Indien - unterwegs auf der Weltreise 2019
|
zur Übersicht 2019
|
Dienstag 26.11.2019: Ranakpur-Udaipur (105 km).
Nach ein paar Tagen in Ranakpur packen wir zusammen und fahren weiter nach Udaipur. Die einspurige Strasse schlängelt sich durch die Berge. Leider ist es ziemlich diesig und die Fernsicht sehr eingeschränkt. Unterwegs halten wir an einem Bottleshop und kaufen nochmals Bier, diesmal für nur 130 Rupien. Am Stadtrand von Udaipur finden wir einen guten Reliance Supermarkt (24.606434, 73.690527) und füllen unsere Vorräte wieder auf. |
![]() Der Verkehr ist höllisch und Tobias kriegt die Krise als wir das Hotel schon fast sehen, uns nur noch 500 Meter vom Ziel trennen und wieder eine Schranke auftaucht. Wir wollen schon aufgeben und wieder aus der Stadt raus fahren und an einer Tankstelle übernachten, als ein junger Inder kommt und sagt wir können durchfahren. Die Schranke wird geöffnet und wir fahren rein. Alle entgegen kommenden Fahrzeuge winken ab und geben zu verstehen, dass wir hier nicht weiter kommen. Wir beachten sie nicht, fahren einfach weiter. Motorradfahrer können ja nicht beurteilen wo unser Onkel Benz durchkommt (geschweige denn wo sie selbst durchkommen;-). |
![]() Schliesslich erreichen wir das Rangniwas Palace Hotel, werden sehr freundlich empfangen und dürfen hier stehen bleiben. Gott sei Dank. Wir sind ziemlich im Zentrum der Stadt, ab hier werden die Gassen wirklich eng. Es wird schon dunkel, wir sind hungrig und gehen ins Hotel-Restaurant zum Abendessen. Wir essen herrlich zartes Poulet boneless sweet/sour. |
![]() ![]() Zu Fuss gehen wir in die Stadt und verschaffen uns erst mal einen Überblick. Wir schlendern durch die Gassen. |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
![]() Wir kommen an einer Wäscherei (150 Rupien/kg, 24.582218, 73.679744) vorbei und beschliessen morgen unsere Bettwäsche hier ab zu geben. |
![]() ![]() Ein Einheimischer erklärt uns, dass es dieses Jahr sehr viel geregnet hat und deshalb das Stromnetz für lange Zeit ausgefallen war. Nun wird in fast jeder Gasse und Strasse das Netz neu verlegt und die Stromkabel kommen unter die Erde. |
![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() In Udaipur hat es viele sehr schöne Malereien an Hauseingängen. Bekannt sind auch die sehr detaillierten Miniatur-Malereien aus Udaipur. Wir hatten im Jahr 2000 hier welche gekauft. |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
![]() Am Vormittag schreibe ich Reisebericht und Tobias unterhält sich mit einem Fahrer des Hotels. Er ist sehr hilfsbereit und kennt sich gut aus. Er möchte helfen unseren nötigen Ölwechsel zu organisieren. Er fährt mit Tobias mit einem Tuktuk in die Stadt um das passende Öl zu kaufen. Mit 25 Litern Öl kommt Tobias zurück (7280 Rupien, ca. 93 EUR). Der Chef vom Ölladen war schon mal mit seiner Familie in Switzerland und war ganz begeistert. Tobias sagte Switzerland sei klein und Indien gross, worauf der Chef meinte "India is too big". Morgen Vormittag will uns der Fahrer zu einer Werkstatt zum Ölwechsel führen. |
![]() Die Einheimischen fragen ob wir nicht kalt hätten. Für sie ist jetzt schon Winter und sie ziehen sich warm an. Die Temperaturen sinken allmählich und es wird auch hier Winter. Vor allem am Morgen und am Abend wird es frisch mit nur noch etwa 14 Grad und man kann schon eine Jacke vertragen, vor allem weil sich hier alles draussen abspielt. Die Restaurants sind alle im Freien, nicht in geschlossenen Räumen. Am Tag ist es meist dunstig und die milchige Sonne schafft es gerade noch die Temperaturen auf etwa 25 Grad zu erwärmen. |
![]() ![]() ![]() |
