Russland (Russische Föderation) - unterwegs auf der Weltreise 2019
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Freitag 01.03.2019: Baturyn/Ukraine-Chomutowka/Russland (144 km).
Wir starten frühzeitig und sind kurz nach elf Uhr an der Grenze. Wir verpassen es noch die letzten ukrainischen Griwna zu vertanken und hoffen, dass wir sie an der Grenze wechseln können. Insgesamt verläuft der Grenzübertritt problemlos und nach gut zwei Stunden sind wir durch. An der Ukraine Grenze müssen wir etwas warten. Aber diesmal stehen wir in der richtigen Spur und kommen vorwärts. Die Beamten sammeln die Pässe und Autopapiere ein und gehen für uns die Stempel holen. Alle sind freundlich. Von zwei verschiedenen Beamten werden wir nach Münzen gefragt. Schilling, Lira etc. Haben wir aber nicht und sie lassen uns ziehen. Am Russischen Zoll sind auch alle sehr freundlich. Wir geben wieder alles den Beamten und können im warmen Auto sitzen bleiben. Der Chef Zoll-Inspektor spricht sogar deutsch und hilft uns die Formulare auszufüllen, obwohl die diesmal schon in Englisch erhältlich sind. Das Zoll-Antragsformular für das Auto füllen wir zuerst falsch aus, jeder für sich. Aber gefordert wird, dass eines im Doppel vom Fahrer ausgefüllt wird. Dafür erhalten wir aber das endgültige Formular ohne etwas zu sagen mit einer Gültigkeit von einem ganzen Jahr. Auf der russischen Seite stauen sich die LKWs kilometerweit. Wir fahren weiter, verlieren aber eine Stunde, weil wir die Uhr schon wieder vorstellen müssen. Wir begeben uns gleich zum 15 km entfernten Truckstopp, weil es hier eine Autoversicherung zu kaufen geben soll. Aber leider nein, hier gibt es die Versicherung nur für Autos mit russischen Kennzeichen. Am Zoll würden wir eine bekommen. Uns kommen böse Erinnerungen an das letzte Mal. Also machen wir uns auf den Weg zurück und mit Schrecken denken wir daran, dass wir an der langen LKW-Schlange vorbei müssen: das wird Ärger geben. Wir sind gerade wieder richtig auf der Strasse, da entdecken wir ein kleines Holzhäuschen mit Werbung "Green Card" und fragen dort nach. Der Inhaber spricht nur Russisch und das schnell und sehr viel. Er ist wohl etwas verwirrt, weil wir umgekehrt sind und nun eigentlich in Richtung Ukraine fahren. Aber irgendwann wir klar, dass wir hier eine Versicherung bekommen. Die Versicherung kostet für drei Monate etwa 120 CHF umgerechnet. Tobias zeigt seine Kreditkarte, weil wir ja noch kein Bargeld haben, er nickt und fängt an Formulare aus zu füllen. Als es ans Zahlen geht, fragt er ob unsere Karte Handy-tauglich ist. Leider nein. Er telefoniert hin und her bis wir nach einem Bankomaten fragen und anbieten dort Geld zu beziehen. Er erklärt den Weg in den nächsten Ort. |
![]() Es klappt dann doch noch mit der Versicherung und wir haben ein Problem weniger. Wir stellen uns zum Übernachten auf den Truckstopp. |
![]() In der Nacht war es kalt und es hat geschneit. Wir machen uns fertig zum Abfahren. Der Parkplatz ist spiegelglatt, aber ich drehe eine Runde zu den LKW-Fahrern und frage, ob jemand ukrainische Griwna gegen Rubel tauscht. Abwinken und Kopfschütteln sind die Reaktionen. Ich frage noch im Kaffee nach, aber auch ohne Erfolg. Wir werden wohl darauf sitzen bleiben. Einen usbekischen LKW-Fahrer frage ich noch nach den Strassenverhältnissen Richtung Saratov/Samara. Wir wollten eigentlich auf der gemäss unserer Karte als besser eingezeichneten Strasse via Kursk nach Saratow fahren. Aber die Strecke von Saratow nach Samara sei sehr schlecht. Das wissen wir ja eigentlich schon, denn 2017 sind wir diese üble Strecke gefahren. Also fahren wir gemäss Rat des Truckers via Tambow und Pensa nach Samara. |
![]() Die Strasse trifft auf eine andere Querverbindung gegen Norden. Es wird heller, der bedeckte Himmel bekommt blaue Flecken und schliesslich kommt die Sonne ganz durch und scheint bis zum Abend. Sie Strasse ist jetzt gut und trocken und breit genug mit wenig Verkehr. Die Fahrt durch die kleinen Orte mit den bunten Holzhäuschen ist abwechslungsreich und die Stimmung steigt. Es läuft wie geschmiert und wir fahren und fahren und fahren und irgendwann haben wir dann den letzten einigermassen passenden Truckstopp schon verpasst. |
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Sonntag 03.03.2019: Studenets-Shiryayevo (325 km).
