Pakistan - unterwegs auf der Weltreise 2019

Teil 3: Balakot - Ayubia - Murree - Islamabad - Rawalpindi - Taxila - Sheikhupura - Lahore - Wagah
(15.10.-23.10.2019)

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Dienstag 15.10.2019: Balakot-Ayubia (115 km).
Seit wir Gilgit-Baltistan verlassen haben und den Babusar Pass überquert haben, sind wir vor zwei Tagen in einer ganz anderen Welt angekommen. Die Ortschaften sind grösser und fast überall sind Häuser verstreut. Auch die Landschaft hat sich verändert. Die hohen Berge sind zu einer hohen Hügel-Landschaft geworden. Die Luft ist nicht mehr so klar, es ist meist ziemlich diesig und es hat viel feuchtere Luft. Dafür ist die Vegetation, die im Karakorum oft ganz fehlte, hier ziemlich grün und es hat sogar wieder richtige Wälder. Und auf den Strassen ist einiges mehr los.
Wir begeben uns wieder auf die Strasse, die heute relativ gut ist und fahren wieder ins Gebirge in Richtung Murree. Leider ist es diesig uns später richtig neblig. Ich glaube wir müssen uns endgültig von der klaren frischen Bergluft verabschieden. Wir schrauben uns wieder bis auf 2500 Meter hinauf und durchfahren viele kleine Luftkurorte.

Dann will uns das Navi in eine Militärzone lotsen. Wir nehmen zuerst eine andere Strasse, aber das Navi hat Recht. Die Hauptstrasse führt mitten durch einen Luftwaffen-Stützpunkt (das steht zumindest auf der Tafel) hindurch.
Die Städter aus dem Millionen-Ballungsraum Islamabad/Rawalpindi haben bis hierher weniger als 100 Kilometer und kommen gerne für einen Ausflug. Anscheinend lieben sie das feuchte kühle Klima und die Hotels haben so wohlklingende Namen wie "Nebelland" oder "Nebelhaus".

Unterwegs sehen wir am Strassenrand und auf den Bäumen die ersten Affen. Mit der Zeit wird die Fahrt etwas anstrengend wegen den endlos vielen Kurven im Nebelwald.
Wir wollen ins PTDC Motel in Ayubia. Die Anfahrt zum auf dem Berg liegenden Motel ist nicht ganz so einfach, weil wieder einmal viele Kabel für uns zu tief hängen. Aber es hat zum Glück immer genügend eifrige Helfer, die auf Masten oder Dächer klettern um die Kabel anzuheben.
Im Motel werden wir freundlich empfangen und dürfen uns auf einen etwas erhöhten, abgeschlossenen Parkplatz mit schöner Aussicht stellen.

Gegen Abend taucht plötzlich eine Horde Affen auf. Laut polternd klettern sie über die Wellblechdächer und schnappen sich was sie ergattern können. Ein dickes grosses Männchen hat schon ein paar Fladenbrote unter den Arm geklemmt, die er aggressiv verteidigt.

Der Wachmann vom Hotel droht den Affen mit einer Steinschleuder. Diese scheinen sie zu kennen, denn er braucht sie nur hoch zu heben und schon flüchten sie. Die Affen sitzen noch eine Weile im Garten auf der Wiese und ziehen dann weiter.
 
Mittwoch 16.10.2019: Ayubia.
Am Vormittag putzen wir im Auto und ich imprägniere die Moskitonetze an den Fenstern mit "Nobite-Antimoskito", da wir bald in mögliche Malariagebiete kommen.
Später laufen wir in den Ort hinunter. Wir nehmen die Abkürzung und klettern am Sessellift entlang runter. Wir essen ein Tandoori Chicken und schlendern durch den Ort. Es hat jede Menge Souvenirshops um die Talstation.
Mit dem Sessellift fahren wir auf den Berg hinauf, was etwas ungemütlich ist, weil es ziemlich kalt und neblig ist.
Auf der Bergstation ist es noch nebliger und Aussicht gibt es kaum. Hier oben ist alles alt und heruntergekommen. Das ehemalige Restaurant ist geschlossen und baufällig. Einige Einheimische geniessen die Bergluft. Man kann sich fotografieren lassen auf ganz weissen Pferden oder mit einem Greifvogel auf dem Arm.

Wir hatten zuerst vor, zu Fuss hinunter zu laufen, aber auf der Fahrt hinauf war schon klar, dass es zu steil und rutschig ist. Es hält uns nichts mehr hier oben und so fahren wir wieder hinunter. Mit einem Taxi fahren wir zum Motel zurück.
 