![]() Damit es noch nicht so viel Verkehr hat, machen wir uns schon gegen 9 Uhr auf den Weg zum Ölwechsel. Der Fahrer ist von Udaipur, kennt sich bestens aus und leitet Tobias durch die Stadt. Wir fahren zur Tata Werkstatt. Die hat leider keinen passenden Ölfilter, also fahren wir zur nächsten Werkstatt. Auch die hat keinen Filter, den gibt es in Delhi oder sonst wo in einer grösseren Stadt. Blöd. Sie sagen sie könnten den Ölwechsel machen und den Filter manuell reinigen. Also okay. Mit Benzin wird der Filter geputzt und ist danach sauberer als ein neuer Filter, hoffentlich. Das Abschmieren fällt leider aus, weil das Stromnetz mal wieder zusammen bricht und nichts mehr geht. Der Fahrer der uns begleitet sagt 300 Rupien (4.30 CHF) für den Ölwechsel seien genug. |
![]() ![]() |
![]() ![]() Hier wohnen die nicht so wohlhabenden Leute und der Gegensatz zum Touristenzentrum und den Palästen könnte krasser nicht sein. Die Wassergräben rechts und links der Gasse sind zum Teil verstopft und stinken bestialisch. Der Dreck wird dann raus gekratzt und auf die Strasse geworfen, wo er liegen bleibt und weiter stinkt. Ratten flitzen herum und fressen an dem Dreck. |
![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() Danach geht es zur Wäscherei die Wäsche abholen. Sie ist zum Glück fertig. Der ewige Kampf um ein Tuktuk ist nervend. Von uns als Touristen wird erst mal der 3-fache Preis verlangt und es braucht Zeit zum hartnäckigen Handeln bis einer bereit ist für weniger zu fahren. Weil das Restaurant bei uns im Hotel gutes Essen mit angemessenen Preisen hat, gehen wir wieder hier zum Abendessen. Zudem ist es ein ruhiges Plätzchen im Trubel der Stadt. |
![]() Wir verbringen den grössten Teil des Tages vor dem Laptop. Tobias arbeitet an der Homepage und stellt den ersten Teil Indien online. Ich recherchiere für die Weiterreise nach Südostasien. Denn nun steht fest, dass wir mangels Teilnehmer nicht mit Jörn durch Myanmar fahren werden. Zudem ist bis jetzt auch die Grenze Myanmar-Laos zumindest für ausländische Touristen mit Fahrzeug immer noch nicht offen und die Einreisekontrollen an der Grenze Myanmar/Thailand haben sich seit 1. November verschärft. Ohne Permit und Guide lassen die Grenzer einen mit eigenem Fahrzeug nicht mehr einreisen. Im Hotel-Garten sind zwei Arbeiter den ganzen Tag mit dem Renovieren von alten Hotel-Möbeln beschäftigt. Ihre Arbeitsgeschwindigkeit wirkt sehr meditativ und ist von vielen Tee-Pausen unterbrochen. |
![]() Heute skypen wir mal wieder, denn wir haben hier ein gutes Netz. Am Nachmittag gehen wir durch den Stadtpalast ins Zentrum. Auch für die Aussenanlagen muss man Eintritt bezahlen (30 Rupien pro Person). |
![]() ![]() Auf das Museum haben wir verzichtet, denn der Hunger treibt uns vorwärts. Wir finden am Lal Gath ein Dachrestaurant mit schöner Aussicht auf die Stadt und den See. |
![]() ![]() ![]() |
Montag 02.12.2019: Udaipur.
Für unsere Weiterreise nach Südostasien haben wir verschiedene Varianten überlegt. 1. Wir verschiffen Onkel Benz von Indien nach Malaysia (Kuala Lumpur), was wahrscheinlich sehr bürokratisch und teuer ist. 2. Wir fahren von Nepal via China/Tibet nach Laos, auch sehr teuer, aber dann haben wir wenigstens etwas für das Geld. 3. Wir fahren doch durch Myanmar und besorgen uns für Thailand ein Permit und Guide, was im Moment eher kompliziert aussieht. |
![]() ![]() Ausserdem haben wir heute unseren Heimaturlaub im Februar/März 2020 organisiert und alles gebucht. Wir werden von Kathmandu aus fliegen und dort das Auto unterstellen. |
![]() ![]() |
![]() ![]() Fast jedes Haus hat einen mehr oder weniger grossen eigenen Haus-Tempel. |
Dienstag 03.12.2019: Udaipur.