Mit 20 Grad unter null war das eine knackig kalte Nacht, dabei sind wir noch nicht einmal in Sibirien. Wir haben auch zum ersten Mal seit wir unterwegs sind die Heizung nachts laufen lassen. In der Wohnkabine ist es schön warm, kalt hatten wir bisher noch nie. Die Fensterscheiben haben innen eine kleine Eisschicht und die Dachfenster sind zugefroren. Die noch schmutzigen Fahrerhaus-Fenster lassen sich kaum reinigen. Das Wasser am feuchten Putzlappen bildet sofort eine Eisschicht über dem Schmutz am Fenster. Auch Wasser aus Flaschen gefriert sofort und bildet Eiszapfen. Beim Aufstehen hat uns noch die Morgensonne begrüsst, aber bis wir dann loskommen, ist die Sonne hinter Schleierwolken verschwunden. Tobias hat den Motor mit der Dieselheizung von der Wohnkabine vorgewärmt und unser Onkel Benz startet problemlos. Zum Glück, so mitten im verschneiten Abseits will ich nicht unbedingt hängen bleiben. Unterwegs hat es heute nicht immer den Birkenhain und deshalb weht der Wind den Schnee auf die Strasse, was zu kurzen rutschigen Passagen führt. Gegen Mittag wird der Wind dann heftiger. |
![]() Wir finden einen Übernachtungsplatz, wieder ein Truckstopp. Das Auto schaukelt im Sturm und als wir aussteigen, peitscht uns der Wind die aufgewirbelten Eiskristalle wie Nadeln ins Gesicht. Da auf unserem Einreiseformular steht, dass wir uns innerhalb von 3 Tagen registrieren lassen sollen, fragen wir im angeschlossenen Hotel nach. Die Dame erklärt uns, dass wir keine Registrierung brauchen wenn wir nicht im Hotel übernachten, sondern quasi im Transit im Auto schlafen. Gehört hatte ich das auch schon, ich hoffe, dass das so stimmt. Nachtrag: wir hatten uns nie registriert, bei der Ausreise hat keiner danach gefragt. |
![]() Wir haben sehr gut geschlafen. Der Wind hat sich gelegt, es hat um die 0 Grad und Tauwetter. In der nächsten grösseren Stadt Pensa wollen wir eine SIM-Karte kaufen. Wir kommen gut vorwärts. |
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![]() ![]() Das Wetter ist nicht so toll, es taut, dafür ist es nicht so kalt. Wir fahren erst einmal bis Syzran. |
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![]() Heute ist einkaufen angesagt. Es ist nicht weit bis in die Lada-Stadt Tolyatti, wo es einen grossen Supermarkt (Lenta) gibt. Es muss wohl eine Lieferung mit Tulpen angekommen sein, denn die Leute stürzen sich darauf und es bilden sich schon Schlangen vor den Blumenkübeln. Wir schlendern durch den ersten russischen Supermarkt und entdecken Neues und Altbekanntes. Nachdem wir alles was wir gesucht haben eingeladen haben, geht es weiter. |