Donnerstag 17.10.2019: Ayubia-Islamabad (85 km).
Heute sind es nicht mehr viele Kilometer bis Islamabad. Die Strasse ist gut und wir haben noch Zeit das Hill-Resort Murree zu besuchen. Schon die Engländer sind vor der sommerlichen Hitze hierher geflüchtet. Wie immer ist die Stadt total verstopft und für uns keine Parkmöglichkeit in Sicht. Wir fahren ein Stück ausserhalb und entdecken einen Parkplatz, allerdings vor einer Militärzonen-Einfahrt. Dort fragen wir einen Soldaten ob wir hier für etwa zwei Stunden parken dürfen um in die Stadt zu gehen. Das war ein Fehler. Unsere Pässe werden einkassiert und unsere Bitte wird die ganze Befehlskette hoch und runter geleiert. Immer der nächst Höhere kommt ans Auto und fragt was wir wollen. Schlussendlich entscheidet einer und es ist uns nicht erlaubt hier zu parken.
Also fahren wir ohne Besichtigung von Murree weiter und kommen nach Islamabad. Obwohl es hier relativ breite Strassen hat, sind diese meist mehrspurig verstopft. Nach einem Abstecher in ein Hotel wo wir nicht im Auto schlafen dürfen, fahren wir zum Rose&Jasmin Garden Parkplatz, der als Übernachtungsplatz für Overlander bekannt ist. Er liegt in einem ruhigen Park und der Parkplatz ist leer.
Es ist erst 16 Uhr und schon fast dunkel. Erste Blitze zucken in der Ferne, es beginnt zu winden und schon fallen einige dicke Regentropfen. Für etwa zwei Stunden tobt ein unglaubliches Gewitter um uns. Es blitzt andauernd und Windböen reissen Äste von den Bäumen, morsche Bäume knicken um wie Streichhölzer. Fette Regentropfen und erbsengrosse Hagelkörner prasseln auf unser Dach und der Wind peitscht die abgebrochenen Äste durch die Gegend.

Schon längere Zeit steht ein schwarzer Mercedes V8 neben uns. Als das Unwetter etwas nachlässt, kommt ein Herr im eleganten Anzug begleitet von seinem Fahrer an unser Auto und klopft. Es ist ein Pakistaner, der 38 Jahre in Dänemark gelebt hat. Er zeigt uns sogar seinen dänischen Pass, damit wir beruhigt sind, wie er meint. Er hat unser Schweizer Autokennzeichen erkannt und freut sich Europäer zu treffen. Der dänische Pakistaner erzählt von seinem Europa-Aufenthalt, wo er überall war und ist fasziniert von unserer Reise. Für den nächsten Tag will er uns zum Abendessen einladen, Inshallah, wenn wir dann noch da sind.
 
Freitag 18.10.2019: Islamabad-Taxila (42 km).
Gleich am Vormittag fahren wir zu Metro Supermarkt zum Einkaufen. Es ist zum Glück noch nicht so viel Verkehr und wir kommen gut voran. Der Metro ist "original" und so wie wir ihn kennen. Er ist riesig und es gibt fast alles. Hätte es noch Bier und Wein gegeben wäre unser Glück vollkommen.
Nach dem Einkaufen stellen wir uns an die Strasse und versuchen ein Taxi zu ergattern, das uns nach Pindi (Rawalpindi) bringt. Islamabad und Pindi sind zu einem Millionenmoloch zusammen gewachsen. Islamabad ist eine Stadt, die nach der Unabhängigkeit von Pakistan auf dem Reissbrett konstruiert und zur Hauptstadt von Pakistan ernannt wurde. Sie hat keine wirklichen Sehenswürdigkeiten und auch kein Zentrum, während Pindi einen alten Kern hat und urtümlich ist.

Wir wollen die Truck Art Shops besuchen, wo die Trucks bunt bemalt und dekoriert werden.
Der Taxifahrer den wir anhalten weiss natürlich nicht wo wir hin wollen und mit der Maps.Me Karte auf unserem Handy kann er auch nichts anfangen. Es hat sich schnell eine Menschentraube um uns gebildet und mindestens einer davon spricht auch Englisch, was aber auch nichts nützt. Erst als wir den Raja Bazar angeben, der in der Nähe liegt hellen sich alle Gesichter auf und es kann losgehen.

Es sind nur vier Kilometer bis zum Ziel und das Strassenbild ändert sich krass. Wir verlassen die breiten sauberen Alleen und fahren in staubige enge Gassen wo das Leben tobt.