Erste Rückmeldungen der China Reise-Agenturen zu unserer Weiterreise nach Südostasien treffen ein: Die Agentur "Tibetmoto" erteilt uns eine Absage. An dieser Grenze gäbe es Probleme mit der Kautions-Hinterlegung für das Fahrzeug, weil das momentan nicht klar geregelt sei. Sie machen deshalb aktuell keine Touren von Nepal aus nach China. Wir könnten aber von Laos nach Nepal reisen. Haha... Die nächste Agentur "Adventure Tour China" teilt uns mit, dass wir als Einzelreisende keine Genehmigung bekommen. Die Formalitäten für Tibet-Reisen müssen in Kathmandu via ein Reisebüro abgewickelt werden. Auch das Visum muss hier und nicht in der Schweiz beantragt werden. Es werden nur Permits für Gruppen erteilt, allerdings ist es möglich, dass wir zwei als "Klein-Gruppe" einreisen könnten. Die Agentur "Greatway Tour" erwähnt davon nichts, verlangt aber neben den Reisekosten von knapp 7000 USD noch die Kautions-Hinterlegung von 8000 USD für das Fahrzeug durch uns. Diese Kaution würde nach der Ausreise natürlich zurück überwiesen. Risiko! Gar nicht gemeldet hat sich die Agentur "Navo". Nachtrag: diese Agentur hat auch später nicht mehr geantwortet. |
![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() Wir recherchieren wieder für unsere Weiterreise nach Südostasien, denn wir haben uns gegen eine Fahrt durch China entschieden. Im Internet finden wir Infos, dass doch immer wieder Traveler durch Myanmar und Thailand fahren. Wir nehmen Kontakt mit Wolfgang P. auf, der Begleiter für ein Myanmar Crossing sucht und informieren uns über die Thailand Einreise. Unmöglich scheint das nicht zu sein und so entschliessen wir uns für diese Variante. Wolfgang ist sehr entgegenkommend und verschiebt zweimal das Reisedatum nach hinten, damit wir genügend Zeit zur Anreise durch Indiens Osten zur Myanmar Grenze haben. Es sind von Kathmandu aus immerhin 1500 km auf meist nicht sehr guten und extrem kurvigen Strassen. |
![]() Heute fahren wir nach neun Tagen in Udaipur weiter. Wir sind am Stadtrand von Udaipur als plötzlich der Summer im Fahrerhaus einen ohrenbetäubenden Lärm macht. Zuerst denken wir, dass draussen einer hupt, aber es ist in unserem Fahrerhaus. Eigentlich soll der Summer nur ansprechen, wenn die Kühlwassertemperatur zu hoch ist. Die Anzeige zeigt aber normale Werte. Bei einer Werkstatt stoppen wir. Ein Mechaniker schaut sich das kurz an und klemmt dann die Kabel vom Summer ab. |
![]() Entlang der Strasse hat es immer wieder Hotels, auch recht einfach aussehende, aber meist nennen sie sich "Resort" oder "Palace". Im Gegensatz zu den Tankstellen wo wir sonst oft waren ist hier viel los. Fast alle Anwesenden wollen unser Auto von innen ansehen. Es werden wieder mal viele Selfies und Videos gemacht. |
![]() ![]() Am Vormittag fahren wir die restliche Strecke bis nach Bundi. Die Strasse hat wie gestern auch schon immer wieder grosse Bodenwellen. An einem Park in Bundi finden wir einen Parkplatz und laufen von dort aus in die Stadt. |
![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() Allerdings verzichten wir auf gebratene australische Ureinwohner, welche auf der Speisekarte angeboten werden... Es gibt Momos für mich und ein belegtes Chapati (Pizza) für Tobias. |
![]() |
![]() Es sind nur noch wenige Kilometer wieder auf sehr guter Strasse bis zum Tiger Valley Hotel in Sawai Madhopur. Wir werden freundlich empfangen und können kostenlos hier stehen, wenn wir im Hotel Restaurant essen. Machen wir. Wir buchen gleich für den Nachmittag eine Tiger-Safari (2500 Rupien pro Person). Der offene Jeep holt uns um 14 Uhr ab und bringt uns vor Einbruch der Dunkelheit zurück. Im Jeep fährt noch ein indisches Paar mit ihren zwei erwachsenen Töchtern mit, die auch im Hotel wohnen. Alle sprechen gut Englisch und so können wir uns doch nett unterhalten. Die Safari durch das Reserve ist ganz interessant. |