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![]() Wir kommen zu einem Truckstopp mit Motel und dem verheissungsvollen Namen "Riviera" und einer Kilometernummer. Wir besichtigen die Duschen. Die sind super, sauber und geräumig, warm und mit viel heissem Wasser aus dem grossen Duschkopf. Wir gönnen uns also eine lange Genuss Dusche mit viel heissem Wasser. Das Duschen bei uns in der Kabine fällt wegen schwieriger Wasserbesorgung eher unter die Rubrik Reinigungsdusche: nassmachen, einseifen, abspülen. Und dann muss die Feuchtigkeit wieder raus aus der Wohnkabine, was gar nicht so einfach ist bei diesen winterlichen Bedingungen. Es wird sehr schnell sehr kalt und der Parkplatz gefriert und wird spiegelglatt. Ein LKW bleibt hängen und probiert mit viel Gas geben loszukommen. Aber die Räder der Antriebsachse drehen weiter und weiter... |
![]() ![]() Heute ist vom Morgen an wolkenloser blauer Himmel und die Sonne scheint. Während dem Frühstück beobachten wir weiter, wie sich der stecken gebliebene LKW versucht zu befreien. Selbst die grossen Räder des zur Hilfe gekommenen Baggers drehen durch und der schwere LKW bewegt sich keinen Millimeter. Mit Schaufeln und Schubkarren wird nun Sand und Split drunter geschaufelt. |
![]() Wir umfahren Ufa, eine grosse Industrie Stadt mit einem Hochhausgürtel. Etwas weiter auf dem Land kommen dann die riesigen Datscha Siedlungen. Anscheinend hat jeder sein Gartenhäuschen und ein Stück Pflanzgarten zum Ausspannen im Sommer. Etwas entfernt der Stadt gibt es auch neue Steinhäuser mit blauen oder grünen Dächern, die sich wohl die etwas Wohlhabenderen dort hingestellt haben. |
![]() ![]() Da wir den Jetlag verarbeiten müssen, machen wir morgen eine Fahrpause. |
![]() Wir sind zwischen bewaldeten sanften Hügeln im Ural. Beim Truckstopp hat sich ein kleines Strassendorf mit Verkaufsbuden gebildet. Wir machen eine Runde durch die Buden und staunen, was es alles zu kaufen gibt. |
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![]() Wir haben unterwegs schon öfters beobachtet, wie Fahrzeuge, LKW und PKW auf den Randstreifen der Strasse gefahren sind und dann mit einer Seite in den tiefen Schnee weggesunken sind. Das gibt dann eine grössere Bergeaktion. Wir verbringen den Rest des Tages mit Entspannen. |
![]() Wir fahren weiter in den Ural hinein. Die Berge werden etwas höher und wir schrauben uns auf Schwindel-erregende 820 Meter hoch, bevor die Strasse wieder nach unten Richtung Cheljabinsk führt. Die Stadt liegt schon in der Ebene und ist das "Tor zu Sibirien". |
Sonntag 10.03.2019: Vakhrushevo-Makushimo (365 km).