Erstaunlicherweise sind in den grossen Städten noch viele Arbeitstiere unterwegs. Karren werden von Eseln, Pferden oder Rindern gezogen. Auch bepackte meist überladene Esel und Pferde sind unterwegs. Auf dem Land haben wir kaum Arbeitstiere gesehen.

Wir steigen aus und machen uns zu Fuss auf den Weg. Leider finden wir keinen der erwarteten Truck Art Shops und die Malerwerkstätten schon gar nicht. Die bunten Dekorationen kann man inzwischen ab Klebebandrolle kaufen, wahrscheinlich made in China. Schade.

Trotzdem ist es auch so recht interessant durch die Gassen und Strassen zu schlendern. Es gibt noch sehr viele Gebäude aus der Kolonialzeit, aber leider sind sie nicht mehr gut erhalten und einsturzgefährdet. Es ist wieder heiss und die vermüllten Abwasserkanäle stinken zum Himmel.

Wir lassen uns wieder zurück zum Metro Supermarkt fahren, wo wir Onkel Benz auf dem Parkplatz abgestellt haben.
Es ist kurz nach 16 Uhr und wir entscheiden uns ins knapp 30 Kilometer entfernte Taxila zu fahren. Dort gibt es ein UNESCO Kulturerbe und ein PTDC Motel.

Leider ist jetzt Rushhour und das Fahren in dem Verkehr ist die Hölle. Auf der zwei- bis dreispurigen Richtungs-getrennten Strasse sind ein Mehrfaches an Kolonnen unterwegs. Jeder kleinste Zwischenraum wird sofort ausgenutzt. Immerhin ist wieder ein Fahrzeug überholt. Dazwischen balancieren schon fast todesmutige Töff-Fahrer durch die engen Kolonnen. Oft sitzt hinten auf dem Töff quer noch eine Frau und fummelt seelenruhig an ihrem Smartphone herum.
Immer wieder hat es am linken Strassenrand auch Gegenverkehr. Die Fahrer und Beifahrer (zumindest diejenigen auf unsere Augenhöhe) nehmen es gelassen und winken uns lächelnd und freundlich zu. Der Verkehr ist wohl eine Gewohnheitssache Wir brauchen für die Strecke zwei Stunden und kommen in der Dämmerung an.
 
Samstag 19.10.2019: Taxila.
Da wir in der Nähe der vielbefahrenen Strasse stehen, war die Nacht nicht ganz so ruhig. Zudem hat es hier gerade einen "Speed Bump", die Autos rumpeln zum Teil klappernd über den Bump und beschleunigen dann wieder voll und lautstark. Aber wir konnten doch einigermassen schlafen.

Am Vormittag aktualisieren wir erst mal unsere Reiseberichte und starten dann für einen Trip in den Ort zum Bazar den wir gestern Abend bei der Durchfahrt gesehen haben. Dafür müssen wir einen Kilometer auf der wenig interessanten, aber viel befahrenen Strasse laufen. Auch der Ort mit dem Bazar ist nicht so umwerfend, so dass wir bald wieder mit einer Rikscha zum Auto zurück fahren.

Auf dem Parkplatz ist viel los. Es ist Wochenende, ein Kommen und Gehen. Schulklassen strömen ins Museum, wir verzichten, da es nicht so besonders sein soll. Auch die Ruinen der historischen Stätten, die von den Griechen stammen und zum Teil auch buddhistische Elemente haben, sind in einem Gebiet von 20 Quadratkilometer verteilt und schlecht erreichbar.

Wir bleiben noch eine Weile am Strassenrand stehen und fotografieren die vorbeifahrenden bunten LKWs und die mit Menschen überfüllten bunt bemalten Busse.
In den städtischen Gebieten sieht man immer wieder Grundstücke, welche mit hohen Zäunen und meist noch mit Stacheldraht abgesichert sind.



Heute sind wir schon 45 Tage in Pakistan und unser Visum läuft eigentlich ab, aber wir haben gehört, dass man bis zu 14 Tagen überziehen darf.
 
Sonntag 20.10.2019: Taxila-Sheikhupura (322 km).
Auf der toll ausgebauten Autobahn mit je drei Spuren in eine Richtung fahren wir geschmeidig bis nach Sheikhupura. Das ist eine Tagesetappe von 322 km, unsere längste seit Russland.

Die Autobahn kostet Gebühren und wir werden als Bus eingestuft. Die gesamte Strecke auf der Autobahn von knapp 300 Kilometern kostet somit etwa 14.30 CHF. Dafür hat es wenig Verkehr und auf der Strasse sind keine Motorräder, keine Menschen und keine Tiere.