![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() Gemeinsam mit der Indischen Familie sitzen wir am gleichen Tisch und unterhalten uns. Wir werden über unsere Reise gefragt und sie erzählen von sich. Die Eltern sind Geschäftspartner und haben in Mumbai ein Geschäft für Wasserpumpen und PVC-Wasserrohre. Eine Tochter studiert noch Jura, die andere ist Informatikerin und geht nächstes Jahr nach Europa um weiter zu studieren. Der Anlass für die Ferienreise ist die Silberhochzeit der Eltern und die bevorstehende Reise der Tochter nach Europa. Sie sind Jains und geben viele Infos über ihre Religion zum Besten. Sehr interessant. |
![]() |
![]() Die rasante Fahrt im offenen Jeep und die abendlichen Freiluftaktionen gestern haben uns nicht so gut getan. Sowieso gesundheitlich schon etwas reduziert, sind wir heute beide wieder etwas erkältet. Wir verbringen den Tag überwiegend im Auto und schonen uns. Bei einem Rundgang ums Auto stellt Tobias fest, dass die Halterung des Wohnaufbaus schon wieder gebrochen ist. Die Reparatur vor wenigen Tagen und wenigen Kilometern hielt also nicht lange. Der Hotelmanager bietet an uns zu einem Schweisser zu bringen, was wir morgen in Angriff nehmen werden. |
![]() Gleich nach dem Frühstück fahren wir in die Stadt zum Schweissen der Halterung. Der Manager fährt vorne mit, freut sich riesig und geniesst die Fahrt im Truck. Er ist sehr angetan von unserem Auto. Er und die Hotel-Belegschaft haben es ausgiebig besichtigt und gefilmt. Diesmal sind wir in einer LKW Werkstatt und die Schweisser machen einen besseren Eindruck. Der Manager überwacht alles, damit die Arbeit ordentlich ausgeführt wird. Ich gehe wieder in den Ort und kaufe Früchte. Ich darf für mich neue Früchte probieren und kaufe gleich davon: sogenannter Breiapfel (engl. Mud Apple, schmeckt etwas wie Birne) und süsse Tamarinde (schmeckt süss/säuerlich, aus der Region: Thailand). Als ich zurück komme ist schon alles fertig und wir können zurück fahren. |
Dienstag 10.12.2019: Sawai Madhopur.
Am Hotel können wir Wasser tanken und so beschliessen wir heute mit unserer Waschmaschine Wäsche zu waschen, das erste Mal seit der Reparatur. Leider funktioniert sie nicht richtig. Das Wasser läuft ohne zu stoppen in die Maschine. Zum Glück merken wir es rechtzeitig bevor sie überläuft. Tobias ist hell begeistert, weil er nun die Waschmaschine ausbauen muss damit es ihm nicht langweilig wird. Die Boys vom Hotel helfen tatkräftig mit. Es ist nur eine Schlauchverbindung getrennt, die Tobias wieder zusammen steckt und schon funktioniert sie wieder. Bis zum Nachmittag ist auch unsere Wäsche trocken und kann wieder versorgt werden. Das nächste Problem taucht auf: der Kühlschrank. Er brummt gefühlt etwas zu lange und stellt erst nach mehrmaligen Versuchen wieder ab. Wir bauen ihn aus und sehen, dass er hinten wie erwartet total verstaubt ist. Tobias saugt ihn zuerst ab und bläst dann noch mit Druckluft durch. Danach funktioniert auch er wieder wie er soll. In der Zwischenzeit füllt ein Boy vom Hotel unseren Wassertank, so dass jetzt wieder beide voll sind. Wir sind inzwischen die einzigen Gäste hier und alle kümmern sich um uns. Nach getaner Arbeit gehen wir essen. Für uns wird immer extra und frisch gekocht. Wir wagen es wieder mal ein Schaffleisch Menü zu bestellen (war bisher meist sehr zäh). Da das aktuell nicht im Haus ist, muss ein Angestellter erst auf den Markt fahren und welches besorgen. An anderen Orten hiess es bei so einer Situation immer "sorry finished". Zum Glück sind wir noch nicht am Verhungern, denn es geht eine Weile bis das Essen auf dem Tisch steht. Sogar das Mutton kann man essen, es ist zwar nicht sehr zart und viel ist an den Knochen auch nicht dran. Aber wie immer ist die Sosse bzw. das Curry sehr gut. |
![]() Heute wollten wir ursprünglich nach Jaipur weiter fahren, aber da es Tobias vor den Stadtfahrten graust, lassen wir diese 3-Millionen-Stadt aus. Wir haben Jaipur ja schon beim letzten Mal besichtigt. Nun fahren wir direkt nach Delhi. Es geht quer durch und anfangs ist die Strasse sehr schlecht mit vielen Baustellen. Auf der Autobahn wird die Strasse besser, dafür ist um die Orte herum auch viel mehr Verkehr. Wir fahren einfach soweit wir kommen und halten dann an einer Autobahn-Raststätte. Es hat hier einen 24 Stunden bewachten Parkplatz, wo wir uns für die Nacht hinstellen dürfen. |