Wir sind in Sibirien angekommen. Die Gegend ist kaum besiedelt und die Ortschaften die zwischen den grösseren Städten liegen sind klein. Oft gibt es zu den Orten abseits der Hauptstrasse nur einen halbwegs geräumten Weg. Die anderen Strassen werden gar nicht geputzt und sind seit der Schnee liegt nicht mehr benutzbar. Auch die Truckstopps werden immer weniger und sind nicht mehr so komfortabel, so dass wir Mühe haben einen uns zusagenden zu finden bevor es dunkel wird. Wir wollen am Abend skypen, aber leider reicht das Netz hier nicht aus und so müssen wir das verschieben. Standard-Tagesablauf: weiterfahren, durch schöne Birkenwälder, mal nasse Strasse dann wieder trockene Strasse. Übernachten auf einem Truckstopp. |
![]() Unsere Route macht jetzt einen Bogen um Kasachstan. Durch Kasachstan wäre es 100 km kürzer, aber das bedeutet Ausreise in ein anderes Land und erneute Einreise nach Russland. Da wir unsere zweite Russland Einreise nach der Mongolei brauchen, können wir das also nicht machen. Es ist sowieso fraglich wie denn dort die Strasse wäre (bei der letzten Kasachstan Durchreise 2018 waren sie sehr schlecht) und auch wie lange die Grenz-Formalitäten dauern würden. |
![]() ![]() Dienstag 12.03.2019: Abatskiy. Wir geben unsere Wäsche zum Waschen und vor allem zum Trocknen im Motel ab. Für einen riesen grossen Sack auch mit Bettwäsche bezahlen wir nur 400 RUB. Da dies bis 15 Uhr dauert, beschliessen wir heute auch noch hier zu bleiben. Es gibt einen wasch/putz/schreib Tag. |
![]() Bei milden Temperaturen aber heftigem Wind starten wir wieder. Der Himmel ist hellblau mit einzelnen Wolken und die Sonne scheint milchig. Die Landschaft ist ziemlich gleichbleibend. Grosse weite Schneefelder, die von mehr oder weniger grossen Birkenwäldern unterbrochen werden. Man könnte meinen, dass das langweilig ist, aber uns gefällt es. Die Landschaft strahlt eine gewisse Ruhe aus. Die Strasse ist meist gut, breit und trocken und wir gleiten schon fast meditativ dahin. Omsk umfahren wir auf der weiten Ringautobahn und halten ausserhalb wie immer an einem Truckstopp zum Übernachten. |
![]() ![]() Heute ist wieder strahlend blauer Himmel und die Sonne scheint als wir abfahren. Und so bleibt es auch den ganzen Tag. Wir fahren den ganzen Tag und es gibt landschaftlich gegenüber dem Vortag keine Veränderungen. Wir sind in der Nähe von Novosibirsk und die Zeit auf unserem Handy hat schon wieder einen Sprung von zwei Stunden in die Zukunft gemacht. |
![]() Ich habe schlecht geschlafen. Ich bin irgendwie der Zeit nicht hinterher gekommen und am Morgen wie gerädert. Ausserdem haben wir in der Nähe der Bahnlinie geschlafen. Die Transsibirische ist schon am Tag viel befahren, ein Güterzug nach dem anderen, und nachts ist es nicht besser. Immer wieder hört man das dunkle Grollen der vorbei donnernden alten lärmigen Züge. |
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![]() In der Nacht hat es ein paar Zentimeter geschneit und die hässlichen schwarzen Schneehaufen sind wieder neu bezuckert. Bald nach der Stadt geht es in hügelige Landschaft, durch die wir den ganzen Tag unterwegs sind. Die Hügel sind bedeckt mit Mischwald. Zuerst Kiefern und Birken, später auch Tannen. Hier hat es wohl auch Tiere. Gesehen haben wir nur die Spuren von Hasen und Huftieren, die über die Strasse gewechselt sind. Auch Verkehrsschilder mahnen hier zur Vorsicht. Hier im Osten ist alles nur noch kyrillisch angeschrieben, aber das können wir ja inzwischen recht gut lesen. Und so freuen wir uns, als wir zum ersten Mal Irkutsk auf einer Distanztafel entziffern: Juhu nur noch 1731 km, wir haben mehr als die Hälfte der Strecke hinter uns. |