Sogar grosse Raststätten hat es in regelmässigen Abständen, wo man wohl auch im Auto übernachten könnte.
In Sheikhupura gibt es einen iOverlander Punkt. Eigentlich ist dort ein Hostel angegeben, aber es handelt sich um das private Haus der Familie von Hussain, einem sehr freundlichen jungen Pakistaner, der auch gerne reist und weiss was Overlander so brauchen. Wir können im Hof stehen. Er erwartet noch einen Motorradfahrer aus Malaysia und wir alle werden zum Abendessen eingeladen.

Es wird ein lustiger Abend mit interessanten Gesprächen. Leider dürfen die Damen des Hauses nicht am Essen teilnehmen. Hussain ist sehr konservativ und hat auch mir zur Begrüssung nicht die Hand gegeben. Nachdem er so viel mir ausländischen Travellern zu tun hat, hätte ich erwartet, dass er etwas offener ist.
 
Montag 21.10.2019: Sheikhupura.
Hussain ist Anwalt und während er in sein Büro verschwindet waschen wir mal wieder Wäsche. Wir haben schon lange nicht mehr gewaschen und es werden 5 Maschinen. Bei der letzten Ladung macht es beim Schleudern heftigere Vibrationen als normal, die Maschine ist kaputt.

Während ich die restliche Wäsche von Hand fertig wasche, macht sich Tobias an die Reparatur der Maschine. Er muss sie mühsam aus der Garage ausbauen um dann festzustellen, dass die Trommelhalterung oben ausgerissen ist, was sich jedoch relativ einfacher reparieren lässt als ein elektronischer Defekt. Der Cousin von Hussain organisiert einen Mechaniker und am späteren Nachmittag tauchen zwei Leute auf die sich um die Reparatur kümmern. Da der Ersatzteilladen schon zu hat, kommen sie erst morgen wieder.
Hussain ist sehr behilflich und möchte so viel wie möglich für uns tun. So lädt er uns um 21 Uhr zu einer Sightseeing Tour durch den Ort ein, was dann aber wegen einem Defekt an seinem Auto nicht stattfindet. Er bietet auch an, uns mit seinem Auto in Lahore herum zu führen. Wir haben aber andere Pläne und lehnen dankend ab.

Praktisch durch den Vorgarten donnert die Eisenbahn vorbei. Tagsüber meist mit Dauer-Hupen, das Menschen auf den Geleisen unterwegs sind.
 
Dienstag 22.10.2019: Sheikhupura-Lahore (71 km).
Gleich am Morgen kommen die zwei Mechaniker wieder und beenden die Reparatur. Dazu müssen sie mehrmals in ihre Werkstatt fahren um Teile und Werkzeug zu holen. Die benötigten neuen Schrauben kommen aus unserem eigenen Ersatzteil-Lager. Die Reparatur kostet 500 Rupien (ca. 3 EUR). Wahrscheinlich ist jetzt die Werksgarantie der Maschine futsch...

Danach sind wir eigentlich startklar um nach Lahore zu fahren, aber Hussain ist nicht da. Er schreibt uns eine WhatsApp Nachricht, dass er uns zum Mittagessen um 14 Uhr einlädt. Wir lehnen dankend ab, denn wir wollen los. Schlussendlich wird es dann doch 14:30 Uhr bis wir endlich los kommen.
In der Umgebung von Sheikhupura hat es viele Backstein-Brennereien. Keine Ahnung was da verbrennt wird und den schwarzen Rauch erzeugt...
Wir fahren nach Lahore auf den Parkplatz des Liberty Market. Der Verkehr ist relativ gering und die Verkehrsteilnehmer in der Stadt scheinen etwas mehr aufeinander zu achten. Der Parkplatz ist gross und es hat noch erstaunlich viele freie Plätze. Wir werden durch gewunken und müssen nichts bezahlen.
Wir starten gleich einmal für einen Rundgang zum Liberty Market. Je später es wird, umso mehr Leute tauchen auf. Hier geht man eher am Abend bummeln, die Läden öffnen erst mittags und haben bis 23 Uhr offen. Wir essen feine Chicken Spiesse von Grill und geniessen nebenher das bunte Treiben auf der Gasse.
 
Mittwoch 23.10.2019: Lahore.
Gleich am Morgen fahren wir mit einer Rikscha zum Lahore Fort und in die Altstadt. Die Rikscha fahrt ist sehr abenteuerlich und oft habe ich das Gefühl, jetzt kracht es gleich, denn es fehlen nur Millimeter zum Nachbarfahrzeug. Aber die Dreiräder sind sehr gelenkig und die Fahrer kennen ihre Abmessungen.