![]() Das Mobilfunknetz hier ist gut und Tobias beschliesst sich einen Facebook Account zu erstellen. Das klappt auch ganz gut, nur wird wenige Tage später sein Account gesperrt. Wieso, weshalb, warum? Darauf gibt es keine konkrete Antwort. Facebook verweist nur auf die nicht sehr hilfreichen Hilfe-Seiten. Irgendwo findet er einen Link, wo er seine Ausweis-Kopien hochladen kann. Drei Wochen später immer noch keine Rückmeldung und sein Account ist immer noch gesperrt... der Like-Button wird um 180 Grad gedreht... und weitere drei Monate später... siehe oben... |
![]() Ich habe am Morgen keine Beschwerden mehr, kann wieder normal essen und wir fahren weiter. Wir haben geplant noch vor Delhi zu übernachten und morgen früh in die Stadt zu fahren. Gurgaon, ein Vorort vor Delhi, ist eine riesige Satellitenstadt, wo es einen grossen Spar Hypermarket in einer Mall haben soll. Wir fahren dort hin. |
![]() Danach geht es in den Spar. Wir bestaunen all die tollen Esswaren, die wir seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen haben. Da wir in Delhi wahrscheinlich auch nicht selber kochen, müssen wir uns mit dem Einkaufen leider etwas zurück halten. Aber bevor wir weiter fahren Richtung Nepal werden wir sicher noch kräftig zuschlagen. In einem angeschlossenen Bottle Shop kaufen wir ein paar Dosen Bier mit einem Alkoholgehalt von nur 5 Prozenten. Meist wird nur Bier "extra strong" mit 8 oder mehr Prozenten verkauft, was wir nicht mögen. |
![]() Da es nur noch 20 Kilometer bis zu unserem ausgesuchten Stellplatz sind, beschliessen wir doch noch in die Stadt zu fahren. Der Verkehr ist höllisch. Aus drei Spuren werden fünf gemacht und dazwischen noch die Töfffahrer. Zu allem Übel fängt es auch noch an zu regnen. Aber nach knapp zwei Stunden und ein paar Umwegen wegen gesperrten Abzweigungen haben wir es geschafft und finden den Parkplatz am Nehru Park, der im Botschafts-Viertel liegt. Kaum stehen wir richtig, geht ein gewaltiges Gewitter mit Blitz, Donner und Hagel nieder und es regnet wie aus Kübeln. Wir finden es toll, das reinigt die verpestete Luft und auch unseren Onkel Benz bekommt eine Dusche. |
![]() Schon morgens um 7 Uhr werden wir durch Poltern an unserer Tür geweckt. Zwei "Security" mit Stock stehen vor der Türe und behaupten, wir dürfen hier nicht stehen, weil wir ein Truck sind. Nach einem kurzen Gespräch ziehen sie ab und wir schliessen die Fenster. Nach dem Frühstück laufen wir die Parkplätze in der Nähe ab und suchen nach einer anderen Möglichkeit. Es hat weiter vorne noch Parkmöglichkeiten, die aber nicht so nett sind. |
![]() |
![]() |
![]() Die Stationen und die Züge sind sehr sauber, sogar spucken ist unter Strafe verboten. An den Eingängen wird jeweils ein Security-Check gemacht. Wie am Flughafen wird das Gepäck gescannt und man muss durch einen Detektor gehen. Danach wird man noch abgetastet. Die Stationen, Umsteigepunkte, Fahrpreise und Zeiten findet man leicht in einer übersichtlichen Smartphone-App. |
![]() Am Connaught Place angekommen können wir keine 50 Meter laufen ohne dass wir von einem "Schlepper" angesprochen werden, der uns genau sagt wo und in welchem Block wir uns gerade befinden und uns auf einen Bazar oder in ein bestimmtes Geschäft lotsen will, wobei er sich eine Provision erhofft, falls wir etwas kaufen. Zum Schluss müssen wir unfreundlich werden um diese Kletten wieder los zu werden. |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() Auf dem Rückweg zur Metro-Station kaufen wir in einer Apotheke noch ein paar Medikamente die uns ausgehen, Paracetamol, Otrivin Nasenspray und Vitamine für kleines Geld. Ziemlich müde kommen wir wieder am Auto an. |