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![]() Gleich am Morgen kommt ein russischer LKW-Fahrer von nebenan zum Plaudern. Wir geben ihm zu verstehen, dass wir nicht Russisch reden, was ihn aber nicht beeindruckt, denn er redet munter weiter und unser Beitrag zur Unterhaltung besteht aus Schulterzucken und fragendem Dreinschauen. Manchmal ist es schon interessant wie die Leute reagieren wenn wir nicht Russisch verstehen. Neulich in der Wäscherei hat die Frau für uns alles in schwer lesbarer kyrillischer Handschrift auf einen Zettel geschrieben, in der Hoffnung, dass es dann mit der Verständigung besser klappt. Andere heben die Stimme und schreien einem ins Ohr, damit wir es endlich kapieren. Aber leider waren diese Methoden bisher nicht erfolgreich. Am besten klappt es mit Pantomime und mit Handy und Translator-App. |
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![]() Da wir beide durch das tägliche Fahren (vor allem Tobias) müde sind, suchen wir heute früher einen Stellplatz und wollen morgen auch einen Pausentag einlegen. Etwa einen Kilometer bevor wir am geplanten Ziel sind, ist aber unser Dieseltank leer und der Motor geht aus. Wir müssen das Fahrerhaus kippen und pumpen. Das hätte jetzt nicht sein müssen im kalten Wind. Eine Ursache für den leeren Dieseltank ist sicher das Prozedere an den Tankstellen. Man kann nicht volltanken. Man muss immer eine Anzahl Liter zum Voraus kaufen. Somit wird der Tank nie wirklich ganz voll (ausser das eine Mal, wo Tobias fast die Finger abgefroren sind als er die letzten gekauften Tropen in den Tank gequetscht hat). |
![]() Montag 18.03.2019: Achinsk. Nachts war es seit langem wieder einmal mit 10 Grad unter null kalt. Wir haben warm gehabt, aber das Kondenswasser ist an der Scheibe angefroren. Bald kommt die Sonne. Wir verbringen den Tag mit Rumtrödeln, Visum-Recherchen und Reisebericht schreiben. |
![]() ![]() Am Morgen gehen wir zuerst mal in Achinsk tanken und einkaufen. Dann geht es weiter. Die Gegend ist weiterhin hügelig und bewaldet. |
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![]() ![]() Es hat auch heute wieder ein bisschen Schnee am Morgen, was aber kein Problem ist. Es hat nie den ganzen Tag das gleiche Wetter. Während wir fahren begegnen uns Schneeschauer, Sonne, Nebel und Wolken. Wir kommen heute ein grosses Stück weiter und bleiben wieder bei ??? ja, einem Truckstopp! |
![]() Es hat weiterhin wenig Schnee und wir sehen erstmals wieder Tiere auf den Weiden: Kühe, Schafe und Pferde. Die Strasse verläuft immer noch unweit der transsibirischen Eisenbahnlinie und wir fahren mit den vielen langen Güterzügen, die wie ein Tatzelwurm durch die Landschaft ziehen, um die Wette. |
![]() ![]() An den Bahnübergängen hat es neben Schranken und Rotlicht auch spezielle Klappen die aufgestellt werden können um den Übergang "idiotensicher" zu machen. Denn offenbar wissen nicht alle, was geschlossene Schranken und rote Ampeln bedeuten. |
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![]() ![]() Es sind nur noch 112 km bis Irkutsk. In Irkutsk decken wir uns in einem Supermarkt noch mit frischen Lebensmitteln ein und fahren weiter zum Baikalsee. |
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Samstag 23.03.2019: Listvyanka.
Der Abend und die Nacht ist wunderbar still. Bis um 1:30 Uhr. Dann kommen zwei Autos mit höllisch lauter Bassmusik und angetrunkenen jungen Leuten. Sie trinken auf dem Parkplatz weiter, hören laute Musik und singen fröhlich mit. Uns ist von den Bässen schier die Schädeldecke weggeflogen. Wie schön ruhig war es dagegen auf den Truckstopps zwischen den Brummis. Wir können es kaum glauben, dass sogar jetzt im Winter bei Minustemperaturen das Gelage draussen stattfindet. Aber Vodka heizt ein. Zum Glück werden sie nach etwa einer Stunde wohl vom Hotelpersonal weggeschickt. Es herrscht jetzt fast gespenstische Stille und wir können wieder einschlafen. |
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![]() ![]() Hier zu touristischen Preisen, an anderen Orten sind die Strickwaren günstiger zu haben... |
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![]() ![]() Den Omul essen wir lieber im Restaurant oder Auto wo man sich danach die Fisch-Hände waschen kann. |