Das Lahore Fort ist zwar UNESCO Erbe, aber nicht sehr gut erhalten und begeistert uns nicht gross. Es erinnert uns ein wenig an Fatehpur Sikri in Indien, ist aber wirklich renovationsbedürftig. Trotzdem hat es sehr viele Besucher, meist Schulklassen oder jüngere Erwachsene die dauernd am Fotografieren sind. Tobias wird unzählige Male als Statist auf Selfies abgelichtet.
Neben dem Lahroe Fort ist die Badshahi Moschee, die sehr eindrücklich ist und uns wirklich gut gefällt. Auch hier hat es viele Besucher.

Nach der Besichtigung holen wir unsere abgegebenen Schuhe ab. Der Schuh-Hüter fragt woher wir kommen und macht einen entsprechenden Preis. So langsam wechseln wir die Staats-Bürgerschaft und kommen fortan aus Germany. Switzerland wird zu oft mit Banken und Reichtum verbunden, mit entsprechend höheren Preisen.
Anschliessend laufen wir noch ein Stück durch die Walled City, die Altstadt. Die Gassen sind wirklich sehr eng und trotzdem zwängen sich noch alle Fahrzeuge durch und man muss auf seine Zehen aufpassen.

Wir halten es hier im Gewimmel nicht lange aus und lassen uns wieder zurück fahren zum Liberty Market wo wir noch eine Weile durch die Läden schlendern...
Leider bricht vor unserer Tür ein kleiner Strassenkampf der jungen Autowäscher aus und ein Jugendlicher poltert bis spät abends immer wieder mal an unsere Tür und will unser Auto waschen. Wir gehen erst spät ins Bett, als sich die Lage beruhigt hat.

Heute mussten wir in den Restaurants feststellen, dass in Lahore Touristen abgezoggt werden, vielleicht auch die reicheren Einheimischen. Gleich mehrmals wurden Fantasie-Preise verlangt, die aber nach kurzer Diskussion z.T. mit Hilfe Englisch sprechender Pakistanis korrigiert wurden.
 
Donnerstag 24.10.2019: Lahore-Amritsar/Indien (60 km).
Wir fahren am Vormittag mit der Rikscha auf die Post um ein Päckchen aufzugeben. Das geht relativ einfach und zügig voran, wir sind die einzigen in der Post. Wir fragen wie lange es dauert bis es ankommt, "7-14 Tage, Inshallah" ist die Antwort. Nachtrag: super Service der pakistanischen Post, Porto-Kosten ca. 28 Euro, aber nach 12 Tagen ist das Paket in Deutschland angekommen.

Der Rikscha Fahrer hat gerne auf uns gewartet und so geht es gleich wieder zurück. Wir packen zusammen und wollen Richtung Grenze fahren, denn eine weitere Nacht wollen wir nicht beim Liberty Market bleiben.
In der Stadt tanken wir noch den zweiten Dieseltank voll, denn in Indien soll Diesel etwas teurer sein. Jetzt im Flachland hat sich der Dieselverbrauch auf der Autobahn wieder bei 24 Litern pro 100 km eingependelt. Der Motor scheint also in Ordnung zu sein da sich der Verbrauch wieder normalisiert hat. Im Hochgebirge waren es 33 Liter. Die Fahrt aus der Stadt geht recht gut. Um die Mittagszeit hat es noch nicht viel Verkehr. Einzig ein paar Unterführungen, welche nur eine Fahrzeughöhe von 10 Fuss 6 Inch (rechne!) erlauben, sind nervend. Da wir diese zum Teil weiträumig umfahren müssen.
Um etwa 12 Uhr kommen wir an der pakistanischen Grenze an. Bei einem pakistanischen Zollbeamten können wir noch unsere restlichen pakistanischen Rupien in indische Rupien wechseln. Dies zu einem etwas schlechteren Kurs als bei den Wechslern auf der Strasse. Aber er betont, dass das keine Bestechung sei, sondern ein Zusatzverdienst zum Wohle seiner Familie.

Das wird unser Visum um 4 Tage überzogen haben, stört niemanden.

Wir passieren einige Checkpoints und nähern uns der Grenze und schliesslich fahren wir auf die andere Seite. Leider sitzt in der Arena kein Publikum welches uns zujubelt. Die Grenz-Zeremonie ist erst am späten Nachmittag.
 
In einem speziellen Kapitel haben wir unsere persönlichen Impressionen über den Nordosten Pakistans zusammengefasst.

Nach 49 Tagen und 1791 km verlassen wir das sehr schöne und sehr interessante Pakistan. Weiter geht unsere Reise durch Indien.
 

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