![]() Wir schlafen erst mal lange aus. Auf dem Parkplatz ist schon einiges los. So wie jeden Morgen sind wieder viele Frühsportler unterwegs, die hier im Park ihre Runden drehen und auch Hundebesitzer mit ihren Lieblingen sind unterwegs. Aber noch mehr Busse mit Schulklassen treffen gegen Mittag ein. Ein Bus nach dem anderen steht am Strassenrand und die Kinder mit ihren Schuluniformen marschieren in geordneten Kolonnen in den Park. Sie dürfen sich dort bewegen und die gute Parkluft atmen. |
![]() |
![]() ![]() Dabei kommen wir an den Schulklassen im Park vorbei und müssen wieder mal für ein paar Selfies posieren. Wir ahnen schon Schlimmes, da es im Park nur so wimmelt von Schülern. Aber zum Glück bleibt es bei ein paar wenigen Selfies bis wir weiter gehen können. |
![]() |
![]() Der Lebensmittel-Laden hat alle erdenklichen ausländischen Luxus-Lebensmittel zu entsprechenden Preisen. Damit es nicht gleich so weh tut, sind die Preise jeweils pro 200 oder 250 Gramm angeschrieben. Es hat viele Dinge die wir schon länger nicht mehr gesehen haben, Fleisch, europäischen Käse, Emmi-Fondue, Lindt-Schokolade, Dr. Oetker Dresdner Weihnachtsstollen usw. Aber bei den Preisen bleiben wir lieber beim Indischen "pur veg" Essen. Ein Kilogramm Schweizer Gruyere Käse kostet umgerechnet über 80 CHF! Wir finden hier wieder den guten indischen Devan Kaffee, den wir schon in Pushkar gekauft haben. Leider hat es nur noch zwei Packungen. Auf unser Nachfragen wühlt das Personal nochmals im Regal, findet natürlich auch keinen. Ein Lager mit Nachschub gibt es wohl nicht... |
![]() ![]() ![]() |
![]() Anscheinend ist jetzt eine Art Ausverkauf und die Händler werben mit niedrigen Fest- und Fix-Preisen und schreien ihre Angebote laut durch die Gegend. Es sind so viele Menschen unterwegs, dass wir uns nur zentimeterweise mit der Masse vorwärts schieben können. |
![]() ![]() Eigentlich wollten wir an einem ATM noch Geld abheben, aber vor den ATMs hat es jeweils eine lange Schlange und auch das Kabäuschen wo der ATM steht, ist meist schon überfüllt. Da das Angebotene sowieso nicht unseren Geschmack trifft, verlassen wir diesen Bazar und fahren mit einem Tuktuk zurück. |
![]() ![]() Heute wollen wir die Freitags-Moschee "Jama Masjid" und das Rote Fort besichtigen. Und wenn wir schon in der Gegend sind, gleich noch Delhis Altstadt. Heute ist Sonntag und alles ist auf den Beinen. |
![]() ![]() In der Moschee müssen wir als Ausländer einen gepfefferten Eintritt bezahlen (300 Rupien pro Person). Inder, auch nicht-Moslems, dürfen gratis hinein. Frauen brauchen kein Kopftuch tragen, aber alle müssen die Schuhe ausziehen. Man wandelt dann auf Socken über Taubendreck und kaltem Stein durch die Moschee. |
![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() Auf dem Rückweg finden wir kein Restaurant. |
![]() ![]() Im Gegensatz zu unseren früheren Fahrten ist die Metro heute am Sonntag gerammelt voll. Wir kommen hungrig zurück zum Auto und kochen uns mal wieder Spaghetti mit frischer Tomatensosse. Mmhh. |
![]() Heute ist es grau, neblig und kalt. Tobias macht am Vormittag ein Windows Upgrade am kleinen Laptop. Der ist nun schon über sieben Jahre alt und war schon auf unseren Afrika-Reisen mit dabei. Da Windows XP nicht mehr unterstützt wird, u.a. auch von unserer eBanking App, sollte der Laptop auf Windows 10 upgedatet werden. Über das indische Mobilfunknetz funktioniert das ganz gut, aber am Ende sind unsere Tages-Kontingente an Daten aufgebraucht. Es kostet Überwindung vor die Tür zu gehen, aber der Hunger treibt uns dann doch hinaus. Wir packen uns warm ein und marschieren durch den Park in ein anderes Einkaufszentrum mit Restaurants. In den vornehmen Luxusläden des Santushti Shopping Complex hat es keine Kunden und die Verkäufer glotzen in ihr Smartphone. Wir entdecken ein italienisches Restaurant mit Gartensitzplätzen und Heizstrahlern. Da uns das zu kalt ist gehen wir hinein. Alle Tische sind besetzt und wir fragen an einem Tisch ob wir uns dazu setzen dürfen, was okay ist. Dann kommt die Bedienung und sagt, dass das nicht ginge, es hat eine Warteliste. Erst da entdecken wir einen zweiten Eingang an dem die Leute Schlange stehen. Wir dürfen aber bleiben und geniessen die eher kleinen Portionen mit dem teuersten Preis unserer bisherigen Reise. Durch den Park geht es zurück zum Auto. Inzwischen ist auch das Upgrade des Laptops erfolgreich beendet. Bis zum Abend lesen wir in unseren Reiseführern. |