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![]() Die Nacht ist wieder ziemlich laut. Ankommende und abfahrende Autos mit lauter Musik lassen uns immer wieder kurz Aufwachen. Am Morgen schlafen wir erst einmal aus. Dann fahren wir mit dem Auto in den Ort und suchen uns einen anderen Stellplatz. Auf einem bewachten Parking dürfen wir gegen Bezahlung stehen bleiben und haben erst noch besseres Internet. Wir laufen zum Markt in der Nähe und kaufen uns je einen frisch geräucherten, noch warmen Omul zum Mittagessen. Heute ist das Wetter nicht so schön. Es ist kalt und nieselt immer ein bisschen und somit ist viel weniger los. |
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![]() ![]() Leider ist nur nur sehr wenig auf Englisch angeschrieben. |
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![]() Die Nacht ist herrlich ruhig und wir schlafen gut. Als Hauptaufgabe für heute haben wir uns "Wasser besorgen" vorgenommen, weil wir bald mit dem letzten Wassertropfen im Tank unterwegs sind. Jetzt im Winter ist es wirklich viel schwieriger an Wasser zu kommen, weil viele Wasserstellen geschlossen oder gar eingefroren sind. Ich frage den Parking-Wächter und der verweist uns an die Wasserpumpe hinter dem Parkplatz. Dort kann man leider keinen Schlauch anschliessen und zum Pumpen haben wir keine Lust. Zum anderen gibt er uns noch eine Adresse am Ende des Ortes. Wir fahren dort hin. Hier ist die Abfüllanlage, wo die grossen 20 Liter PET-Flaschen abgefüllt werden. Auch hier können wir nicht mit Schlauch tanken und ausserdem verlangen sie knapp 17 Franken für 200 Liter Wasser. Das ist uns zu viel und auch zu umständlich und wir beschliessen halt an der örtlichen Pumpe Wasser zu fassen. Wir brauchen mit unserer Teichpumpe über eine Stunde bis beide Tanks voll sind und in der Kälte und dem eisigen Wind ist das kein Vergnügen. Wir sind beide durchgefroren, wärmen uns erst einmal im Auto auf und essen zu Mittag. |
![]() Wir fahren zum Freilicht Museum in Talzi. Wir würden gerne hier auf dem Parkplatz übernachten und morgen das Museum besichtigen. Leider ist das nicht möglich. Also gehen wir gleich hinein und schauen es an. Hier sind Holzhäuser und Gehöfte aus der Region Irkutsk aufgebaut. Meist Originale aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Damals hat man im Blockhausstil mit dicken Holzstämmen gebaut und die Häuser wurden noch nicht bemalt. |
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![]() ![]() Die Nacht auf dem Platz hinter dem Hotel ist sehr ruhig und wir schlafen gut (was auch wichtig ist auf so einer anstrengenden Reise). Wir starten zur Stadtbesichtigung. In einem grossen Bogen gehen wir bis zum Zentralmarkt. |
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![]() Die Sonne hat uns den ganzen Tag begleitet und so hat es richtig Spass gemacht durch diese schöne Stadt zu schlendern. Im Gegensatz zu anderen russischen Städten hat es hier wohl weniger Schnee gegeben und die schwarzdreckigen Schneehaufen fehlen. |
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![]() Nach einer ruhigen Nacht und gemütlichem Morgenessen starten wir wieder zu einem Rundgang in die Stadt. Diesmal in die andere Richtung. |
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![]() Heute wollen wir ein Stück weiter fahren. Unterwegs gehen wir noch beim Supermarkt Lenta ein paar Sachen kaufen, die es in der Mongolei ausser vielleicht in Ulan Bator vermutlich nicht gibt. WC-Papier, Wein, Milch und Käse. Zuerst müssen wir noch gehörig rumkurven, denn der Parkplatz ist recht eng und klein. Wir essen gleich noch zu Mittag im Auto. Um Irkutsk hat es sehr viele Neubau-Siedlungen welche gar nicht mehr nach Sowjet-Plattenbauten aussehen. Auch schöne Einfamilienhäuser sind häufig zu sehen. Auf einer kurvigen Strasse fahren wir durchs Gebirge. Nach etwa 100 km ist der Baikalsee wieder zu sehen. |
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![]() ![]() Mit gehörigem Abstand zum Baikal fahren wir weiter. Die Bahnlinie verläuft direkt am See entlang und die Unterführungen sind nur 3.5 Meter hoch, so dass wir nur an ganz wenigen Übergängen kreuzen können um an den See zu kommen. Unterwegs sehen wir ein kleines Resort mit Skiliften und vielen Skifahrern. |
