und in eine Baumwoll-Plantage oder Rinderfarm umgewandelt wird.
 
Einkauf im Supermarkt: ist die Einfahrt zum Parkplatz hoch genug für unser Auto? In diesem Makro gab es alles, aber nur in grossen Portionen: gefrorenen Fisch oder Huhn ab 2 kg aufwärts, Getränkedosen nach Bedarf gleich palettenweise.

Mit aufgefüllten Proviantvorräten geht es weiter in die Ebene des Pantanal.
 
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