![]() Es wird von Tag zu Tag kälter. Der Nebel oder Smog löst sich kaum noch auf und kein Sonnenstrahl schafft es bis zu unserem Solarpaneel. Unsere Batterie-Ladung wird immer weniger und wir versuchen unseren Stromverbrauch zu reduzieren wo es möglich ist, z.B. Wasser mit Gas kochen statt elektrisch. Warm eingepackt fahren wir mit dem Tuktuk zum Khan Market in einem anderen Stadtteil. Auch hier hat es wieder nur leere Luxusläden der grossen Modelabels und noch teurere Restaurants. Gemäss dem Personal das uns reinlocken will, sind alle Restaurants "best in town". Nach einem "schlanken" Essen verschwinden wir bald wieder. |
![]() Der Platz hier ist eigentlich nicht schlecht. Man kann sicher und unbehelligt hier stehen. Inzwischen kennen wir schon die Sportler, die jeden Tag hierher kommen und die Fahrer und Strassenwischer sowieso. Für einen kleinen Schwatz klopft nur selten jemand ans Auto. So zum Beispiel aber Sylvia, eine Schweizerin, die mit einem Inder verheiratet ist und seit 13 Jahren hier lebt. Sie geht hier jeden Tag mit ihrem Hund spazieren. Die meisten kommen täglich und winken uns aus der Ferne freundlich zu. |
![]() Wer ist denn das? Nehru? Gandhi? Nein es ist Lenin, der sich nach Indien verirrt hat! Als Tobias Lenin fotografiert, fragt ein im Park sitzender Inder wer denn das sei. Lenin, ein russischer Politiker. Der Inder fragt nicht weiter... |
![]() ![]() Heute treibt es uns nochmal in das quirlige Viertel am Main Bazar. Die Gegend ist interessant und bunt und nicht so überfüllt, dass man nicht mehr vorwärts kommt. |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() Ganz in der Nähe ist das Eisenbahnmuseum zu dem wir laufen. Es ist neblig und trübe und der Smog erreicht heute gefährlich kritische Höchstwerte bei der Luftmessung. Um die Mittagszeit sieht es im Nehru Park eher aus wie spät nachmittags... |
![]() ![]() Leider darf man die Ausstellungsstücke nicht betreten und von innen anschauen. |
![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
![]() Der Laden ist ziemlich ausserhalb und wir fahren lange mit den Metro. Diese fährt hier oberirdisch und man würde sicher auch etwas Interessantes entdecken, wenn nicht die Sicht durch Smog und Nebel auf wenige Meter eingeschränkt wäre. |
![]() |
![]() Wir planen noch die Route wie wir morgen aus Delhi hinaus fahren können. Aus den hiesigen Nachrichten haben wir erfahren, dass es an bestimmten Orten in der Stadt Demonstrationen gibt und die Polizei bei Strassensperren die Fahrzeuge kontrolliert. Es gibt lange Staus. Es mussten sogar Flüge abgesagt werden, weil die Flugzeugbesatzung sowie die Passagiere nicht rechtzeitig auf den Flughafen kamen. Demonstriert wird, weil der Präsident eine Gesetz erlassen hat, das die Einbürgerung für illegal eingereiste Migranten aus den angrenzenden Ländern erleichtern soll. Ausgenommen sind Moslems, da diese in den angrenzenden Staaten ja nicht verfolgt würden. |
![]() Wir starten am späteren Vormittag und kommen recht flüssig durch die Stadt. Auffällig ist die hohe Polizei- und Militärpräsenz. Demonstrationen sehen wir keine. Kilometerweit geht es durch bebautes und bewohntes Stadtgebiet. Der Grossraum Delhi ist stark bevölkert, hier leben etwa 20 Millionen Menschen! |
![]() Wir fluchen und verwünschen den blöden Traktorfahrer, aber dem ist das völlig egal. Als wir uns wieder beruhigt haben, sind wir froh, dass nicht mehr passiert ist. Es war ja nicht viel Platz auf beiden Seiten übrig. |
![]() ![]() Meine Augen sind seit gestern gerötet und brennen. Ich habe eine Bindehautentzündung. Der Smog hat wohl doch gesundheitliche Spuren hinterlassen. Unterwegs wollen wir nochmals nach Bier Ausschau halten, aber überall wird wieder nur die Variante "extra strong" angeboten. |
Samstag 21.12.2019: Gajraula-Rudrapur (128 km).