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Der weitere Verlauf der Strasse hier ist schrecklich. Die Strasse sieht zwar neu aus, was aber nicht heisst, dass sie gut. Einzelne Abschnitte haben sich gesenkt und so sind mehr oder weniger tiefe Mulden entstanden, die schlecht zu erkennen sind. In die erste Senke fahren wir mit Schuss hinein. Wie auf einer Sprungschanze schiessen wir hoch um nach einem "Freiflug" unsanft wieder auf den Rädern zu landen. Ich stelle mir schon vor wie unser Geschirr klirrend im Schrank herum purzelt. Aber es ist nichts kaputt gegangen. Die nächsten Senken versuchen wir in respektvollem Tempo zu nehmen, was nicht immer gelingt, weil sie oft kaum zu erkennen sind und einem heimtückisch überraschen. |
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![]() ![]() Wir bleiben heute noch hier. Nach dem Frühstück laufen wir in Richtung Baikal los. Zuerst müssen wir über die Bahnlinie klettern bis wir am See ankommen. Der See ist hier nicht so erschlossen und wir schauen nach einem Zugang, was sich etwas schwierig gestaltet. |
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![]() ![]() Heute fahren wir nach Ulan-Ude. Da es nicht weit bis dahin ist lassen wir uns Zeit und nehmen es gemütlich. In der Stadt ist nicht viel Verkehr, weil heute Sonntag ist und wir kommen gut bis zum Parkplatz vor dem Mongolischen Konsulat durch. Dort können wir gut parken und auch übernachten. |
![]() Das Konsulat der Mongolei öffnet um 10 Uhr und wir treffen um 10:30 Uhr ein. Es werden ein paar Fragen gestellt, z.B. ob wir schon in islamistischen Ländern waren. Wir beantworten dies wahrheitsgemäss, da ja die Visa mit Stempel im Pass sind. Als unsere Anträge geprüft werden, vermisst der Beamte eine Hotelbuchung, denn diese sei Pflicht, auch wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Also wieder zurück ins Auto und ein Hotel in Ulanbaator buchen und die Bestätigung ausdrucken. Wir haben eines ausgewählt, das man kostenlos wieder stornieren kann, was wir sobald wir die Visa haben auch tun werden. Danach klappt alles reibungslos und wir können die Pässe mit Visa am Mittwoch Vormittag abholen. |
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![]() ![]() Heute haben wir ein grosses Programm. Nach dem frühstücken und duschen sammeln wir alle Schmutzwäsche ein und bringen sie in die Wäscherei. Sie ist gleich ums Eck in einem unscheinbaren Wohnblock im Keller (Koordinaten 51.8365, 107.5792). Sie macht aber einen sauberen und modernen Eindruck. In zwei Stunden können wir die Wäsche gewaschen und getrocknet wieder abholen. |
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![]() Sobald wir wieder auf dem Parkplatz stehen, halten auch die ersten Passanten an und studieren unsere Weltkarte, die man jetzt wieder erkennt. Auch haben wir erfahren, dass die Russen bzw. die Burjaten östlich des Baikalsees einen offeneren und freundlicheren Eindruck machen. |
![]() ![]() Wir bleiben heute auch noch hier, wir haben es ja nicht eilig. Tobias bastelt den ganzen Tag an der Homepage und ich putze. Am späten Nachmittag gehen wir in ein nahes Restaurant essen und dann noch eine Kleinigkeit einkaufen. So ist der Tag auch schon wieder vorbei. |
![]() ![]() Wir fahren weiter. Auf dem Weg zur Grenze befindet sich ein buddhistisches Kloster, welches wir anschauen wollen. |
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![]() ![]() Heute fahren wir bis kurz vor die mongolische Grenze. Die Strasse ist bis auf einen kurzen Abschnitt recht gut und es hat wenig Verkehr. |
![]() In einem separaten Kapitel haben wir unsere persönlichen Impressionen über Russland zusammengefasst. Nach 36 Tagen und 6548 km verlassen wir das winterliche Russland. Unsere Reise geht weiter in der Mongolei. |
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