Wir sind wieder auf der Strasse. Je weiter wir uns von Delhi entfernen, umso besser wird die Sicht und die dicke Luft lichtet sich etwas. Die Sonne wirft wieder Schatten und ist nicht nur als blasse Scheibe am Himmel zu sehen. Die Strasse ist zum Teil ziemlich übel mit vielen Baustellen und Umfahrungen. |
![]() ![]() Ich werde ungeniert angestarrt als ob ich vom Mars käme. Als dann noch die Fahrertür geöffnet wird und einer einsteigen will, habe ich endgültig genug und schreie sie an, dass sie verschwinden sollen. Der Werkstattchef muss ebenfalls ein Machtwort sprechen. |
![]() ![]() ![]() |
![]() |
![]() Wir sind gerade am Abendessen, sehr zartes Mutton Curry mit Bier "extra strong" natürlich, als der Manager kommt und sagt, dass wir aus rechtlichen Gründen nicht innerhalb des Hotels stehen dürfen, sondern ausserhalb auf einer Privatstrasse, die auch zum Hotel gehört und von Securities mit Schiessgewehren bewacht ist. Also parken wir neben dem Hotel, was auch nicht schlecht ist, weil wir hier weiter vom Verkehrslärm entfernt sind. |
![]() ![]() Wir müssen auch immer wieder erklären, dass die eingezeichnete Route die Strecke ist, die wir schon gefahren sind. Viele meinen, dass das unsere geplante Route ist. |
Sonntag 22.12.2019: Rudrapur-Mahendranagar (100 km).
Wir sind nur noch etwa 90 Kilometer von der Nepalesischen Grenze entfernt. Die Strassen sind zum Teil ausgebaut oder noch im Bau. Meist in gutem Zustand, manchmal aber auch schlecht. |
![]() |
![]() ![]() Bevor wir zum Zoll kommen, werden wir an einer LKW-Waage angehalten und sollen dort eine Gebühr bezahlen. Es braucht wieder einige Überzeugungsarbeit bis sie verstanden haben, dass wir ein Reisefahrzeug und kein kommerzieller Truck sind. Wir dürfen weiter fahren und bezahlen nichts. |
![]() |
![]() |
![]() Am indischen Zoll geht es zuerst zur Immigration, wo unsere Pässe kontrolliert werden und unsere Daten in ein grosses Buch eingetragen werden. Tobias geht mit dem Carnet de Passage schon zum Zoll. Dummerweise muss im grossen dicken Buch eine neue Seite angefangen werden und der Beamte muss erst alle Linien für die entsprechenden Rubriken ziehen. Das tut er mit dem Lineal und in einer Seelenruhe. Tobias ist schon zurück, als er gerade fertig ist. Jetzt wird in Schönschrift alles eingetragen. Wir sitzen auf der "Büsserbank" und warten und warten und warten... Stempel gibt es noch keinen. Wir müssen zuerst das Carnet stempeln lassen und dann nochmal kommen. Auf den Dächern der wartenden Autos klettern neugierige Affen herum und machen sich am Dachgepäck zu schaffen. Irgendwann haben wir auch diese Hürde geschafft und wir dürfen zum nepalesischen Zoll weiter fahren. |
Nach 59 Tagen und 2560 km verlassen wir Indien.
Weiter geht unsere Reise
durch Nepal.
In einem speziellen Kapitel haben wir unsere persönlichen Impressionen und ein Fazit über Indien zusammengefasst. |
zur Übersicht 2019 |